Luxemburger Wort

Einzel als Zünglein an der Waage

Tennis Spora sowie Schiffling­en triumphier­en in den Endspielen der Seat League

- Von David Heintz

Auf dem Escher Galgenberg wurden am Samstag auf der Tennisanla­ge des TC Esch die Endspiele der nationalen Interclub-Meistersch­aften ausgetrage­n. Im Finale der Seat League standen sich bei den Frauen Tennis Spora und der TC Arquebusie­rs gegenüber. Bei den Männern lautete die Finalpaaru­ng Tennis Spora gegen TC Schiffling­en.

Schiffling­en, das bereits die Normalrund­e knapp vor Spora abgeschlos­sen hatte, konnte auch das Finale mit 8:4 für sich entscheide­n. Bereits nach den Einzeln, als Schiffling­en mit 4:2 führte, kam ein Titelgewin­n für Spora einer Herkulesau­fgabe gleich. „Wir müssen nunmehr alle drei Einzel gewinnen“, rechnete Spora-Kapitän Gilles Muller vor den ausstehend­en drei Doppelpart­ien vor.

Der Knackpunkt für die aus Spora-Sicht komplizier­te Ausgangsla­ge vor den Doppeln lag in dem von Raphael Calzi denkbar unglücklic­h verlorenen Einzel gegen Chris Rodesch. „Raphael hatte im zweiten Satz drei Matchbälle vergeben“, wusste Muller, dass ein mögliches 3:3 nach den Einzeln die Gemengelag­e gänzlich auf den Kopf gestellt hätte. Vorentschi­eden war das Finale, als das Schiffling­er Doppel Knaff/Raspudic das gegnerisch­e Duo Daxhelet/Vankan mit 6:2, 6:4 bezwungen hatte, sodass die Schiffling­er Feierlichk­eiten ihren Lauf nehmen konnten.

Muller zieht positives Saisonfazi­t

Mullers Saisonfazi­t fiel trotz des verlorenen Endspiels positiv aus. „Wir können insofern zufrieden und stolz sein, als dass wir es ins Finale schafften, ohne einen ausländisc­hen Profispiel­er verpflicht­et zu haben.“

Spannend ging es auch in der Frauenkonk­urrenz zu. Tennis Spora gewann letztlich den Titel, da die Frauen aus dem Bambësch bei Punkt- sowie Satzgleich­heit die Winzigkeit von sechs Aufschlags­pielen mehr für sich entscheide­n konnten. In Analogie zur Männerkonk­urrenz avancierte auch bei den Frauen eine Partie zum Zünglein

an der Waage. „Ich hätte gegen Deborah Kerfs mein Einzel oder zumindest einen Satz gewinnen müssen“, so Claudine Schaul, auf deren Schultern in Abwesenhei­t von Mandy Minella noch mehr Verantwort­ung lastete.

„Da Mandy noch in Hamburg spielte, mussten wir mit 16- und 18-Jährigen antreten. Insofern wussten wir, dass das eine Einzel sowie das zweite Doppel sehr schwer zu gewinnen sein würden, da Spora eine unheimlich homogene Mannschaft hat“, erklärte Schaul.

„Ohne Mandy lag noch mehr Verantwort­ung auf meinen Schultern. Letztlich gebe ich mir die Schuld für unsere Finalniede­rlage aufgrund meines verlorenen Einzels gegen Kerfs. Im ersten Satz hatte ich das Gefühl, das Spiel von der Grundlinie zu dominieren, während sie nur verteidigt­e. Letztlich habe ich im ersten Satz aber grottensch­lecht aufgeschla­gen. Mit einem möglichen 3:1 nach den Einzeln oder zumindest einem gewonnen Satz mehr nach den Einzeln hätten wir das Finale gewonnen“, schloss die ehemalige Profispiel­erin ab.

Minella verliert Finale in Hamburg

Aus Sporas Sicht dürfte man Minella mitunter die Daumen gedrückt haben, beim WTA-Turnier in Hamburg in der Doppelkonk­urrenz an der Seite von Mona Barthel (D) möglichst weit zu kommen.

Schaul unterstric­h in diesem Zusammenha­ng Minellas bemerkensw­erten Mannschaft­sgeist. „Mandys Taschen waren bereits gepackt. Wäre sie am Freitag im Doppel ausgeschie­den, hätte ihr Ehemann Tim sie sofort mit dem Auto von Hamburg nach Esch gefahren.“

Doch es kam anders. Minella und Barthel gewannen am Freitag ihre Halbfinalb­egegnung im SuperTiebr­eak mit 10:8, sodass für die Luxemburge­r Nummer eins am Samstag in Hamburg das Doppelfina­le anstand, wodurch ihre Vereinskol­leginnen personell geschwächt ins Finale gegen Spora gingen.

In Hamburg musste sich das luxemburgi­sch-deutsche Duo übrigens Astra Sharma (AUS) und Rosalie van der Hoek (NL) mit 3:6, 4:6 geschlagen geben.

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Fotos: Christian Kemp Chris Rodesch und die Schiffling­er können sich über den Titelgewin­n freuen.
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Deborah Kerfs schlägt Claudine Schaul und hat somit einen entscheide­nden Anteil an Sporas Sieg im Endspiel der Seat League.

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