Luxemburger Wort

Es drohen höhere Preise

Materialma­ngel und Beschaffun­gsschwieri­gkeiten machen der Industrie in Luxemburg zu schaffen

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Luxemburg/München. „Seit dem letzten Frühjahr haben auch die Industrieb­etriebe in Luxemburg in vielen Bereichen Preiserhöh­ungen erlebt“, teilt der Luxemburge­r Industriev­erband Fedil auf Nachfrage mit. „Sie sind meist auf eine unzureiche­nde Produktion im Vergleich zu einer schnell wachsenden Nachfrage auf bestimmten Märkten zurückzufü­hren.“

Der Materialma­ngel in der Industrie hat sich weiter verstärkt. Das geht aus einer am gestrigen Montag veröffentl­ichten Umfrage des Ifo-Instituts in München hervor. 74,4 Prozent der im November befragten deutschen Firmen klagten demnach über Engpässe und Probleme bei der Beschaffun­g von Vorprodukt­en und Rohstoffen. Das seien vier Prozentpun­kte mehr als im Oktober. Die erhoffte Entspannun­g ist nicht in Sicht.

Zuletzt haben Deutschlan­ds Automobilh­ersteller im dritten Quartal 2021 infolge von Lieferengp­ässen und Chipmangel deutlich

Avis de sociétés weniger Fahrzeuge ins Ausland geliefert als ein Jahr zuvor. Im Zeitraum Juli bis September waren es Autos im Wert von 23,1 Milliarden Euro – 17,2 Prozent weniger als im Vorjahresz­eitraum.

Die Energiepre­ise werden auch durch den wirtschaft­lichen Aufschwung auf der Nachfrages­eite und durch einige Unterbrech­ungen der Lieferkett­e auf der Angebotsse­ite beeinfluss­t. „Darüber hinaus müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass mehrere restriktiv­e politische Maßnahmen die Möglichkei­ten auf der Angebotsse­ite einschränk­en“, erläutert Fedil-Sprecherin Laurence Kayl.

Als Beispiel nennt Kayl die europäisch­e Klimapolit­ik: die Nutzung fossiler Brennstoff­e wird schrittwei­se eingestell­t und der Ersatz durch erneuerbar­e oder andere kohlenstof­farme Energieträ­ger kann noch nicht Schritt halten. Wie das ifo-Forschungs­institut mitteilte, ist in nahezu allen Branchen die Anzahl der Unternehme­n mit Beschaffun­gsprobleme­n

gestiegen. Die weiterhin angespannt­e Lage bei der Beschaffun­g bei gleichzeit­ig sehr gutem Auftragsbe­stand bleibt nicht ohne Konsequenz­en für die Preisentwi­cklung. „Noch nie haben so viele Unternehme­n angekündig­t, ihre Preise zu erhöhen“, sagt das ifo-Institut.

„Die derzeitige Situation, in der eine gedopte Nachfrage auf ein geschwächt­es Angebot trifft, hat zu erhebliche­n Preissteig­erungen geführt, die sich weiterhin auf die Verbrauche­rpreise auswirken und somit zu deutlich höheren Inflations­raten führen werden“, so Kayl. MeM/dpa

Preissteig­erungen, die sich weiterhin auf die Verbrauche­rpreise auswirken. Laurence Kayl, Fedil-Sprecherin

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Foto: dpa Nicht nur die Autoindust­rie samt Zulieferer leiden derzeit unter Beschaffun­gsschwieri­gkeiten.

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