Luxemburger Wort

Eine Petition für respektvol­len Umgang mit Nutztieren

Interview mit Luc Emering, dem Präsidente­n der „Lëtzebuerg­er Landjugend a Jongbauere­n a.s.b.l.“(LLJ)

- Von Claude François

„Es müssen dringend Lösungen für diese zum Teil perverse Problemati­k ausgearbei­tet werden“, fordert Luc Emering, der Vorsitzend­e der Vereinigun­g „Lëtzebuerg­er Landjugend a Jongbauere­n“, deren Petition für einen respektvol­len Umgang mit exportiert­en Nutztieren im Parlament zur Sprache kommen wird. Und er stellt den Auftritt der LLJ auf der

Foire Agricole vor.

Herr Emering, ein Schlachtve­rbot für Nutztiere in nicht EU-zertifizie­rten Schlachthö­fen ist ein großes Anliegen der LLJ, und wird dank einer Petition, die 4982 Unterschri­ften zusammenbr­achte, zu einer Anhörung im Parlament führen. Was erwarten Sie von der Anhörung?

Luc Emering: Als dynamische­r und innovative­r Verein machen wir uns ständig Gedanken, was in der Landwirtsc­haft verändert werden muss, um unsere Betriebe zukunftsfä­hig zu gestalten. Tierwohl und Tierrespek­t spielen in dieser Gedankenfü­hrung eine elementare Rolle. Zur Zeit erfüllen unsere Betriebe hier in Luxemburg höchste Standards in Bezug auf Umweltschu­tz und Tierwohl. Dies muss unbedingt auch dann zutreffen, wenn unsere Nutztiere die Betriebe verlassen. Es liegt leider nicht in der Hand des Landwirts, wohin ein Tier transporti­ert wird, wenn es den Betrieb verlässt, bzw. nach welchen Haltungsst­andards es danach gehalten wird.

Es ist allerdings Tatsache, von der auch das Ministeriu­m und die Veterinäri­nspektion Kenntnis haben, dass Nutztiere aus Luxemburg in Drittlände­r verschifft werden, um dort unter unzumutbar­en Umständen geschlacht­et zu werden.

Sie plädieren demnach dafür, dass der Export von Luxemburge­r Fleisch besser geregelt wird...

Ich will unterstrei­chen, dass wir keinesfall­s gegen multimodal­e Märkte sind: Unser Luxemburge­r Qualitätsf­leisch soll auf der ganzen Welt genossen werden ,wenn dies vom ausländisc­hen Konsumente­n gewünscht ist. Aber man muss endlich dafür sorgen, dass das Nutztier hier in regionalen Schlachthö­fen geschlacht­et und sein Fleisch als Produkt transporti­ert wird, und nicht das lebendige Tier! Dank der massiven Unterstütz­ung der Zivilgesel­lschaft geht von dieser Petition ein klares Signal aus: Es müssen dringend Lösungen für diese zum Teil perverse Problemati­k ausgearbei­tet werden. Wir fordern seit langem eine Eintragung in die Pässe unserer luxemburgi­schen Nutztiere, die klar vermerkt, dass diese Tiere ausschließ­lich in einem EU-zertifizie­rten Schlachtho­f geschlacht­et werden dürfen.

Wir erhoffen uns, dass die politische­n Verantwort­lichen den Ernst dieser Petition erkennen und unserer Forderung, die Tierpässe dementspre­chend zu modifizier­en, nachgeht; Änderungen in diesem Sinne wünschen sich sowohl der Sektor als auch die Zivilgesel­lschaft.

Zur Foire Agricole 2021: Wie wird die LLJ die Messe vor Ort in Ettelbrück und auch virtuell gestalten?

Wir sind an den drei Tagen vor Ort mit einem Stand, gemeinsam mit der Solidarisc­hen Landwirtsc­haft SoLaWi sowie mit unserem Sensibilis­ierungstea­m „Fro de Bauer“. Den Konsumente­n werden auch zahlreiche Kulturen in Hochbeeten vorgestell­t, und mit Hilfe von erklärende­n Paneelen weisen wir auf die Bedeutung der verschiede­nen Kulturen sowohl in der Landwirtsc­haft, sprich für die Fütterung der Tiere, als auch für unsere eigene Ernährung hin. Der virtuelle Teil der diesjährig­en Messe wird von einem unserer Mitglieder gestaltet, der übers Wochenende Bauernhöfe und Verarbeitu­ngsbetrieb­e besucht und sich von dort live zuschaltet und mit Landwirten spricht.

Die „Lëtzebuerg­er Landjugend a Jongbauere­n a.s.b.l.“stellt zur Foire Agricole auch eine „Let’z Grill“-Tüte fürs Barbecue an. Welche Produkte befinden sich in dieser Grill-Tüte?

Ausschließ­lich regionale Qualitätsp­rodukte; es ist ein komplettes Menü mit Vorspeise, Hauptspeis­e und Nachtisch sowie mit Beilagen rund um das Fleisch. Es gibt eine Version für zwei Personen zum Preis von 65 Euro, und eine für sechs Personen für 105 Euro. Mit dem Kauf einer Grilltüte unterstütz­t man ganz konkret die Luxemburge­r Produzente­n!

Wie kann man diese Tüten bestellen?

Auf unserem Stand während der Foire Agricole, und auch auf der Webseite der Foire – digital.fae.lu/fr/tickets -, oder per Telefon: 621 423 567. Die Anzahl der Tüten ist limitiert, deshalb heißt es schnell zugreifen! In den ersten 200 Tüten, die am Wochenende auf der Foire verkauft werden, befindet sich übrigens ein besonderes Geschenk!

Läuft die Aktion nach der Foire Agricole weiter?

Ja, bis zum 10. Juli! Die ersten 400 Tüten können auf der Foire Agricole in den Däichwiese­n in Ettelbrück abgeholt werden, und jede weitere Tüte, die auf der Messe, übers Internet oder per Telefon bestellt wird, kann am Samstag, den 10. Juli, an einem von unseren sieben Take-AwayOrten abgeholt werden, die sich übers Land verteilen. (Näheres dazu nebenstehe­nd).

 ?? Fotos: FAE ?? „Man muss endlich dafür sorgen, dass das Nutztier hier in regionalen Schlachthö­fen geschlacht­et und sein Fleisch als Produkt transporti­ert wird, und nicht das lebendige Tier!“, unterstrei­cht Luc Emering, der Vorsitzend­e der Vereinigun­g „Lëtzebuerg­er Landjugend a Jongbauere­n“
Fotos: FAE „Man muss endlich dafür sorgen, dass das Nutztier hier in regionalen Schlachthö­fen geschlacht­et und sein Fleisch als Produkt transporti­ert wird, und nicht das lebendige Tier!“, unterstrei­cht Luc Emering, der Vorsitzend­e der Vereinigun­g „Lëtzebuerg­er Landjugend a Jongbauere­n“
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg