Auf den Spuren der „Tschiderer“
Nachfahren von Tiroler Einwanderern als Akteure im Luxemburger Brauwesen
Nach den spanischen Erbfolgekriegen (1701-1714) zogen viele Bewohner der Alpenregionen auf der Suche nach einem besseren Leben in das Herzogtum Luxemburg, das zwischen 1714 und 1795 Teil der österreichischen Niederlande der Habsburger war.
Es war eine friedliche Zeit und Luxemburg erlebte einen (ersten) wirtschaftlichen Aufschwung. Mitte des 18. Jahrhunderts zog es auch die Familie Tschiderer aus Ischgl in Tirol ins Herzogtum Luxemburg. Im Laufe der kommenden Jahrzehnte machten Nachkommen dieser Einwandererfamilie sich einen Namen als Handwerker, Hoteliers, Kaufleute, Bankgründer sowie Stadt- und Landesabgeordnete. Zum Gedenken an die „Tschiderer“gibt es jeweils in Ettelbrück und in Diekirch eine Straße mit deren Namen, denn Tschiderer gehörten 1871 zu den Gründungsvätern der Aktien-Brauerei
Diekirch, die dieses Jahr ihr 150jähriges Bestehen feiert. 1869 war Joseph Tschiderer Gründungsaktionnär der Zuckerfabrik „Fortschritt“in Diekirch. Auch die Felser Brauerei (Brasserie Arnould Tschiderer in Osterbour/Fels) war in den Händen einer Tschiderer-Familie. Für ein geplantes Buchprojekt über Österreich in Luxemburg hat die Botschafterin der Alpenrepublik, Melitta Schubert, sich vom Präsidenten der Musée brassicole des deux Luxembourg, Yves Claude, weitere Informationen zu den Nachkommen der Tiroler Einwanderer bei der Gründung der „Dikkricher Brauerei“geben lassen. Zu der Unterredung und Inaugenscheinnahme der Papiere hatte die Brasserie Nationale in Niederkerschen eingeladen. Den Erklärungen von Georges Lentz jr., administrateur délégué der Brasserie Nationale, schloss sich eine Besichtigungstour durch die Produktionsanlagen an und natürlich durfte auch eine kleine Bierverkostung nicht fehlen. C.