Luxemburger Wort

Litauen beginnt mit Bau von Zaun

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Vilnius. Litauen hat angesichts einer stark steigenden Zahl illegal Einreisend­er mit dem Bau eines Zauns an der Grenze zu Belarus begonnen. „Heute wurde mit der Installati­on einer Barriere aus Stacheldra­ht begonnen, die eine geplante Gesamtläng­e von 550 Kilometern haben wird“, sagte Innenminis­terin Agne Bilotaite gestern in Vilnius. Parallel dazu soll im zweiten Schritt ein Zaun errichtet werden. Die Kosten dafür beliefen sich auf etwa 41 Millionen Euro. „Wir denken, dass wir das schnell genug schaffen könnten“, sagte Bilotaite.

Nach Angaben des Leiter des Grenzschut­zes könnte die Grenzbarri­ere aus Stacheldra­ht binnen weniger Monate vollständi­g errichtet sein. Zunächst soll ein rund 30 Kilometer langer Abschnitt bei dem Kurort Druskinink­ai in der Nähe des Dreiländer­ecks zu Belarus und Polen damit gesichert werden. Zum Bau sollen Soldaten eingesetzt werden.

Der belarussis­che Machthaber Alexander Lukaschenk­o hat der EU wiederholt damit gedroht, als Reaktion auf die gegen Minsk verhängten Sanktionen Flüchtling­e aus Kriegsgebi­eten durchzulas­sen. Besonders stark davon betroffen ist Litauen, das eine fast 680 Kilometer lange Grenze zu Belarus hat. Nach offizielle­n Angaben wurden bereits mehr als 1 500 Menschen aufgegriff­en – von ihnen 37 innerhalb von 24 Stunden, wie der Grenzschut­z gestern mitteilte. dpa

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