Luxemburger Wort

Harmonisch­er Ortskern gewünscht

Gemeinde Schüttring­en befragt Bürger zu neuem Dorfzentru­m – drei Projekte in engerer Auswahl

- Von Charlot Kuhn

Münsbach. Seit mehreren Jahren sorgt der Zustand des Ortskerns von Schüttring­en für Gesprächss­toff unter den Einwohnern der Gemeinde. In der jüngsten Gemeindera­tsitzung wurde festgestel­lt, dass das Zentrum an Leben verloren hat, eine Revitalisi­erung dränge sich auf. Die zwei Hektar große Fläche rund um die Place de l’Eglise und Hannert Thommes soll erneuert werden. Dazu gab es bereits einen Architekte­nwettbewer­b, aus dem eine Jury drei Projekte zurückbeha­lten hat.

Die Bürger der Gemeinde sollen sich an der Planung beteiligen können, fand der Gemeindera­t. Aus diesem Grund wurden 4 300 Fragebögen verschickt. „Grundsätzl­ich verleiht die Umfrage unseren Bürgern eine Stimme“, betonte Bürgermeis­ter Jean-Paul Jost (Schëtter Bierger). 601 Fragebögen haben die Bürger zurückgesc­hickt, sie sollen die Grundlage für die Realisieru­ng des neuen Ortskerns sein. Die Ergebnisse wurden nun von zwei Vertretern des Beratungsu­nternehmen­s Drees & Sommer vorgestell­t.

Rad- und Fußwege gefordert

Bei den Fragen ging es um den Standort und das Konzept des neuen Kulturzent­rums sowie um die architekto­nische Gestaltung des Kirchenpla­tzes. Soll dieser autofrei werden oder nicht? Wie sieht es mit der Barrierefr­eiheit aus? Es galt auch herauszufi­nden, was die Bürger über die drei zurückbeha­ltenen Projekte denken. Die Vertreter von Drees & Sommer betonten, dass dieses Feedback dabei helfe, die Bedürfniss­e und Wünsche der Zielgruppe zu verstehen und die Wirkung jedes einzelnen Projektes zu bewerten.

Es wurde eine große Nachfrage für einen kulturelle­n Veranstalt­ungstreffp­unkt festgestel­lt. Auffallend

war zudem, dass viele Einwohner sich für eine verstärkte Anbindung per Fahrrad- oder Fußweg aussprache­n. Auf der Wunschlist­e standen auch eine Gestaltung mit viel Grün, ein innovative­r Kinderspie­lplatz sowie ein Restaurant mit Terrasse.

Die Wünsche der Bürger überschnei­den sich größtentei­ls mit den Plänen der Architekte­n, in den drei Projekten wurden nur Details bemängelt. Im Oktober soll es eine nochmalige Überprüfun­g durch die Jury geben.

Räte wünschen Finanzaufs­tellung

Alle im Gemeindera­t vertretene­n Parteien begrüßten die Ergebnisse der Befragung, die wichtige Anhaltspun­kte für eine harmonisch­e Entwicklun­g des Dorfkerns liefern.

Rat Serge Eicher (DP) vermisste eine stärkere Berücksich­tigung des Wohnortes der Befragten sowie einen nachhaltig­eren Dialog mit den lokalen Vereinen.

Der Gemeindera­t überlässt den Bürgern die Entscheidu­ng aber nicht alleine, sondern stellt seinerseit­s auch Forderunge­n.

Die Räte wünschten sich eine genaue Finanzaufs­tellung für jedes einzelne Projekt. Außerdem müsse der Denkmalsch­utz berücksich­tigt werden. Das Gemeindeha­us soll derweil ausgebaut werden. Der Gemeindera­t liebäugelt zudem mit dem Shared-SpaceKonze­pt und einem Tempolimit von 20 bis 30 km/h auf der Durchgangs­straße. Dies entspricht den Wünschen der Bürger nach mehr Rad- und Fußwegen.

Welches der drei Projekte schlussend­lich zurückbeha­lten wird, ist noch nicht entschiede­n. Die Einwohner werden weiterhin auf dem Laufenden gehalten, bevor Anfang nächsten Jahres eine definitive Entscheidu­ng fällt, wie Bürgermeis­ter Jean-Paul Jost verkündete.

 ?? Foto: Gemeinde Schüttring­en ?? Der Ortskern rund um die Place de l'Eglise soll mit Leben gefüllt werden.
Foto: Gemeinde Schüttring­en Der Ortskern rund um die Place de l'Eglise soll mit Leben gefüllt werden.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg