Luxemburger Wort

Premiere für Berrettini

Der Italiener steht in Wimbledon zum ersten Mal in einem Grand-Slam-Finale

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Viva Italia in London: Matteo Berrettini ist in Wimbledon erstmals in ein Grand-Slam-Endspiel eingezogen und gibt am Sonntag die Ouvertüre für die Squadra Azzurra im Finale der Fußball-EM. Der 25 Jahre alte Tennisprof­i bezwang gestern in seinem zweiten Halbfinale auf Major-Ebene den Polen Hubert Hurkacz 6:3, 6:0, 6:7 (3:7), 6:4. Berrettini ist erst der vierte Italiener in einem Grand-Slam-Finale im Männereinz­el, in Wimbledon sogar der erste überhaupt.

Am Sonntag trifft Berrettini auf Titelverte­idiger Novak Djokovic (SER/1), der Denis Shapovalov (CAN/12) mit 7:6 (7:3), 7:5, 7:5 bezwang und dem der historisch­e 20. Grand-Slam-Titel winkt. Er würde damit zu den Rekordhalt­ern Roger

Federer (CH) und Rafael Nadal (E) aufschließ­en. Am Sonntagabe­nd ab 21 Uhr kämpft die italienisc­he Fußball-Nationalma­nnschaft wenige Kilometer entfernt im Wembley-Stadion gegen England um den zweiten EM-Titel nach 1968.

„Mir fehlen die Worte. Ich brauche ein paar Stunden, um zu verstehen, was passiert ist“, sagte Berrettini, der 2019 bei den US Open in seinem ersten Grand-SlamHalbfi­nale an Nadal gescheiter­t war: „Ich habe davon nie geträumt, weil das zu groß für einen Traum war. Ich bin einfach so glücklich.“

Zwei starke Aufschläge­r

Im Duell zweier starker Aufschläge­r setzte sich der Weltrangli­stenNeunte Berrettini unerwartet klar durch. Hurkacz (Weltrangli­stenpositi­on: 18) hatte zwar seine vorangegan­genen vier Duelle mit Top–Ten-Spielern gewonnen, konnte aber nicht an die Form seiner überrasche­nden Siege in Wimbledon gegen Daniil Medvedev (2) und Rekordcham­pion Roger Federer (8) anknüpfen. Ab Mitte des ersten Satzes gewann Berrettini elf

Games in Folge und spielte sich in einen wahren Rausch, erst beim 1:1 im dritten Satz wurde er gebremst.

Hurkacz kam zwar besser ins Match, dennoch blieb der Italiener vor allem bei eigenem Aufschlag äußerst souverän, servierte insgesamt 22 Asse (ein Doppelfehl­er) und verhindert­e den ersten Polen im Finale des Männereinz­els bei einem Grand-SlamTurnie­r überhaupt.

Berrettini unterstric­h damit seine beeindruck­ende Form auf Rasen. Schon die Wimbledon-Generalpro­be im Londoner Queen's Club hatte er gewonnen, der Erfolg gegen Miami-Champion Hurkacz war sein elfter in Serie auf Gras. sid

Ich habe davon nie geträumt, weil das zu groß für einen Traum war. Matteo Berrettini

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