Duell auf Augenhöhe
Der Racing empfängt heute im Hinspiel der ersten Qualifikationsrunde der Conference League Breidablik aus Island
Drei Jahre nachdem der Racing zum bislang letzten Mal auf europäischem Parkett seine Visitenkarte abgab und den Rumänen aus Viitorul unterlag, feiern die Hauptstädter heute Abend im Stade Josy Barthel (19 Uhr) die Rückkehr ins europäische Geschäft.
Einer, der bereits 2018 dabei war und auch heute Abend in der ersten Qualifikationsrunde der Conference League gegen den isländischen Verein Breidablik im Tor stehen wird, ist Kapitän Romain Ruffier.
„Europapokalspiele sind das Salz in der Suppe – die Spiele, für die man Fußball spielt. Die diesjährige Teilnahme ist besonders, da wir die Qualifikation nicht über den Pokalsieg, sondern über die Meisterschaft erreichten“, unterstreicht der 31-jährige Franzose, der bereits seit 2016 für Racing das Tor hütet.
Ruffier unterstreicht die Entwicklung des Fusionsvereins in den vergangenen Jahren: „Der Verein hat sich auf allen Ebenen weiterentwickelt. Insofern ist unser aktuelles Team auch stärker als die Mannschaft, die vor drei Jahren im Europapokal spielte.“
Von seinem neuen Trainer Jeff Saibene wurde Ruffier als positive Überraschung der Vorbereitung gelobt. „Dass Romain ein starker Torwart im Spiel gegen den Ball ist, ist bekannt. Unterstreichen will ich aber seine Qualitäten in der Spieleröffnung. Zusammen mit Stefan Ortega, den ich bei Arminia Bielefeld trainierte, ist Romain der spielerisch beste Torwart, mit dem ich bis dato zusammenarbeiten durfte.“
Qualitäten, die auch gegen die Isländer von Breidablik gefragt sein werden. Saibene erwartet einen Vergleich auf Augenhöhe: „Ich erwarte ein 50:50-Duell. Im Kader der Isländer stehen sehr viele junge Spieler, welche mitunter noch Studenten sind. Wir bekommen es also mit keinem Profiteam zu tun.“
Spielstarker Gegner
Überrascht zeigte sich Saibene vom Spielstil des Gegners: „Breidablik spielt auf einem synthetischen Spielfeld. Insofern spielt der Gegner nicht den klassischen nordeuropäischen Fußball mit hoher Physis und langen Bällen. Wir bekommen es vielmehr mit einem wendigen, fußballerisch starken Gegner zu tun, der versucht, spielerische Lösungen zu finden. Das Rückspiel werden wir daher vorbereiten, indem wir am Samstag in Schifflingen trainieren, da der dortige Kunstrasenplatz vergleichbar mit jenem synthetischen Spielfeld ist, das uns in Island erwartet.“
Die Qualität des Naturrasens im Stade Josy Barthel dagegen lobte Saibene ausdrücklich. „Der Platz ist fantastisch.“Zugleich verhehlt der Ex-Nationalspieler nicht, dass die Rückkehr ins Stade Josy Barthel für ihn etwas Spezielles ist: „Von meinen 64 Länderspielen absolvierte ich den Großteil im Stade Josy Barthel, insofern kommen bei mir Erinnerungen hoch. Für viele meine Spieler hingegen ist eine derartige Bühne Neuland. Entscheidend wir daher sein, wie sie mit der Nervosität umgehen. Sie sollen den Moment genießen und sich nicht zu viel Druck machen.“Verzichten muss Saibene bei seinem ersten Pflichtspiel als Racing-Coach auf die verletzten Loris Tinelli (Sprunggelenk) und Emmanuel Françoise (muskuläre Probleme/Wade).
Zufrieden zeigte sich der ehemalige Trainer von Bielefeld und Kaiserslautern mit der Vorbereitung: „In den vergangenen drei Wochen haben wir täglich trainiert und viele Testspiele absolviert. Die Vielzahl an Testspielen war nötig, da sich die Isländer bereits im Wettkampfmodus befinden.“