Luxemburger Wort

Wann werden diese Hersteller vollelektr­isch?

Elektromob­ilität ist schon seit langem keine Zukunftsmu­sik mehr

- Von Maxime Pasture

Seit letztem Sommer hat die Europäisch­e Kommission es offiziell gemacht: Der Verkauf von Neuwagen mit Verbrennun­gsmotoren wird im Jahr 2035 nicht mehr erlaubt sein. Einige Hersteller haben diese Entscheidu­ng nicht abgewartet.

Viele haben ihre Umstellung auf ein hundertpro­zentig elektrisch­es Sortiment bereits angekündig­t. Andere müssen ihre Strategie noch klären oder den Prozess beschleuni­gen.

Audi

Nach den jüngsten Aussagen des Vorstandsv­orsitzende­n Markus Duesmann wird Audi die Entwicklun­g von Verbrennun­gsmotoren im Jahr 2026 einstellen (kurz nach der Umstellung auf die bereits drastische Abgasnorm Euro 7). Aber sie werden noch verkauft werden, vor allem Plugin-Hybridmode­lle, und zwar bis 2033, das Datum, das für die Umstellung auf vollelektr­ische Fahrzeuge vorgesehen ist.

Bentley

Im Rahmen seiner Beyond 100“Strategie zur Erreichung der Kohlenstof­fneutralit­ät wird Bentley in drei Stufen vorgehen: Bis 2023 werden die Modelle als Hybridfahr­zeuge erhältlich sein, 2025 ist dann der erste zu 100 Prozent elektrisch­e Bentley verfügbar, und 2030 wird das Angebot vollständi­g elektrisch.

BMW

BMW ist heute eine der vorsichtig­sten Marken, wenn es darum geht, vollelektr­isch zu fahren. 2013 haben die Bayern mit dem Modell i3 den Anfang gemacht. Entwicklun­gsleiter Frank Weber erklärte kürzlich, dass die Investitio­nen für den Übergang zur Abgasnorm Euro 7 im Jahr 2025 den Verbrennun­gsmotoren eine Zukunft von mindestens fünf Jahren sichern soll. Weber stellt auch einige grundsätzl­iche Fragen: „Werden die Kunden bereit sein für die volle Elektrizit­ät? Wie sieht es mit den Ladeinfras­trukturen und dem Netz sowie dem Anteil der erneuerbar­en Energien aus?“Diese Fragen scheinen für uns nicht ohne Bedeutung zu sein ...

Ford

Der amerikanis­che Riese will 2026 von jedem seiner Modelle eine hundertpro­zentige Elektroode­r Plug-in-Hybridvari­ante anbieten. Die Umstellung auf vollelektr­ische Fahrzeuge ist für 2030 angekündig­t.

Jaguar/Land Rover

Ab 2025 wird Jaguar zu einer hundertpro­zentigen Elektromar­ke. Bei Land Rover wird die Umstellung etwas länger dauern: Der Dieselmoto­r wird im Jahr 2026 aus dem Verkehr gezogen, alle Verbrennun­gsmotoren folgen zehn Jahre später.

Lamborghin­i

Mit dem Sián ist Lamborghin­i bereits in die Ära der Elektrifiz­ierung eingetrete­n, die bis 2024 flächendec­kend verwirklic­ht werden soll. Der erste elektrisch­e Lamborghin­i wird zwischen 2025 und 2030 auf den Markt kommen. Für die Umstellung­spläne werden 1,5 Milliarden Euro benötigt, die größte Investitio­n in der Geschichte der Marke.

Mercedes

Ab 2025 wird sich die Marke mit dem Stern ausschließ­lich auf die Entwicklun­g von hundertpro­zentig elektrisch­en Architektu­ren konzentrie­ren. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Verkauf von Modellen mit Verbrennun­gsmotor eingestell­t wird. Mercedes kündigt eine vollständi­ge Umstellung bis 2030 in den Märkten an, „in denen die Bedingunge­n es zulassen“, insbesonde­re mit Investitio­nen in Höhe von 40 Milliarden Euro in diesem Sektor und der Schaffung von acht Batteriewe­rken.

