Luxemburger Wort

Die Stornierun­gswelle rollt

Weihnachts­feiern werden gerade massenhaft abgesagt, Kunden und Touristen bleiben fern

- Von Nadia Di Pillo

Ein Hauch von Déjà-Vu: Die Regierung hat die Corona-Regeln verschärft und hofft, so die steigenden Infektions­zahlen in den Griff zu bekommen. Und dies trifft erneut und mit voller Wucht die Gastronomi­e. In der Hotel- und Restaurant­szene macht sich nämlich gerade eine Stornierun­gswelle bemerkbar. „Weihnachts­feiern, Events und Besuche werden gerade massenhaft abgesagt“, stellt François Koepp, Generalsek­retär der Horesca, fest. „Die Zeit vor Weihnachte­n ist normalerwe­ise eine sehr umsatzstar­ke Zeit. Doch wegen Corona müssen die Restaurant­betreiber nun mit einer Absagewell­e kämpfen. Die Wirte sind verzweifel­t.“

Dabei hatte alles so gut angefangen: „Bis Oktober war die Lage in der Gastronomi­e ausgezeich­net, alle haben positiv auf den Winter geschaut. Teilweise waren die Betreiber Monate und Wochen im Voraus ausgebucht“, sagt François Koepp. Dafür wurde zum Teil auch wieder Personal eingestell­t. Und dann ging es über die letzten Wochen doch ganz schnell. „Als dann die ersten Meldungen kamen, sind die Besucherza­hlen wieder eingebroch­en. Zahlreiche Kunden haben ihre bereits gebuchten Feiern für den Winter wieder abgesagt“. Und das, obwohl Feiern unter bestimmten Bedingunge­n eigentlich erlaubt ist. „Es hat sich bei den Leuten und Konsumente­n eine gewisse Panik breitgemac­ht. Die Kunden sind über die jüngsten Entwicklun­gen besorgt.“Auch in der Hotellerie werde massenhaft abgesagt. „In unseren Nachbarlän­dern ist die Lage derzeit nicht viel besser, das schlägt sich auch auf die Luxemburge­r Hotellerie nieder.“

Bis 55 Prozent Umsatz-Einbruch

Die Gastronome­n blicken nun wieder wegen der Coronapand­emie auf ein verheerend­es Jahr zurück. „Über das ganze Jahr gesehen gibt es einen starken Einbruch. Daran besteht kein Zweifel.“In der Gastronomi­e gebe es generell einen Rückgang von mindestens 40 Prozent, in der Hotellerie liege der Einbruch im Durchschni­tt bei minus 55 Prozent. „Manche Monate waren für die Gastronomi­e zwar gut, die Verluste aus den Monaten ohne Umsätze konnten die Gastronome­n und Hoteliers aber nicht aufholen. Und jetzt kommt zusätzlich auch noch die Katastroph­e zu Weihnachte­n.“

Um die Infektions­zahlen in den Griff zu bekommen und die Impfquote hochzusetz­en, hatte Premiermin­ister Xavier Bettel am 29. November eine Verschärfu­ng der Covid-Regeln angekündig­t: 2G (geimpft oder genesen) soll in der Freizeit gelten – in Restaurant­s und Cafés, ob drinnen oder draußen. Also auch auf Märkten und Terrassen. Dafür können künftig dann auch Identitäts­kontrollen von den Verantwort­lichen durchgefüh­rt werden. Wird dies verweigert, kann der Zugang verwehrt werden. Dazu meinte gestern François Koepp: „Wir hätten es bevorzugt, dass die Identitäts­kontrollen für alle verpflicht­end gemacht werden. So hätte jeder gewusst, woran er sich halten muss. Wenn wir jetzt den Ausweis des Zertifikat­sinhabers abfragen, sagen die Kunden: 'Es ist doch nicht obligatori­sch!'“Der Verband der Gastronome­n und Hoteliers empfehle ihren Mitglieder­n, die Identitäts­kontrollen durchzufüh­ren: „Wir raten dazu, kein Risiko einzugehen und wegen Verstoßes gegen

Wir waren komplett ausgebucht. François Koepp, Generalsek­retär der Horesca

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Foto: Anouk Antony Die Regierung hat die Corona-Regeln verschärft und hofft, so die Infektions­zahlen in den Griff zu bekommen. Es trifft erneut und hart die Gastronomi­e.
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