Das nächste Puzzlestück
Erpeldingen/Sauer tritt als 21. Gemeinde dem Sicona-Projekt Natur genéissen bei
Erpeldingen/Sauer. In einem ziemlich intimen Rahmen wurde gestern aus sanitären Gründen im Getränkeausschank des lokalen Fußballvereins eine Konvention zwischen der Gemeinde Erpeldingen/Sauer und dem interkommunalen Naturschutzsyndikat Sicona unterschrieben. Damit ist Erpeldingen die 21. Gemeinde, die dem Projekt Natur genéissen beitritt. Damit muss die Kommune gewisse Bedingungen erfüllen.
So ist in den Statuten vorgeschrieben, dass in der Maison relais nachhaltig hergestellte Lebensmittel benutzt werden müssen. Mindestens zwölf Prozent müssen von Produzenten der Initiative Natur genéissen stammen und 30 Prozent davon müssen wiederum aus biologischem Anbau sein. Auf diese Weise soll sowohl eine gesunde als auch regionale und nachhaltige Ernährung der Kinder gewährleistet werden.
Kosten von 300 000 Euro pro Jahr
Dafür stellt das Umweltministerium in den kommenden fünf Jahren landesweit 2,7 Millionen Euro zur Verfügung. Laut Bürgermeister Claude Gleis (CSV) steigen die Kosten für Erpeldingen/Sauer von aktuell 220 000 Euro auf über 300 000 Euro im kommenden Jahr. Davon wird der Staat 75 Prozent übernehmen.
Sicona-Präsident Gérard Anzia unterstrich seinerseits auf Nachfrage hin, dass es den Gemeinden auch erlaubt ist, die in den Lastenheften vorgeschriebenen Werte zu überschreiten und viele Kommunen dies auch täten. Er zeigte sich zudem positiv von der Tatsache überrascht, dass trotz der CoronaKrise viele Produzenten der Initiative beitreten wollen. Es seien bereis zwei Bauernhöfe Mitglied, die sich überhaupt nicht in einer der 21 Mitgliedsgemeinden befinden, sondern über den Naturpark Our vermittelt wurden.
„Nur wenn wir in die großen Flächen reingehen und den Bauern helfen, eine Entscheidung bei der Art der Produktion zu treffen, machen wir den Weg für eine nachhaltige Lebensmittelherstellung frei“, meinte Umweltministerin
Carole Dieschbourg (Déi Gréng). Sie betonte zudem, dass sich mittlerweile in rund 80 Prozent der Gemeinden eine biologische Station befindet, welche die jeweilige Kommune mit Blick auf den Naturschutz beraten.
Die Ministerin betonte außerdem, dass derzeit über einen sogenannten Naturpakt zwischen Staat und Gemeinden in der zuständigen Chamberkommission diskutiert werde. Hier sollen Gemeinden, die Pionierarbeit in Sachen Biodiversität leisten, besonders belohnt werden.