Luxemburger Wort

Stillgeleg­t aber bewegend

Das Renovierun­gsprojekt der Bannmühle von Syr sorgt in der Gemeinde Bauschleid­en weiter für Kontrovers­en

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Syr. Das Schicksal einer alten Mühle in Syr bewegt seit einiger Zeit die Gemüter. Nachdem die neuen Eigentümer nach dem Kauf im Jahre 2018 die alten Gemäuer zu neuem Leben erwecken wollten, sahen sie sich mit allerlei unerwartet­en Schwierigk­eiten konfrontie­rt. Daraus entstanden ist ein Kampf mit verschiede­nen Verwaltung­en, die teils gegensätzl­iche Interessen verfolgen.

Im vergangene­n Mai hat sich auch die Nordabgeor­dnete Martine Hansen (CSV) des Themas angenommen und eine parlamenta­rische Frage an die zuständige­n Regierungs­mitglieder gestellt. Die gemeinsame Antwort von Umweltmini­sterin Carole Dieschbour­g sowie Kulturmini­sterin Sam Tanson (beide Déi Gréng) liegt nun vor. Daraus geht hervor, dass bei den vorgeschla­genen staatliche­n Maßnahmen sowohl der Denkmal- als auch der Naturschut­z berücksich­tigt wurden. Dabei ging es hauptsächl­ich um den Verlauf der Syr, die die Mühle antreibt, sowie um die Wiederhers­tellung der Durchgängi­gkeit des Flusses für die Fischwande­rungen.

Wasserrech­te ausgelaufe­n

Der Eigentümer war mit der vorgesehen­en Lösung aber nicht einverstan­den. Es sei zwar versucht worden, eine Kompromiss­lösung zu finden, die aber letztendli­ch nicht zustande kam. Auch die Frage nach der Darstellun­g des historisch­en Wasserlauf­s steht dabei zur Diskussion. Obschon die reale Situation eine andere ist, zeigen die offizielle­n Karten einen Flussverla­uf, auf den die geplanten staatliche­n Renaturier­ungsmaßnah­men aufbauen.

Des Weiteren sind durch das Wasserschu­tzgesetz von 2008 sämtliche historisch­en Wasserrech­te

ausgelaufe­n. Ein neues Projekt, wie die Wiederinbe­triebnahme der Mühle, muss demnach den heutigen gesetzlich­en Anforderun­gen angepasst werden.

Hansen erkundigt sich ebenfalls über den Sinn einer sogenannte­n biologisch­en Durchgängi­gkeit oberhalb der Staumauer von Esch/Sauer, die dem Lachs jegliche Möglichkei­t nimmt, weiter flussaufwä­rts zu wandern. In ihrer Antwort weist Dieschbour­g darauf hin, dass nicht nur die Langdistan­z-Wanderfisc­he sich in den Gewässern bewegen, sondern ebenfalls kleinere Fischarten, wenn auch über kürzere Strecken.

Die Ministerin unterstrei­cht ebenfalls die möglichen finanziell­en Unterstütz­ungen für das geplante Renovierun­gsprojekt. Sowohl mit Blick auf den Denkmalals auch den Wasserschu­tz seien erhebliche Subsidien vorgesehen. Dieschbour­g zeigt sich denn auch zuversicht­lich, dass eine Lösung gefunden werden kann. fwa

 ?? Foto: Frank Weyrich ?? Wie es mit der alten Mühle weitergeht, steht nach wie vor in den Sternen.
Foto: Frank Weyrich Wie es mit der alten Mühle weitergeht, steht nach wie vor in den Sternen.

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