Gegen das Vergessen
Zeitzeuge Marcel Goniva zu Gast im LML
Luxemburg. Zum Ende des Schuljahres besuchte der ehemalige Zwangsrekrutierte Marcel Goniva die 4 GIG1 im Lycée Michel Lucius (LML). Marcel Goniva erzählte den Schülern von seinen Erfahrungen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Organisiert wurde das Treffen mit Hilfe des Nationalen Museums für Militärgeschichte in Diekirch.
Marcel Goniva wurde 1926 geboren und gehört somit zum letzten Jahrgang, der noch in die deutsche Wehrmacht eingezogen wurde, nachdem die Luxemburger im Jahr 1942 die deutsche Nationalität zwangsauferlegt bekamen. Nach einer kurzen Ausbildung zum Soldaten musste er an die Ostfront, die zu dem Zeitpunkt im heutigen Polen lag. Er war nicht einmal 18 Jahre alt, als er als Grenadier an die Front musste – viel zu jung für die schrecklichen Ereignisse, die er dort erleben musste. Dass er überlebte, ist – laut seiner eigenen Aussage – „purer Zufall“gewesen. Er geriet in viele gefährliche und belastende Situationen und litt vor allem mental sehr unter den Kriegserlebnissen.
Auf die Frage, was ihn im Alter von 94 Jahren immer noch motiviere, über seine Erfahrungen mit Jugendlichen zu sprechen, antwortete er: „Damit das nicht vergessen wird und damit diejenigen, die das erleben mussten und/oder nicht überlebten, nicht vergessen werden.“Er möchte, dass kein Jugendlicher jemals in die Situation geraten wird, in die er damals geriet. Krieg sei etwas Schreckliches, etwas, das laut Marcel Goniva keiner erleben sollte. Wir möchten uns bei Herrn Goniva nochmals bedanken, dass er seine Erlebnisse mit uns geteilt hat. Außerdem möchten wir uns beim Diekircher Militärmuseum bedanken, das uns diese Erfahrung ermöglichte. Es war sehr interessant, einen Zeitzeugen kennenzulernen, und wir hoffen, dass noch viele Schüler von dieser Gelegenheit profitieren können. Geschrieben von den Schülern der 4GIG1 aus dem Lycée Michel Lucius
Vera Dockendorf via mywort.lu