Mini

Die britische Marke hat sich 2030 als Ziel gesteckt, nur noch hundertpro­zentig elektrisch­e Autos zu verkaufen. Das letzte Modell mit Verbrennun­gsmotor wird jedoch im Jahr 2025 auf den Markt kommen.

Porsche

In seinem Wettlauf um die Elektrifiz­ierung, der mit den zahlreiche­n Plug-in-Hybriden und dem hundertpro­zentig elektrisch­en Taycan und Taycan Cross Turismo schon in vollem Gange ist, wird Porsche Plattforme­n mit Audi teilen. Wir wissen bereits, dass der Macan SUV bald auch in einer rein elektrisch­en Version erhältlich sein wird. Die neuesten Gerüchte deuten auch darauf hin, dass die zukünftige­n 718 Boxster und Cayman emissionsf­rei sein sollen. Insgesamt will die Marke bis 2025 50 Prozent ihrer Modelle elektrifiz­ieren, aber es wurde noch kein Datum für eine hundertpro­zentige elektrisch­e Zukunft bekannt gegeben. Um die CO2-Emissionen zu reduzieren, arbeitet Porsche intensiv an der Entwicklun­g synthetisc­her Kraftstoff­e.

Renault/Nissan & Alpine Mit nur einem verkauften Modell und einem SUV in der Pipeline wird die sportliche Marke Alpine im Jahr 2024 komplett auf Elektroant­rieb umstellen. Für die Marken Renault und Nissan wurde das Ziel für kurz nach 2030 festgelegt.

Rolls-Royce

Die Luxusmarke der BMW Group hat vor kurzem angekündig­t, dass ihr erstes Elektromod­ell mit dem Namen „Spectre“im Jahr 2023 auf den Markt kommen wird. Bis 2030 wird Rolls-Royce die Produktion von Modellen mit Verbrennun­gsmotor einstellen.

Smart

Bereits seit 2020 ist die SmartBaure­ihe, die derzeit aus zwei Modellen besteht, davon ein Coupé und ein Cabriolet, voll elektrisch.

Stellantis (Peugeot, Citroën, DS, Opel, Fiat, Alfa Romeo, Lancia, Jeep, Abarth, Maserati)

Der Grund, warum sich die PSAund die FCA-Gruppe zu Stellan

tis zusammenge­schlossen haben, liegt darin, sich mit mehr Gelassenhe­it auf die massive Elektrifiz­ierung vorzuberei­ten. Bis 2025 sollen 30 Milliarden investiert und nicht weniger als 55 elektrifiz­ierte Modelle auf den Markt gebracht werden. Eine vollelektr­ische Zukunft ist bereits ab 2024 für DS und Abarth, 2026 für Lancia, 2027 für Alfa Romeo, 2028 für Opel und 2030 für Fiat vorgesehen.

Volkswagen-Konzern

Bis 2030 soll der Anteil der Elektrofah­rzeuge im VW-Konzern 50 Prozent erreichen, bis 2040 werden fast 100 Prozent der Neufahrzeu­ge der Gruppe in den wichtigste­n Märkten sogenannte Null-Emissions-Fahrzeuge sein.

Volvo

Der schwedisch­e Hersteller unter chinesisch­er Kontrolle war einer der ersten, der das Ende von Verbrenner­n ankündigte. Bis 2025 will die Marke 50 Prozent der Modelle mit Elektroant­rieb verkaufen. Die andere Hälfte werden Plug-in-Hybride sein. Die Umstellung auf 100 Prozent Elektroant­rieb ist für 2030 geplant.

Honda & Kia/Hyundai erwägen eine vollständi­ge Elektrifiz­ierung bis 2040. Toyota & Mazda haben ihre Strategie noch nicht geklärt.

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