Erfolg wider Erwarten
Verdienter Sieg gegen Hesperingen sorgt bei Jeunesse für Erleichterung
Gegen das formstarke Hesperingen war man sich bei der Jeunesse von Beginn an um die Schwere der Aufgabe bewusst. Während die Formkurve des Swift zumindest resultatsmäßig in den letzten Wochen nach oben zeigte, traten die Escher zuletzt komplett auf der Stelle und standen sogar vor dem Anpfiff gestern Nachmittag durch den Wiltzer Sieg am Samstag vorübergehend auf einem Barrageplatz.
Davon ließ man sich jedoch nicht unter Druck setzen. „Dies war innerhalb der Mannschaft kein Thema. Wir haben uns nicht auf die Resultate der Konkurrenz konzentriert und nur auf uns geschaut“, erklärte Almir Klica nach der Partie. Nach dem überraschenden wie verdienten 1:0-Sieg gegen Hesperingen ist dieses Thema ohnehin wieder abgehakt.
Auch wenn die Voraussetzungen vor dem Duell klar schienen, wurde schnell auf der Escher Grenz offensichtlich, dass sich Jeunesse keineswegs vor seinem Gegner zu verstecken brauchte. Die Leistung der Hesperinger wurde mit fortlaufender Spieldauer immer enttäuschender und der Titelfavorit hatte in den ersten 45' keinen einzigen Torschuss zu verzeichnen. „Ich hätte mir schon etwas mehr von ihnen erwartet“, war auch Klica nach der Partie aufgefallen. „Doch wir waren taktisch hervorragend eingestellt und wussten ganz genau, was wir tun mussten.“
So biss sich der Swift bis zum Schluss die Zähne aus. Es war ein Nachmittag, an dem nichts zusammen laufen sollte, und so passte es auch ins Bild, dass ein glasklares Handspiel im Strafraum von Badara Diomandé ungeahndet blieb und Hesperingen am Ende mit leeren Händen dastand.
Daran hatte auch der 23-jährige Klica seinen Anteil. Der Linksverteidiger hatte es auf seiner Seite über weite Strecken mit Dominik Stolz zu tun und diese Aufgabe löste der Escher Spieler mit Bravur. Stolz, der zuletzt mit Abstand stärkste Hesperinger, kam über die gesamte Partie überhaupt nicht zur Entfaltung. Immer wieder bekam er gegen den schnellen Klica den zweiten Preis: „Ich musste die gesamte Begegnung hochkonzentriert sein. Gegen einen wendigen Spieler wie Stolz ist es nie ganz einfach. Aus meiner Düdelinger Zeit kenne ich ihn zudem bestens und so war es nicht ganz so kompliziert, ihn zu verteidigen.“
Oberwasser vor der Pause
Mittlerweile geht Klica in seine vierte Saison bei den Eschern. Nachdem er zunächst nur vom F91 ausgeliehen war, gehört er seit zwei Jahren fest zum Kader des Rekordlandesmeisters. Und dort fühlt sich der gelernte Offensivakteur pudelwohl, auch wenn er in letzter Zeit in erster Linie als Linksverteidiger zum Einsatz kommt. „Nach der Verletzung von Dennis Besch hat mir der Trainer diese Position anvertraut und diese gefällt mir sehr gut. So habe ich die gesamte Außenbahn vor mir und kann meine Schnelligkeit ausspielen. Natürlich hat man als offensiver Spieler immer noch einen Mitspieler als Absicherung hinter sich, doch wenn wir viel miteinander kommunizieren, macht mir dies in meiner defensiveren Rolle keinerlei Probleme.“
Dies konnte man auch gegen Hesperingen begutachten. Klica gehörte zu den besten Jeunesse-Spielern und versuchte sich immer wieder in die Offensive der Escher einzuschalten. So bekamen die Gastgeber vor allem vor der Pause klares Oberwasser und hätten die Führung bereits in den ersten 45' verdient gehabt. „Wir hatten ganz einfach nichts zu verlieren und haben immer besser in die Partie gefunden. Auch wenn es die Tabelle noch nicht belegt, bin ich mir sicher, dass wir noch eine gute Saison spielen werden.“
Der 1:0 Sieg gegen Hesperingen sollte dafür ein guter Anfang gewesen sein. Nun gilt es dieses Erfolgserlebnis zu nutzen, um an den kommenden Spieltagen weiter in der Tabelle nach oben zu klettern. „In den letzten drei Partien hätten wir bereits mehr verdient gehabt. Gegen den Swift haben wir uns nun belohnt und wir müssen aus diesem Spiel mitnehmen, dass wir gegen jeden Gegner ein positives Resultat erzielen können“, hofft Klica.