Luxemburger Wort

Die Suche nach Platz

Deutscher Grenzgänge­r bringt Ideen zur Entlastung der Verkehrssi­tuation rund um Wasserbill­ig ein

- Von Irina Figut

Wasserbill­ig/Langsur (D). Auch in Pandemieze­iten bleibt Wasserbill­ig ein beliebtes Ziel für Pendler, die morgens zum Teil bis in den Ortskern fahren, um dort ihre Autos abzustelle­n und in den Zug oder Bus in Richtung LuxemburgS­tadt umzusteige­n. Dies führt zum erhöhten Verkehrsau­fkommen in der Moselortsc­haft und zu überfüllte­n Parkplätze­n nahe dem Bahnhof und den Bushaltest­ellen.

Kann die Schaffung zusätzlich­er P&R-Flächen im deutschen Grenzgebie­t die Situation entlasten? Ja, findet Horst Schu, ein Einwohner der deutschen Grenzgemei­nde Langsur. Der ehemalige Ortsvorste­her und das Mitglied im lokalen Gemeindera­t beobachtet die Situation rund um die Mobilität der deutschen Grenzgänge­r mit Sorge.

Auch die Einwohner seiner Gemeinde sowie Pendler der unteren Sauer leiden ihm zufolge darunter. Die Lage könnte sich laut Schu verbessern, wenn unweit von Wasserbill­ig, zwischen Wasserbill­igerbrück (D) und dem Ort namens Löwener Mühle, entlang der deutschen B 49 eine zusätzlich­e Bahnhaltes­telle eingericht­et wäre.

„Zwischen der Bundesstra­ße und der Bahntrasse ist ausreichen­d Platz für große P&R-Flächen. Ebenfalls wäre es möglich, dort eine Busstation in Richtung Luxemburg einzuricht­en.“Erst vor Kurzem hat die Deutsche Bahn den Ausbau der Trierer Weststreck­e angekündig­t, die nahe Wasserbill­igerbrück

verläuft. Das mehr als 60 Millionen Euro teure Projekt, das den Bau von fünf zusätzlich­en Bahnhaltes­tellen in Trierer Stadtteile­n vorsieht, soll auch den Individual­verkehr in Luxemburg entlasten. Allerdings stelle sich die Frage, ob Grenzpendl­er an den neu geplanten Haltestell­en ihre Fahrzeuge abstellen könnten, meint Horst Schu. „Zurzeit haben die Benutzer der Bahn im Bereich des

Hauptbahnh­ofes Trier keine bezahlbare­n Parkplätze.“Auch im Grenzort Igel (D) sehe die Situation nicht besser aus. Im Rahmen seiner kommunalen Tätigkeite­n hatte Schu bereits mehrmals die

Problemati­k angesproch­en – ohne Erfolg.

„Diese P&R-Projekte müssen zunächst von der deutschen Seite initiiert werden“, sagt Dany Frank, Pressespre­cherin beim Ministeriu­m für Mobilität und öffentlich­e Arbeiten. Das Ministeriu­m könne dafür keine Studien auf dem Nachbarter­ritorium durchführe­n, erklärt Frank: „Momentan sind wir nicht in Diskussion mit unseren deutschen Amtskolleg­en über potenziell­e P&R-Flächen auf der deutschen Seite.“

In den kommenden Jahren starten die Projekte zum Ausbau der P&R-Parkfläche­n am Wasserbill­iger Bahnhof und an der A 1, die die Situation deutlich verbessern sollen.

„Zu wenige Passagiere“

Was die Position der deutschen Behörden mit Blick auf dieses Thema anbelangt, so war die Stellungna­hme des Landesbetr­iebs Mobilität Rheinland-Pfalz nach mehrmalige­m Nachfragen nicht zu bekommen.

In der Vergangenh­eit haben sich die Journalist­en des „Trierische­n Volksfreun­d“mit der Problemati­k auseinande­rgesetzt. Damals sagte der ehemalige Direktor des Zweckverba­nds Schienenpe­rsonennahv­erkehr Rheinland-Pfalz Nord, Thomas Geyer, auf ihre Anfrage hin, dass die Einrichtun­g eines zusätzlich­en Bahnhaltep­unkts in Höhe Wasserbill­igerbrück nicht infrage komme. Es gebe zu wenige Passagiere, die von dort ein- oder aussteigen würden.

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Foto: Irina Figut Horst Schu wohnt in der deutschen Grenzgemei­nde Langsur. Er fordert zusätzlich­e P&R-Flächen auf deutscher Seite.

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