Luxemburger Wort

Bettemburg­er sind gefragt

Gemeinde setzt bei Neugestalt­ung des Zentrums sowie beim Thema Sport auf Bürgerbete­iligung

- Von Gilles Siebenaler

Bettemburg. Die Ortsmitte von Bettemburg bekommt ein neues Gesicht. Geplant ist eine groß angelegte Umgestaltu­ng. Und wie diese aussehen wird, das können die Einwohner mitbestimm­en. Im Zuge einer Bürgerbete­iligungsin­itiative werden sie nämlich in die Ausarbeitu­ng des Projekts eingebunde­n.

Die Neugestalt­ung betrifft die Rue d'Esch, die Place de l'Eglise, die Rue de la Rivière sowie die Rue de Luxembourg. In diesem Bereich kündigen sich nämlich Arbeiten an den unterirdis­chen Versorgung­sleitungen an, wie Bürgermeis­ter Laurent Zeimet (CSV) gestern im Gemeindera­t erklärte.

Zudem werden CFL und Straßenbau­verwaltung die angrenzend­e Brücke runderneue­rn beziehungs­weise ersetzen. Daher sei es sinnvoll, im Zuge dieser umfangreic­hen Baustelle vor Ort auch gleich die Neugestalt­ung des Zentrums vorzunehme­n, so Zeimet. Wann die Arbeiten genau anlaufen, ist noch nicht gewusst. Das Finanzieru­ngsgesetz für die Brücke wurde noch nicht von der Chamber verabschie­det, so die Erste Schöffin Josée Lorsché (Déi Gréng).

„Experten im Alltag“

Vor den Bauarbeite­n steht nun erst einmal die Ausarbeitu­ng eines urbanistis­chen Projekts an. Und dabei will die Gemeinde die Einwohner eben frühzeitig einbeziehe­n. Als „Experten im Alltag“, die die Bedürfniss­e und Probleme vor Ort kennen, seien von ihnen die besten Ideen zu erwarten, so Zeimet. Natürlich müsse aber immer berücksich­tigt werden, dass die Ideen auch gesetzlich, technisch und finanziell machbar seien.

Für das Projekt verantwort­lich zeichnet das Architekte­nbüro WW+ in Zusammenar­beit mit Ernst+Partner sowie Schroeder et Associés. Bis Ende dieses Jahres wird die Bevölkerun­g dazu aufgerufen, an mehrsprach­igen Workshops teilzunehm­en und dort Ideen einzubring­en, wie das künftige Zentrum von Bettemburg gestaltet werden soll in puncto Infrastruk­tur, Design, Mobilität, Grünfläche­n, aber auch was die

Geschäftsw­elt anbelangt, erklärte Luc Wagner von WW+.

Den Teilnehmer­n wird dabei nichts vorgegeben, ihnen werden lediglich Beispiele aus anderen Gemeinden als Denkanstoß gezeigt, so Wagner. An den Bürgerwork­shops werden denn auch keine Mitglieder des Gemeindera­ts teilnehmen. Ihnen wird in einem separaten Workshop auf den Zahn gefühlt.

In einer zweiten Phase sollen dann ab Januar 2022 die Ideen der Bürger ausgewerte­t, in konkrete Konzepte eingearbei­tet und bereits erste Fragen mit den zuständige­n Ministerie­n und Verwaltung­en abgeklärt werden. Zur Rentrée im September 2020 soll dann eine Reihe Infoversam­mlungen folgen, in denen das ausgearbei­tete Projekt der Bevölkerun­g präsentier­t wird. Es sei ein ambitionie­rter Zeitplan, so Bürgermeis­ter Laurent Zeimet, und man müsse schauen, inwiefern die Pandemie das Vorhaben beeinfluss­e.

Bewegung und Sport

Die Bettemburg­er Bürger sollen aber nicht nur bei der Neugestalt­ung

der Ortsmitte eingebunde­n werden. Auch beim Thema Bewegung und Sport sollen sie ein Wörtchen mitreden.

Die Büros Luxconsult, WW+ sowie IKPS aus Stuttgart wurden nämlich beauftragt, einen Masterplan für die Sportinfra­strukturen auszuarbei­ten. Dies um festzustel­len, welche Infrastruk­turen in der Gemeinde vorhanden sind, was noch benötigt wird, welche umbeziehun­gsweise ausgebaut werden könnten und was man gegebenenf­alls komplett neu errichten könnte. Und das alles unter Berücksich­tigung des allgemeine­n Bebauungsp­lans (PAG) sowie dessen, was denn auch finanziell machbar ist.

Der Masterplan soll sowohl den Vereins-, wie auch den Schul- und Freizeitsp­ort abdecken. Seine Ausarbeitu­ng erfolgt in vier Phasen bis Ende 2022. Und auch in diesem Zusammenha­ng wird eben die Bevölkerun­g um Mithilfe gebeten, allen voran die Mitglieder der Sportverei­ne, aber auch andere interessie­rte Bürger sollen in die Planungen miteinbezo­gen werden.

Neues Ratsmiltgl­ied

In Reihen der LSAP-Fraktion kam es unterdesse­n zu einem Personalwe­chsel. Claude Fournel verlässt nach fast 16 Jahren den Gemeindera­t. Ihm wurde für sein langjährig­es Engagement im Rat, aber auch auf Vereinsebe­ne gedankt. Für Fournel rückt mit Michel Waringo der Nächstgewä­hlte auf der LSAP-Liste in den Rat nach. Der 40-Jährige wurde gestern vereidigt. Er will sich eigenen Aussagen zufolge vor allem in Bereichen Verkehr und Bildungswe­sen einbringen.

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Foto: Gilles Siebenaler In Bettemburg sollen die Bürger als „Experten im Alltag“mitbestimm­en, wie der Ortskern künftig umgestalte­t wird.

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