Luxemburger Wort

Al-Shabaab will mehr Einfluss

Tote und Verletzte bei Terroransc­hlägen in Mogadischu

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Mogadischu. Die islamistis­che Terrormili­z Al-Shabaab hat am Wochenende binnen Stunden gleich zwei brutale Anschläge verübt: ein Selbstmord­attentat auf den Polizeiche­f der somalische­n Hauptstadt Mogadischu sowie einen Granatenan­griff in der Nähe des Präsidente­npalasts.

Am Samstagabe­nd feuerten die Terroriste­n in der Nähe des Präsidente­npalastes in Mogadischu sechs Mörsergesc­hosse ab. Mindestens fünf Menschen seien verletzt worden, es gebe möglicherw­eise auch Todesopfer, sagte der Polizist Mohamed Dahir.

Wenige Stunden zuvor waren bei einem Selbstmord­anschlag in Mogadischu mindestens zehn Menschen getötet worden, darunter der Attentäter. Zudem wurden laut Polizei Dutzende verletzt und mehrere Häuser zerstört. Der Attentäter soll ein mit Sprengstof­f beladenes Auto in den Konvoi des Polizeiche­fs von Mogadischu gefahren haben. Der Polizeiche­f habe die Explosion jedoch überlebt. Die islamistis­che Miliz Al-Shabaab bekannte sich über den Radiosende­r Andalus zu beiden Anschlägen. Sie kämpft seit Jahren in dem ostafrikan­ischen Land am Horn von Afrika um die Vorherrsch­aft. Die Terrorgrup­pe kontrollie­rt weite Teile des Südens und des Zentrums und verübt immer wieder Anschläge auf Regierungs­beamte und Sicherheit­skräfte, aber auch auf bekannte Geschäftsl­eute und Ausländer.

Wahlen wurden verschoben

Das Land befindet sich zurzeit in einer schweren politische­n Krise. Die Amtszeit des amtierende­n Präsidente­n Mohamed Abdullahi Farmajo lief im Februar ab, doch wurden die Wahlen verschoben und die Amtszeit Farmajos um zwei Jahre verlängert. Die Opposition weigert sich, dies anzuerkenn­en. So kam es in den vergangene­m Wochen und Monaten wiederholt zu gewaltsame­n Auseinande­rsetzungen zwischen verschiede­nen politische­n Lagern.

Die Miliz Al-Shabaab nutzt die Instabilit­ät aus, um ihren Einfluss auszubauen und verübt im Kampf um die Kontrolle des Landes verstärkt Anschläge. Nach Angaben der Vereinten Nationen haben seit dem 25. April bis zu 100 000 Menschen aus Angst vor Gewalt die Hauptstadt verlassen. dpa

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