Mangel an Fahrern
Britische Soldaten beliefern weiter Tankstellen
London. Auch fast zwei Monate nach ihrem ersten Einsatz helfen britische Soldaten weiterhin bei der Belieferung von Tankstellen. Landesweit seien 210 Kräfte eingespannt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur gestern aus Regierungskreisen in London. Damit hat sich die Zahl der eingesetzten Armee-Angehörigen seit Beginn der „Operation Escalin“nicht verringert. Ein Ende ist nicht absehbar. Der Einsatz werde vermutlich noch etwa einen Monat fortgesetzt und regelmäßig überprüft, hieß es weiter.
Das Militär hilft seit dem 4. Oktober aus. Hintergrund ist der eklatante Mangel an Lastwagenfahrern, der vor allem in London und Südostengland tagelang zu zahlreiche leeren Zapfsäulen geführt hatte. Hamster- und Panikkäufe spitzten die Lage zu, es kam vereinzelt zu Schlägereien zwischen Wartenden. Einige Tankstellen gaben nur noch eine Höchstmenge aus. Zwar ist die Versorgungslage längst wieder im Griff, es gibt keine Schlangen an Tankstellen mehr. Allerdings fehlen nach wie vor Lkw-Fahrer. Deshalb werde es in der Vorweihnachtszeit einige Produkte nicht geben, hatten Verbände gewarnt.
Der Mangel wirkt sich auf weite Teile des öffentlichen Lebens in Großbritannien aus. Anders als in betroffenen EU-Staaten sind immer wieder Produkte nicht zu bekommen, Supermarktregale bleiben leer.
Unter dem Eindruck leerer Zapfsäulen und langer Schlangen vor Tankstellen genehmigte die britische Regierung schließlich Arbeitsvisa für bis zu 5 000 ausländische Fahrer. Auf Anfrage wollte die Regierung nicht mitteilen, wie viele Menschen von der Regelung bisher Gebrauch gemacht haben. Britischen Medienberichten zufolge ist das Interesse äußerst gering. dpa