Fast fünf Prozent Wachstum
EU-Kommission rechnet mit einem deutlichen Anstieg der Wirtschaftsleistung in Luxemburg
Luxemburg. In ihrer gestern veröffentlichten Wirtschaftsprognose rechnet die EU-Kommission für Luxemburg mit einem Wachstum von 4,8 Prozent. Im kommenden Jahr soll das Wachstum dann 3,3 Prozent betragen. Dank der Informationsund Kommunikationsexporte und des Finanzdienstleistungssektors schneide die luxemburgische Wirtschaft selbst im Jahr 2020 relativ gut ab, schreibt die Kommission in einer Mitteilung. Infolgedessen habe das reale Bruttoinlandsprodukt bereits im Schlussquartal 2020 das Vorkrisenniveau erreicht.
„In den letzten Wochen haben das beschleunigte Tempo der Impfkampagne und die Verbesserung der Gesundheitslage zu einer allmählichen Lockerung der Beschränkungen für Kontakt-intensive Dienste geführt. Es wird davon ausgegangen, dass sich dieser Trend in den kommenden Monaten und eine breitere Wiederbelebung der Wirtschaft fortsetzen wird“, so die Mitteilung. Auch das Geschäftsklima im Land habe sich verbessert. Die Stimmung der Verbraucher habe im Frühjahr eine kräftige Erholung gezeigt, insbesondere bei den Erwartungen hinsichtlich der künftigen finanziellen Lage der Konsumenten. „Dies steht im Einklang mit dem beobachteten Beschäftigungszuwach, der sich in einem Rückgang der Arbeitslosigkeit in diesem Jahr widerspiegelt, der auch die Erholung des Konsums stützen dürfte“, schreibt die Kommission.
Gesamte EU auf Erholungskurs
Auch im Rest der Europäischen Union geht es wieder aufwärts. Die Wirtschaftsleistung der EU soll der Kommission zufolge Ende des Jahres wieder auf Vorkrisenniveau sein. Damit erhole sie sich schneller als zunächst angenommen, teilte die Brüsseler Behörde gestern mit. Sie geht von einem Wachstum
von 4,8 Prozent in diesem Jahr aus. Das Gleiche gilt für die EuroZone. Im Vergleich zu früheren Prognosen erhöhte sich die Erwartung damit um 0,6 Prozentpunkte für die EU und 0,5 Prozentpunkte für die Eurozone. Im kommenden Jahr wird ein Wachstum von 4,5 Prozent für beide prognostiziert.
Für Deutschland kommt es laut der Einschätzung dieses Jahr zu einem Wachstum der Wirtschaftsleistung (BIP) von 3,6 Prozent und 2022 zu 4,7 Prozent Steigerung. Die Stärksten Wachstumsraten werden dem Bericht zufolge in diesem Jahr in Rumänien (7,4 Prozent) und Irland (7,2) erwartet. Kommendes Jahr sind die Prognosen vor allem für Spanien (6,3) und Griechenland (6,0) günstig. Die Wirtschaftsleistung der Tourismusländer war aber auch im Krisenjahr 2020 mit minus 10,8 Prozent in Spanien und minus 8,2 Prozent in Griechenland im EU-Vergleich überdurchschnittlich stark geschrumpft.
Risiken durch die neuen Virusvarianten unterstrichen die Bedeutung, die Impfkampagnen weiter zu beschleunigen, hieß es. Der private Konsum und private Investitionen
seien Haupttreiber des Wachstums, unterstützt durch mehr Arbeit dank der voraussichtlichen wirtschaftlichen Erholung. EU-Vizekommissionschef Valdis Dombrovskis bezeichnete die Prognose als ermutigend und führte die optimistische Vorhersage auch auf richtige politische Entscheidungen zur richtigen Zeit zurück.
In dem Bericht wird zudem eine Inflation von 2,2 Prozent erwartet, was 0,3 Prozentpunkte mehr als in der vergangenen Prognose waren. Nächstes Jahr könnte die Teuerungsrate mit 1,6 Prozent deutlich niedriger ausfallen. ThK/ dpa