Stiller Hilferuf
Ärzte und Pflegekräfte planen Schweigeminute vor den Krankenhäusern
Luxemburg. Vor den Luxemburger Krankenhäusern werden sich heute Mittag etwas mehr Menschen versammeln als üblich. Ärzte und Krankenpfleger wollen um 12 Uhr vor den Spitälern nämlich eine Schweigeminute organisieren.
Denn die aktuelle Entwicklung der Infektionszahlen, gepaart mit gefährlicher Desinformation, macht ihnen Sorgen. Mit der Aktion will das Krankenhauspersonal aber auch diskret Druck auf Impfverweigerer ausüben.
An der Spitze der Bewegung, der „Minute de silence des blouses blanches“, steht der Anästhesist Marco Klop aus den Hôpitaux Robert Schuman. „In einem Bereich, der ohnehin unter chronischem Personalmangel leidet, bringt die Krise, die seit fast zwei Jahren andauert, die Fachkräfte an die Grenzen ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit und beeinträchtigt ernsthaft deren Moral“, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Die Krankenhäuser und Intensivstationen füllen sich mit Patienten, die an dem Virus erkrankt sind. Patienten sterben am Virus!“, so der eindringliche Appell.
Aus diesem Grund hat sich das Gesundheitspersonal – jene Menschen, die tagtäglich die Patienten pflegen müssen – zusammengetan, um einen Hilferuf zu starten.
Impfung als wirksame Waffe
Die Schweigeminute findet heute Mittag vor den Krankenhäusern und Covid-Pflegeeinrichtungen statt. Die Bewegung sieht sich auch als Gegenreaktion auf die „Marches
blanches“der Covid-Leugner und Verschwörungstheoretiker.
Klop erklärt in der Pressemitteilung weiter, dass der Impfstoff vor mittelschweren und schweren Formen von Covid-Erkrankungen schützt und dass es höchste Zeit ist zu handeln, wenn ein erneuter Lockdown vermieden werden soll. TJ/SH