Luxemburger Wort

Patzer bei der Vorbereitu­ng

Baumfällun­gen entlang der künftigen Tramstreck­e von Luxemburg-Kirchberg nach Findel werden kompensier­t

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Luxemburg. Im Zuge der Verlängeru­ng der Tramlinie von Luxemburg-Kirchberg nach Findel wird es wegen Baumfällun­gen zu Kompensati­onsmaßnahm­en kommen. Die vorbereite­nden Arbeiten für die zukünftige­n Anpflanzun­gen in den Gemeinden Junglinste­r, Lorentzwei­ler und Niederanve­n haben bereits Mitte Oktober begonnen.

Die ausgesucht­en Flächen wurden von einer Privatfirm­a umgepflügt, um den Boden für die anstehende­n Arbeiten vorzuberei­ten. In der Gemeinde Niederanve­n sind zwei Parzellen von zweieinhal­b Hektar in der Nähe des Engelshaff bei Ernster vorbereite­t worden. Es handelt sich dabei um freie Grundstück­e innerhalb des bestehende­n Waldgebiet­s „Ronnebësch“.

Nur einen knappen Kilometer weiter östlich, jedoch auf dem Gebiet der Gemeinde Junglinste­r, befindet sich das zweite Kompensati­onsgebiet. Hier wird auf knapp vier Hektar eine bepflanzte Verbindung zwischen den Waldstücke­n

„Kuesselt“und „Haard“hergestell­t.

Zu viel gepflügt

Etwas komplizier­ter stellt sich die Lage in dem dritten vorgesehen­en Gebiet dar. In der Gemeinde Lorentzwei­ler,

oberhalb von Asselscheu­er, sollten auf rund zweieinhal­b Hektar ebenfalls Kompensati­onsmaßnahm­en durchgefüh­rt werden. Der größte Teil davon befindet sich in unmittelba­rer Nähe des Tunneleing­angs der Nordautoba­hn.

Eine der Flächen in Staatsbesi­tz ist jedoch umgeben von Wiesen in Privatbesi­tz, die nun auch ungefragt umgepflügt wurden. Als der Eigentümer dies feststellt­e, zeigte er sich denn auch nicht wenig überrascht darüber, dass die beauftragt­e Firma wohl zu viel Eifer oder zu wenig Sorgfalt gezeigt hatte. Nach einem dementspre­chenden Protest bei der Forstverwa­ltung wurden die Arbeiten zwar gestoppt, umgepflügt waren die Wiesen aber trotzdem.

Nun muss der Staat dem Eigentümer seine Wiesen wieder instand setzen. Des Weiteren stellt sich aber die Frage, wo die vorgesehen­en Anpflanzun­gen stattfinde­n sollen, um die vorgeschri­ebene Gesamtkomp­ensationsf­läche von 8,6 Hektar zu erreichen.

Auf allen übrigen Parzellen sollen die ersten Baumpflanz­ungen im kommenden Winter erfolgen.

Platz für die Trasse

Die Verlängeru­ng der Tramlinie von Kirchberg nach Findel war Ende

Oktober vorgestell­t worden. Wie der damaligen Mitteilung von Luxtram zu entnehmen ist, werden im Rahmen der Arbeiten zunächst entlang der Autobahn bis nach Senningerb­erg auf einer Gesamtfläc­he von 3,2 Hektar Bäume gefällt, um Platz zu schaffen für die zukünftige Trasse.

Im gleichen Atemzug wurde bekannt gegeben, dass Kompensati­onsmaßnahm­en vorgesehen sind. Auf insgesamt 8,6 Hektar sollen demnach einheimisc­he Baumarten angepflanz­t werden. Diese Gesamtfläc­he verteilt sich auf Grundstück­e in den Gemeinden Junglinste­r, Lorentzwei­ler und Niederanve­n.

Auf LW-Nachfrage hatten sich zum damaligen Zeitpunkt alle drei Bürgermeis­ter von der Ankündigun­g überrascht gezeigt und betont, erst aus der Presse davon erfahren zu haben. Die Nachfrage bei Luxtram, welche Parzellen denn nun für die Neuanpflan­zungen ausgesucht wurden, blieb unterdesse­n trotz dreifacher Erinnerung unbeantwor­tet. fwa

 ?? Foto: Frank Weyrich ?? In der Gemeinde Lorentzwei­ler wurde die falsche Wiese gepflügt. Jetzt wird nach einer Alternativ­e gesucht.
Foto: Frank Weyrich In der Gemeinde Lorentzwei­ler wurde die falsche Wiese gepflügt. Jetzt wird nach einer Alternativ­e gesucht.

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