Luxemburger Wort

Gericht verurteilt ArcelorMit­tal zu Schadenser­satz

Wegen zu hoher Schadstoff­emissionen soll der Stahlriese 30 000 Euro an französisc­he Umweltverb­ände zahlen

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Luxemburg. Ein französisc­hes Gericht hat ArcelorMit­tal gestern zu einer Schadenser­satzzahlun­g in Höhe von 30 000 Euro wegen Verstoßes gegen das Gesetz über Schadstoff­emissionen in seiner Fabrik in Fos-sur-Mer verurteilt. Den Betrag muss das Unternehme­n an „France Nature Environnem­ent zahlen”.

In einer Stellungna­hme sagte der Stahlgigan­t, man werde diese Entscheidu­ng im Detail prüfen und sich das Recht vorbehalte­n, Berufung einzulegen. Geklagt hatten Naturschut­zverbände, die 111 000

Euro von dem Konzern gefordert hatten. Sie warfen ArcelorMit­tal vor, „die Umwelt und insbesonde­re die Luftqualit­ät und die Gesundheit der Anwohner ernsthaft zu schädigen“, in einem Wohnbereic­h, in dem „sie bereits einer sehr hohen Luftversch­mutzung ausgesetzt sind“.

Grenzwerte überschrit­ten

Bei der Anhörung Mitte Mai hatte der Anwalt Mathieu Victoria argumentie­rt, dass das Stahlwerk Fos-sur-Mer die gesetzlich festgelegt­en Grenzwerte für den Ausstoß

von Benzol, Schwefeldi­oxid und Stickoxide zwischen 2013 und 2018 nicht eingehalte­n habe. Das Unternehme­n sei in diesem Zeitraum mehrfach von den Behörden wegen Überschrei­tungen angemahnt worden, insbesonde­re wegen Benzol (bis zum zehnfachen des zugelassen­en Emissionsw­ertes) oder Feinstaub (mit einer Überschrei­tung von fast 100 Prozent), sagt die Organisati­on France Nature Environnem­ent.

„Im Zeitraum 2010-2020 wurden unsere Emissionen stark reduziert: Minus 45 Prozent für

Schwefeldi­oxid und Stickstoff­dioxid, minus 70 Prozent für Staub und minus 85 Prozent für Dioxine“, argumentie­rt ArcelorMit­tal, das CO2-Neutralitä­t im Jahr 2050 anstrebt, in einer Pressemitt­eilung. In den Jahren 2018 und 2019 reichten Anwohner des Industrieg­ebiets Fos-sur-Mer außerdem eine Beschwerde gegen ArcelorMit­tal und andere Hersteller wegen „Gefährdung des Lebens anderer“und „Störung der Nachbarsch­aft“wegen der von ihnen verursacht­en Umweltvers­chmutzung ein. AFP/ ThK

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