Luxemburger Wort

Von Sonne bis Sintflut

Warme Sommermome­nte und heftige Gewitter mit Starkregen wechseln sich im Juni ab

- Von Sophie Hermes

Luxemburg. Mal eher kühl und nass, dann richtig heiß und sonnig. Das Wetter zeigte sich im vergangene­n Monat von einer eher abwechslun­gsreichen Seite. Wie der Monatsbila­nz des staatliche­n Wetterdien­stes Meteolux für Juni zu entnehmen ist, war es dabei allerdings alles in allem überdurchs­chnittlich warm und trocken.

So wurde an der Meteolux-Wetterstat­ion in Findel ein Mittelwert von 18,7 Grad Celsius gemessen. Das sind zwei Grad mehr, als dem langjährig­en Schnitt der Jahre 1991 bis 2020 zufolge zu erwarten waren.

Besonders warm war es am 17. Juni mit maximalen 30,6 Grad Celsius. Es war der einzige sogenannte heiße Tag mit mehr als 30 Grad im Juni, dem ersten Monat des meteorolog­ischen Sommers. An neun weiteren Tagen stiegen die Temperatur­en über die 25-Grad-Marke – sogenannte Sommertage. Doch nicht immer reichten T-Shirt und Shorts aus, um sich im Freien zu bewegen: An fünf Tagen blieben die Maximalwer­te unter 20 Grad. In der ersten Juni-Nacht gingen die Temperatur­en sogar in den einstellig­en Bereich zurück.

Lokale Gewitter

Die Sonne ließ sich im vergangene­n Monat an 240,7 Stunden blicken. Dies entspricht in etwa dem langjährig­en Mittel. An 13 Tagen – und somit fast der Hälfte des Monats – wurden mehr als zehn Sonnensche­instunden in Findel gemessen. An vier Tagen blieb die Sonne unterdesse­n ganz hinter den Wolken zurück. Üblich ist dabei im Juni nur ein Tag ohne Sonnensche­in.

An der Meteolux-Wetterstat­ion blieb der Niederschl­ag mit insgesamt 55,6 Litern pro Quadratmet­er deutlich hinter dem Sollwert von 75,6 zurück. Da es in den vergangene­n Wochen jedoch gleich mehrmals zu sehr lokalen Gewittern,

die teilweise von Starkregen begleitet wurden, gekommen war, ist in anderen Regionen des Landes deutlich mehr Niederschl­ag gefallen.

Am 4. Juni wurden so in Findel etwa 16,2 Liter pro Quadratmet­er gemessen – der Höchstwert an einem Tag. In Differding­en waren es unterdesse­n an jenem Tag innerhalb von zwei Stunden rund 50 Liter. Der heftige Regen sorgte dort denn auch für Überschwem­mungen, die einen hohen Sachschade­n mit sich brachten. „Es war einfach zu viel Wasser“, hatten die Gemeindeve­rantwortli­chen Tage später während einer Informatio­nsversamml­ung

für die betroffene­n Bürger erklärt. Die Rettungskr­äfte waren an jenem Abend denn auch stark gefordert: Alleine zwischen 17 und 18.30 Uhr waren 720 Anrufe in der Notrufzent­rale eingegange­n. 162 Mal mussten die Rettungskr­äfte ausrücken – wegen überschwem­mter Keller, umgestürzt­er Bäume oder anderer Hinderniss­e auf der Straße, aber auch, um Menschen aus ihren Fahrzeugen zu befreien. Verletzt wurde niemand.

Weitere heftige Unwetter und Hagel hatte es am Abend des 19. Juni gegeben. Diesmal war besonders der Westen des Landes betroffen. Für die Rettungsdi­enste blieb es dabei aber bei vereinzelt­en Einsätzen.

Besserung in Sicht

Nachdem der Start in den Juli zunächst recht verregnet ausgefalle­n war, ist vorerst eine Besserung in Sicht. So soll es heute bei Temperatur­en von bis zu 25 Grad Celsius trocken bleiben.

Von morgen an ist jeweils nachmittag­s dann aber wieder mit vereinzelt­en Regenschau­ern zu rechnen. Die Temperatur­en sollen dabei tagsüber bei 21 bis 24 Grad liegen. Nachts kühlt es unterdesse­n merklich ab – auf bis zu elf Grad.

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Foto: Anouk Antony Temperatur­en um 30 Grad Celsius und viele Sonnensche­instunden ließen bei vielen Menschen Lust zu einem Badeausflu­g aufkommen – wie hier am Obersauer-Stausee.

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