Ein Zeuge der Geschichte
Gemeinde Ettelbrück spricht sich für Klassierung einer Villa in der Rue de l'Ecole agricole aus
Ettelbrück. Eine herrschaftliche Villa in der Ettelbrücker Rue de l'Ecole agricole zeichnet sich durch ihre Authentizität, ihre imposante architektonische Erscheinung und ihre Geschichte aus und ist deswegen schützenswert. Nun soll das Gebäude als nationales Denkmal klassiert werden.
Der Ettelbrücker Gemeinderat sprach sich denn auch kürzlich für eine Klassierung der Villa aus und schloss sich dem Beschluss der Denkmalschutzbehörde an. In seiner Beurteilung begründet die Behörde, dass die Villa trotz Erweiterungsbaumaßen sehr viel von ihrer historischen Substanz bewahrt habe und somit einen guten Eindruck von der Architektur ihrer Entstehungszeit sowie der späteren Bauphasen vermittele und erhaltenswert sei.
Die Villa steht in einem historischen Zusammenhang mit der zwischen 1927 und 1932 errichteten Ackerbauschule unterhalb der Erhebung der Haardt. Sie wurde um 1923 für Nicolas Hentgen, der ab 1917 Professor an der Ackerbauschule war, errichtet und 1933 mit einem Anbau sowie in den 1950erJahren durch weitere kleine Anbauten vergrößert.
Schützenswertes Ensemble
Die Villa steht zwölf Meter von der Straße entfernt auf einem rund 39 Ar großen Grundstück mit teilweise dichtem Baumbestand. Im Westen grenzt die Parzelle an das Grundstück der seit März 2019 unter Denkmalschutz stehenden Ackerbauschule und im Süden an die Rue de l'Ecole agricole, von der sie eine niedrige Sandsteinmauer mit einem schmiedeeisernen Zaun abtrennt. Im Osten stößt sie derweil an ein Grundstück, auf dem sich ein weiteres, mit der Ackerbauschule in Verbindung stehendes Gebäude befindet. Diese Villa bewohnte früher August Hermann, welcher zwischen 1916 und 1940 Direktor der Ackerbauschule war.
Wie von der Denkmalschutzbehörde festgehalten wurde, können somit beide Villen inklusive Ackerbauschule als ein einziges historisch zusammenhängendes Ensemble von Bauwerken betrachtet werden. ast