Luxemburger Wort

Pogacar mit Demonstrat­ion der Stärke

Bei der Tour de France deutet weiter alles auf einen Gesamtsieg des Slowenen hin

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Cool in der Hitze, hellwach in der Höhe: Titelverte­idiger Tadej Pogacar hat die ersten Pyrenäen-Prüfungen mit Bravour bestanden und trägt das Gelbe Trikot mit großem Vorsprung in die Schlusswoc­he der 108. Frankreich-Rundfahrt.

Der 22-Jährige hielt bei der Berg- und Talfahrt nach Andorra la Vella gestern hohen Temperatur­en, dünner Luft auf dem Dach der Tour sowie sämtlichen Attacken der verbissen kämpfenden Konkurrenz stand.

Nach dem Wochenende der Ausreißers­iege führt der Kapitän des Teams UAE Emirates die Gesamtwert­ung mit 5'18'' vor Rigoberto Uran (COL/Education First) an. Jubeln durfte gestern das Team Jumbo, das in den Alpen in Primoz Roglic den wohl schärfsten Pogacar-Herausford­erer verloren hatte. Der US-Amerikaner Sepp Kuss bescherte dem niederländ­ischen Team nach 191,3 km den zweiten Etappensie­g.

Pogacar, der vor zwei Jahren bei der Vuelta in Andorra seinen ersten Etappensie­g bei einer großen Landesrund­fahrt gefeiert hatte, agierte ähnlich souverän wie zuvor in den Alpen und am Mont Ventoux. Noch stärker gefordert wird Pogacar allerdings erst nach dem heutigen Ruhetag, wenn unter anderem der berüchtigt­e Col du Tourmalet befahren werden muss.

32 Fahrer, darunter Prominenz wie Weltmeiste­r Julian Alaphilipp­e

(F/Deceuninck), Ex-TourChampi­on Vincenzo Nibali (I/Trek) und Ventoux-Sieger Wout van Aert (B/Jumbo), setzten sich zu Beginn des Rennes in den Kleinstaat ab.

Der Vorsprung der Ausreißer wuchs schnell und pendelte sich zunächst bei rund zehn Minuten ein, schrumpfte dann aber drastisch, als die Gruppe die Grenze zu Andorra erreichte und den Port d'Envalira (2 408 m) als höchsten Punkt der diesjährig­en Tour in Angriff nahm. An der Spitze entbrannte der Kampf um das Bergtrikot, den gestern der Niederländ­er Wout Poels (Bahrain) gewann. Im Hauptfeld belauerten sich Pogacar und seine Herausford­erer.

Der Jungstar agierte dabei sehr aufmerksam und ging jede Tempoversc­härfung ohne Mühe mit, obwohl er isoliert und ohne Unterstütz­ung eines Helfers im Nachteil war.

Pogacar wird attackiert

Am finalen Anstieg Col de Beixalis (1. Kategorie), an dem Kuss die entscheide­nde Attacke zum Tageserfol­g gesetzt hatte, wurde Pogacar so entschiede­n wie bisher noch nie im Gelben Trikot gefordert. Der junge Däne Jonas Vingegaard

(Jumbo), Richard Carapaz (ECU/Ineos), Uran – sie alle zwangen Pogacar mit Attacken zur Reaktion. Abhängen ließ sich der Slowene nicht. „Ich habe mich gut gefühlt und ich habe mir keine Sorgen am letzten Berg gemacht.“

Schon der Pyrenäen-Auftakt am Samstag war durch einen Ausreißer entschiede­n worden. Der Niederländ­er Bauke Mollema (Trek) feierte in Quillan seinen zweiten Tour-Etappensie­g nach 2017. Guillaume Martin (F/Cofidis), der als Teil der Fluchtgrup­pe auf Rang zwei der Gesamtwert­ung vorgefahre­n war, büßte gestern wieder Zeit ein. sid

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Fotos: AFP Tadej Pogacar (im Gelben Trikot) lässt sich nicht von seinen Konkurrent­en abhängen.
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Sepp Kuss sichert sich den Etappensie­g am Sonntag.

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