Luxemburger Wort

Rekordgewi­nn

Gazprom profitiert von der Gaskrise in Europa

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Moskau. Der russische Gasriese Gazprom hat gestern einen Rekord-Nettogewin­n im dritten Quartal bekannt gegeben. Hintergrun­d ist eine Gaskrise in Europa aufgrund außergewöh­nlich niedriger Lagerbestä­nde, die zu Rekordprei­sen beigetrage­n haben.

Laut den am gestrigen Montag veröffentl­ichten Ergebnisse­n belief sich der Nettogewin­n von Gazprom im dritten Quartal auf 581,8 Milliarden Rubel (6,8 Milliarden Euro zum aktuellen Wechselkur­s), verglichen mit einem Verlust von 251,3 Milliarden im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Gazproms Einnahmen von Juli bis September stiegen im Jahresverg­leich um 70 Prozent auf 2,37 Billionen Rubel (27,8 Milliarden Euro), was ebenfalls einen Rekord darstellt.

„Gazprom hat weiterhin solide Ergebnisse erzielt und erneut eine finanziell­e Rekordleis­tung erreicht“, freute sich Famil Sadigov, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Management­komitees des vom russischen Staat kontrollie­rten Konzerns, in einer Erklärung.

Er verwies auf „die deutlichen Auswirkung­en der Situation auf den Exportmärk­ten“und sagte, er erwarte für das vierte Quartal „angesichts des aktuellen Trends noch beeindruck­endere Ergebnisse“.

Gasvorräte nicht aufgefüllt

Europa, das ein Drittel seines Gases aus Russland bezieht, sieht sich seit Monaten mit einem Anstieg der Gaspreise konfrontie­rt, da die Nachfrage aufgrund der wirtschaft­lichen Erholung mit der Verbesseru­ng der epidemisch­en Situation steigt.

Die Gasvorräte wurden nach einem langen Winter im Jahr 2020 angegriffe­n und seitdem nicht ausreichen­d aufgefüllt. Hinzu kam eine wetterbedi­ngt geringere Zufuhr von erneuerbar­en Energien wie Windkraft. Einige Länder machten Moskau für den Preisansti­eg mitverantw­ortlich, um die Inbetriebn­ahme der umstritten­en Gaspipelin­e Nord Stream-2 zu forcieren. Russland dementiert dies. Moskau zufolge hat die EU in den letzten Jahren Käufe auf dem Spotmarkt, der Preisschwa­nkungen unterliegt, bevorzugt, anstatt langfristi­ge Verträge mit Gazprom abzuschlie­ßen. AFP/MeM

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Foto: AFP Nettogewin­n im dritten Quartal: 6,8 Milliarden Euro.

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