Urlauber auf vier Pfoten
Tierärztin Dr. Romi Roth gibt Tipps für das Reisen mit Haustieren und das richtige Verhalten bei Notfällen
Sommerzeit ist Urlaubszeit – das gilt übrigens nicht nur für uns Menschen, sondern auch für so manches Haustier. Worauf Tierbesitzer achten sollten, wenn sie mit ihren vierbeinigen Begleitern auf große Reise gehen, erklärt Tierärztin Dr. Romi Roth aus Luxemburg-Mühlenbach im „Luxemburger Wort“-Interview.
Dr. Romi Roth, dass Hunde häufig mit in den Urlaub genommen werden, ist bekannt. Gibt es auch andere Tiere, die eine Autofahrt oder einen Flug gut überstehen?
Von allen Haustieren fühlen sich Hunde am wohlsten und sichersten mit ihren Bezugspersonen. Sie sind eher an ihre Besitzer als an ein Revier gebunden und eignen sich daher als gute und relativ unkomplizierte tierische Reisebegleiter. Mittlere und größere Hunde stecken den Reisestress dabei besser weg als kleine und sehr kleine Rassen. Kleintiere, Vögel und Reptilien sowie Katzen fühlen sich in der vertrauten Umgebung am wohlsten – diese sollten daher gar nicht oder nur für sehr lange Auslandsaufenthalte von mindestens einem Monat mitgenommen werden. Ausnahmen bestätigen die Regel und sollten dann mit dem Haustierarzt, gegebenenfalls auch mit der Fluggesellschaft und der diplomatischen Vertretung des Urlaubslandes besprochen werden.
Ist eine Reise auch für sehr junge oder sehr alte Tiere risikofrei?
Sogar Tiere, die nicht unter Kinetosen, also Reisekrankheiten leiden, sind unterwegs doch meistens sehr nervös. Wenn diese Übererregtheit zu einem Basisproblem hinzukommt, das bei sehr alten Vierbeinern doch häufig auch schon vorliegt, wie etwa Herz-, Nieren- oder Gelenkbeschwerden, dann kann die Reise auf einmal zum Tropfen werden, der das Fass überlaufen lässt und fatale Gesundheitsprobleme verursacht. Und da nur wenigstens gegen Tollwut geimpfte Hunde – gleiches gilt übrigens auch für Katzen und Frettchen – mitreisen dürfen, die Impfung aber erst ab dem dritten Lebensmonat verabreicht werden kann und für die meisten Reiseziele dann erst nach drei Wochen legal gültig ist, ist die Frage bezüglich sehr junger Tiere vermutlich hinfällig.
Welche Vorkehrungen sollte man für die Reise treffen?
Innerhalb der Europäischen Union und auch außerhalb ist für das tierische Reisen ein gültig ausgestellter Europäischer Impfpass – blau mit gelbem Sternenkreis – Grundvoraussetzung. Hauptkriterien, die an den Grenzen und durchaus auch im Landesinnern der Urlaubsländer kontrolliert werden, sind die eingetragene Chipnummer, die mit dem elektronischen Identifikationschip des tierischen Passinhabers übereinstimmen muss, und eine Tollwutimpfung, die älter als 21 Tage und je nach verabreichtem Impfserum jünger als drei Jahre sein muss. Es gibt auch in der EU Länder, die andere Regelungen haben oder die bislang gültigen kürzlich abgeändert haben. Daher am besten mit dem ACL, den Auslandsvertretungen oder der Fluggesellschaft Rücksprache halten. Die Schutzimpfungen gegen Staupe, Adenovirus, Parvovirus, Leptospirose und Borreliose sind ebenfalls dringend anzuraten. Und für von Leishmaniose betroffene Regionen ist die kürzlich auf den Markt gekommene Leishmaniose-Impfung sehr zu empfehlen. Da die Prozedur für diesen Immunschutz geschlagene drei Monate in Anspruch nimmt und daher zu den wenigsten Urlaubsplänen zeitlich noch passen wird, sollte wenigstens ein Halsband zum Schutz gegen Sandmücken, die Überträgerinsekten, mitgenommen werden. Gegen Herzwürmer (Dirofilariose, Anm. d. Red.) und die allermeisten gängigen anderen inneren und äußeren Parasiten sind Kombipräparate erhältlich, die einen ziemlich verlässlichen Schutz bieten.
Welche Krankheiten stellen die größte Gefahr dar?
