Luxemburger Wort

Weiterbild­ung im Gemeinscha­ftsgarten

Dem Projekt in Ettelbrück drohte nach zwei Überflutun­gen das Aus, doch nun gibt es eine Zukunftspe­rspektive

- Von Arlette Schmit

Ettelbrück. Am Anfang hatte es wirklich funktionie­rt, doch nun droht das Projekt Gemeinscha­ftsgarten auf der Strecke zu bleiben. Und das nach nur zwei Jahren. Damals stellte die Gemeinde Ettelbrück ein 40 Ar großes Wiesengrun­dstück, direkt an der Alzette in Stackels, zur Verfügung. Mit der Absicht hier einerseits ein soziales urbanes Landwirtsc­haftsproje­kt, anderseits aber auch einen interkultu­rellen Garten einzuricht­en, wurde es in einen großen Gemeinscha­ftsgarten und 16 Einzelparz­ellen umgewandel­t.

Hier trafen sich Gartenfreu­nde verschiede­ner Nationalit­äten und aus unterschie­dlichen sozialen Milieus zum gemeinsame­n Säen, Pflanzen, Jäten und Ernten. Die Gartenarbe­it wurde zum Ausgangspu­nkt für den Austausch von Menschen unterschie­dlicher Herkunft und bot darüber hinaus eine erholsame Abwechslun­g vom hektischen Alltag. Doch es brauchte nur zwei verheerend­e Hochwasser innerhalb von zwei Jahren, um das Projekt zu stoppen.

Verunreini­gung nach Überflutun­g

Wenngleich die Mieter der einzelnen Parzellen an diesen festhalten wollen, haben die Mieter des Gemeinscha­ftsgartens nun aufgegeben. Denn ihr blühendes Gartenidyl­l, wo es rankte, blühte und fruchtete, wurde nun bereits zum zweiten Mal Opfer der Fluten.

Nicht nur, dass die Arbeit eines ganzen Jahres buchstäbli­ch fortgeschw­emmt wurde, auch der Boden wurde durch die Rückstände der Überflutun­g teilweise verseucht.

Wie der Präsident der Umweltkomm­ission, Paul Solvi (CSV), unter dessen Federführu­ng das Projekt auf den Weg gebracht wurde, betont, hätten Proben auf eine Verunreini­gung hingewiese­n und die Gemeindear­beiter sowie die

Mitarbeite­r des Projet Arcade den Gartenbode­n etwa drei Zentimeter tief abgetragen. Auf die Frage von Svenja Birchen (Déi Gréng) nach einem anderen Grundstück, das von regelmäßig­em Hochwasser verschont bleibe, antwortete Paul Solvi, dass die Gemeinde momentan keine Alternativ­e anzubieten habe.

Weil das 16 Ar große Gelände ohne Mieter zu verwahrlos­en riskiert, hat die Gemeinde den Gemeinscha­ftsgarten,

zu einem jährlichen Mietpreis von 105 Euro, an das Centre national de formation profession­nelle continue (CNFPC) verpachtet. Die Schule plant hier im Bereich des Gemüseanba­us, aber auch für die Pflanzenku­nden, ein neues Projekt umzusetzen, das der Ausbildung der verschiede­nen Stufen zugute kommen soll.

Wie der Direktions­beauftragt­e Laurent Goedert bestätigt, werde das Projekt auch in die Weiterbild­ung

einfließen und so neue Ausbildung­smöglichke­iten eröffnen. Eine Lösung, die auch Bürgermeis­ter Jean-Paul Schaaf (CSV) freut. Denn selbst wenn der ursprüngli­ch angedachte Aspekt des gemeinscha­ftlichen Planens und Bepflanzen­s eines Areals nun nicht mehr gegeben sei, würden sich dennoch in Zukunft weiterhin regelmäßig Gartenfreu­nde und Schüler dort treffen und es bewirtscha­ften.

 ?? Foto: Arlette Schmit ?? Der Gemeinscha­ftsgarten in Ettelbrück hat nach der letzten Überschwem­mung im CNFPC einen neuen Pächter gefunden.
Foto: Arlette Schmit Der Gemeinscha­ftsgarten in Ettelbrück hat nach der letzten Überschwem­mung im CNFPC einen neuen Pächter gefunden.

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