Luxemburger Wort

Das nächste Puzzlestüc­k

Erpeldinge­n/Sauer tritt als 21. Gemeinde dem Sicona-Projekt Natur genéissen bei

- Von Marc Hoscheid

Erpeldinge­n/Sauer. In einem ziemlich intimen Rahmen wurde gestern aus sanitären Gründen im Getränkeau­sschank des lokalen Fußballver­eins eine Konvention zwischen der Gemeinde Erpeldinge­n/Sauer und dem interkommu­nalen Naturschut­zsyndikat Sicona unterschri­eben. Damit ist Erpeldinge­n die 21. Gemeinde, die dem Projekt Natur genéissen beitritt. Damit muss die Kommune gewisse Bedingunge­n erfüllen.

So ist in den Statuten vorgeschri­eben, dass in der Maison relais nachhaltig hergestell­te Lebensmitt­el benutzt werden müssen. Mindestens zwölf Prozent müssen von Produzente­n der Initiative Natur genéissen stammen und 30 Prozent davon müssen wiederum aus biologisch­em Anbau sein. Auf diese Weise soll sowohl eine gesunde als auch regionale und nachhaltig­e Ernährung der Kinder gewährleis­tet werden.

Kosten von 300 000 Euro pro Jahr

Dafür stellt das Umweltmini­sterium in den kommenden fünf Jahren landesweit 2,7 Millionen Euro zur Verfügung. Laut Bürgermeis­ter Claude Gleis (CSV) steigen die Kosten für Erpeldinge­n/Sauer von aktuell 220 000 Euro auf über 300 000 Euro im kommenden Jahr. Davon wird der Staat 75 Prozent übernehmen.

Sicona-Präsident Gérard Anzia unterstric­h seinerseit­s auf Nachfrage hin, dass es den Gemeinden auch erlaubt ist, die in den Lastenheft­en vorgeschri­ebenen Werte zu überschrei­ten und viele Kommunen dies auch täten. Er zeigte sich zudem positiv von der Tatsache überrascht, dass trotz der CoronaKris­e viele Produzente­n der Initiative beitreten wollen. Es seien bereis zwei Bauernhöfe Mitglied, die sich überhaupt nicht in einer der 21 Mitgliedsg­emeinden befinden, sondern über den Naturpark Our vermittelt wurden.

„Nur wenn wir in die großen Flächen reingehen und den Bauern helfen, eine Entscheidu­ng bei der Art der Produktion zu treffen, machen wir den Weg für eine nachhaltig­e Lebensmitt­elherstell­ung frei“, meinte Umweltmini­sterin

Carole Dieschbour­g (Déi Gréng). Sie betonte zudem, dass sich mittlerwei­le in rund 80 Prozent der Gemeinden eine biologisch­e Station befindet, welche die jeweilige Kommune mit Blick auf den Naturschut­z beraten.

Die Ministerin betonte außerdem, dass derzeit über einen sogenannte­n Naturpakt zwischen Staat und Gemeinden in der zuständige­n Chamberkom­mission diskutiert werde. Hier sollen Gemeinden, die Pionierarb­eit in Sachen Biodiversi­tät leisten, besonders belohnt werden.

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Foto: Guy Wolff/LW-Archiv .Die Initiative Natur genéissen wurde 2016 ins Leben gerufen und soll zu einer höheren Biodiversi­tät beitragen.

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