Tatsächlich treten der Herzwurm, die durch Sandmücken übertragene Leishmaniose und die durch Zecken übertragene malariaähnliche Babesiose für Hunde in südlichen Regionen immer noch viel häufiger auf als bei uns. Rezent wurden jedoch auch schon im benachbarten Deutschland infizierte Sandmückenbestände nachgewiesen. In Weihergebieten im nahen Elsass und in Lothringen kann man sich als Hund ebenfalls mit Babesiose anstecken. Da auch hierzulande insgesamt fünf Krankheiten von Zecken übertragen werden, zu denen sich letztens ja noch einige neue, exotischere Arten mit ihrem jeweiligen Überträgerpotenzial hinzuzugesellt haben, ist sowohl im Großherzogtum als auch in stärker belasteten, weil wärmeren und feuchteren Gebieten der Einsatz der erwähnten AllroundKombimittel gegen Endo- und Ektoparasiten wärmstens anzuraten.
Wann sollten Haustierbesitzer im Ausland umgehend einen Tierarzt beziehungsweise eine Tierärztin aufsuchen?
Ein krankes Tier sollte – auch im Urlaub – immer einem Veterinär vorgestellt werden. Umso mehr natürlich, wenn ein Notfall vorliegt, der sich durch sehr verschiedene Anzeichen wie unter anderem Brechdurchfall,
Teilnahmslosigkeit, Verfärbung der sichtbaren Schleimhäute, einen harten Bauch, Atemprobleme oder Appetitlosigkeit ankündigen kann.
Gibt es für Tiere eigentlich Medikamente gegen Reiseübelkeit?
Ja, es handelt sich dabei meistens um Antiemetika gegen Brechreiz und eventuell auch leichte Beruhigungsmittel, um dem Tier die kreatürliche Angst zu nehmen, passiv bewegt zu werden. Da es jedoch individuell sehr verschiedene Reaktionen auf diese Heilmittel geben kann, wäre ihr Einsatz grundsätzlich mit dem Haustierarzt zu besprechen und vor der Reise optimal auch noch einmal zu testen.
Ein krankes Tier sollte – auch im Urlaub – immer einem Veterinär vorgestellt werden.
Sogar Tiere, die nicht unter Reisekrankheiten leiden, sind unterwegs doch meistens sehr nervös.
Muss man bei Autofahrten mehr Ruhezeiten einplanen?
An sich sollte man als Fahrer wenigstens alle drei Stunden eine Pause einlegen. Auch für mitreisende Hunde scheint dieser Rhythmus am verträglichsten.
Und wie sieht es in Sachen Verpflegung aus?
Bei empfindlichen Tieren sollte wenn machbar die gewohnte Nahrung mitgenommen werden. Für unterwegs auch Mineralwasser oder zuhause abgefülltes Leitungswasser. Manch schöner Urlaubsplan ging in die Binsen, weil an einer Haltestelle die Trinkschüssel für Hunde von anderen durstigen Durchreisenden schon so angeschlabbert war, dass der eigene Hund sich eine geharnischte Magen-DarmGrippe damit eingehandelt hatte.
Nur fürs Foto: Elisabeth Adams mit einer Portion Quitten-Sorbet.
„Luxemburger Crémant natürlich“, wie Adams mit einem Lachen betont. Im Winter, wenn die Lust auf Eis sinkt, möchte Elisabeth Adams das Sortiment ein wenig umstellen: Dann soll es Sorten geben, die zur Jahreszeit passen, etwa Milchreis und Apfelstrudel, außerdem mehr Torten und Gebäck. „Dann wird aus dem Eiscafé ein ganz normales Café.“
Ohne Farb- und Aromastoffe
Vor der großen Eröffnung am Samstag ist die Aufregung bei ihr natürlich groß, wobei so langsam die Freude überwiegt. „Ich weiß halt nie, was ich einnehme – das ist anders als vorher im Büro. Ich
In der Neustraße 55 herrscht noch Baustellen-Atmosphäre.
glaube aber, dass das Angebot gut angenommen wird, da ich ohne künstliche Emulgatoren, Farb- und Aromastoffe arbeite.“Das vormals in den Räumlichkeiten untergebrachte Café musste wohl hauptsächlich aufgrund der Corona-Krise und den damit verbundenen Lockdown-Phasen seine Türen schließen. Das, so Elisabeth Adams, werde ihr nicht passieren. Denn: „Die Leute haben wieder Lust auf Genuss.“
Das Treffen mit Elisabeth Adams endet nach rund einer halben Stunde – dann geht es für die Deutsch-Luxemburgerin auch wieder an die Arbeit: Am Samstag sollen 15 Eissorten die Eröffnungsgäste begrüßen. Noch feilt sie ein wenig am „Workflow“: Abends wird die Masse zum Quellen vorbereitet, morgens kommt sie dann in die Eismaschine, anschließend in den Schockfroster und dann in die Vitrine. Die wird dann auch vom Staub befreit sein, das verspricht die Ladeninhaberin.
Ich weiß halt nie, was ich einnehme – das ist anders als vorher im Büro. Elisabeth Adams