WENIGER BÜROKRATIE, MEHR SCHULE
„Luxemburg hat zu wenig Lehrer. Vor allem in der Grundschule. Seit der Rentrée 2018/2019 behilft sich das Bildungsministerium mit Quereinsteigern, um den Unterricht überhaupt landesweit gewährleisten zu können. Eine Antwort auf die Frage, wie die Regierung dem akuten Mangel an ausgebildeten Lehrern langfristig begegnen will, ist Claude Meisch bislang schuldig geblieben“, stellte Martine Hansen während ihrer Interpellation zur Attraktivität des Lehrerberufs in der Abgeordnetenkammer fest. „Hinzu kommt, dass unser Schulsystem zu wenig Primaner produziert, die die Zulassungshürden
der Uni Luxemburg für die Lehrerausbildung auf Anhieb schaffen“.
Martine Hansen ging mit der Bildungspolitik hart ins Gericht, unterbreitete aber auch konkrete Verbesserungsvorschläge: „Die Lehrtätigkeit muss wieder in den Mittelpunkt gerückt, der prozedurale Aufwand entschlackt und die Hilfe für Kinder mit spezifischen Bedürfnissen unmittelbar verfügbar gemacht werden. Dann haben die Lehrer auch wieder Spaß an ihrem Beruf.“
Weil die Lehrkräfte aber auch eine konsequentere Unterstützung durch ihre Vorgesetzten benötigen, sprach sich Martine Hansen erneut für Schuldirektionen vor Ort, und nicht in der Region aus: als Ansprechpartner für Lehrer, Eltern und Schüler. Sie bat die Regierung via Motion um die Ausarbeitung eines Pilotprojektes mit Grundschuldirektionen vor Ort. „Darüber hinaus sollen die Grundschulen, ähnlich den internationalen Schulen, mit administrativem Personal ausgestattet werden.“
Die ehemalige Direktorin der Ackerbauschule forderte des Weiteren, als Reaktion auf die sogenannten Quereinsteiger, eine offene Diskussion über das künftige Profil des „Generalisten“als Grundschullehrer, sprach sich aber sogleich gegen den reinen Spezialisten aus. Damit künftig auch wieder möglichst viele Primaner das Zulassungsexamens zur Lehrerausbildung schaffen, schlug sie die Einführung eines Optionsfachs in der Oberstufe vor: „Damit interessierte Schüler optimal auf die Lehrerausbildung vorbereitet werden.“