Letzte Ruhestätte unter Bäumen
Nordstad-Waldfriedhof soll im September 2022 fertiggestellt sein – Vorpreschen von Diekirch irritiert Ettelbrück
Ettelbrück. Ein Bestattungsort, an dem man sich schon zu Lebzeiten wohlfühlt, wer wünscht sich das nicht? Immer mehr Menschen greifen auf eine Alternative zum klassischen Friedhof zurück und hoffen auf eine letzte Ruhestätte im Wald, unter einem Baum. Ein Wunsch, der nun auch für die Bürger der Nordstad Realität werden soll.
Dies bestätigte der Ettelbrücker Bürgermeister Jean-Paul Schaaf (CSV) während der rezenten Gemeinderatssitzung auf Nachfrage der grünen Räte Svenja Birchen und Christof Theis. Beide Oppositionspolitiker wunderten sich, dass der geplante Nordstad-Waldfriedhof auf der Internetseite von emwelt.lu als schon existierender Diekircher Bëschkierfent ausgewiesen sei.
Auch Schaaf zeigte sich darüber erstaunt, da es sich um ein Projekt von regionalem Charakter handele, das sich noch in seiner Planungsphase befände. Nachdem verschiedene Standorte geprüft wurden, konnte ein Waldstück in der Seitert in Diekirch zurückbehalten werden. Das oberhalb der Stadt gelegene Waldgebiet ist als Naherholungsgebiet bekannt. Schon in den 1970er-Jahren wurde dort ein 2,8 Kilometer langer Rundweg mit einem Trimm-dichPfad angelegt, der auch heute noch von zahlreichen Sportlern und Spaziergängern genutzt wird. Der Nordstad-Waldfriedhof soll im nördlichen Teil des Areals, in der Nähe des bestehenden Parkplatzes, angelegt werden.
Ettelbrücker Friedhof erhält Grünfläche für Urnenbestattung
Die Pläne seien erstellt und die Bäume kartographiert, so Schaaf weiter. Derzeit warte man noch auf die Genehmigung des Umweltministeriums. Geplant sei, im Frühjahr
mit den Arbeiten zu beginnen, derweil der neue NordstadWaldfriedhof dann voraussichtlich im September kommenden Jahres fertiggestellt sein soll. Bis dahin werden für den Bëschkierfent, der prioritär den Bürgern der Nordstad zur Verfügung steht, auf regionaler Ebene Vorschriften ausgearbeitet.
Der Nordstad-Waldfriedhof verhindere aber nicht das Anlegen eines Park-Kierfent in Ettelbrück, so Jean-Paul Schaaf auf eine Frage von Rätin Edmée Junker (CSV). Bei der Vergrößerung des bestehenden Friedhofes in Richtung Schieren werde eine Grünfläche, bepflanzt mit hohen Bäumen, für eine Urnenbestattung integriert. Ein Vorhaben, welches auch durch das Nordstad-Projekt nicht infrage gestellt sei. ast