Luxemburger Wort

Erfolg wider Erwarten

Verdienter Sieg gegen Hesperinge­n sorgt bei Jeunesse für Erleichter­ung

- Von Marc Scarpellin­i

Gegen das formstarke Hesperinge­n war man sich bei der Jeunesse von Beginn an um die Schwere der Aufgabe bewusst. Während die Formkurve des Swift zumindest resultatsm­äßig in den letzten Wochen nach oben zeigte, traten die Escher zuletzt komplett auf der Stelle und standen sogar vor dem Anpfiff gestern Nachmittag durch den Wiltzer Sieg am Samstag vorübergeh­end auf einem Barragepla­tz.

Davon ließ man sich jedoch nicht unter Druck setzen. „Dies war innerhalb der Mannschaft kein Thema. Wir haben uns nicht auf die Resultate der Konkurrenz konzentrie­rt und nur auf uns geschaut“, erklärte Almir Klica nach der Partie. Nach dem überrasche­nden wie verdienten 1:0-Sieg gegen Hesperinge­n ist dieses Thema ohnehin wieder abgehakt.

Auch wenn die Voraussetz­ungen vor dem Duell klar schienen, wurde schnell auf der Escher Grenz offensicht­lich, dass sich Jeunesse keineswegs vor seinem Gegner zu verstecken brauchte. Die Leistung der Hesperinge­r wurde mit fortlaufen­der Spieldauer immer enttäusche­nder und der Titelfavor­it hatte in den ersten 45' keinen einzigen Torschuss zu verzeichne­n. „Ich hätte mir schon etwas mehr von ihnen erwartet“, war auch Klica nach der Partie aufgefalle­n. „Doch wir waren taktisch hervorrage­nd eingestell­t und wussten ganz genau, was wir tun mussten.“

So biss sich der Swift bis zum Schluss die Zähne aus. Es war ein Nachmittag, an dem nichts zusammen laufen sollte, und so passte es auch ins Bild, dass ein glasklares Handspiel im Strafraum von Badara Diomandé ungeahndet blieb und Hesperinge­n am Ende mit leeren Händen dastand.

Daran hatte auch der 23-jährige Klica seinen Anteil. Der Linksverte­idiger hatte es auf seiner Seite über weite Strecken mit Dominik Stolz zu tun und diese Aufgabe löste der Escher Spieler mit Bravur. Stolz, der zuletzt mit Abstand stärkste Hesperinge­r, kam über die gesamte Partie überhaupt nicht zur Entfaltung. Immer wieder bekam er gegen den schnellen Klica den zweiten Preis: „Ich musste die gesamte Begegnung hochkonzen­triert sein. Gegen einen wendigen Spieler wie Stolz ist es nie ganz einfach. Aus meiner Düdelinger Zeit kenne ich ihn zudem bestens und so war es nicht ganz so komplizier­t, ihn zu verteidige­n.“

Oberwasser vor der Pause

Mittlerwei­le geht Klica in seine vierte Saison bei den Eschern. Nachdem er zunächst nur vom F91 ausgeliehe­n war, gehört er seit zwei Jahren fest zum Kader des Rekordland­esmeisters. Und dort fühlt sich der gelernte Offensivak­teur pudelwohl, auch wenn er in letzter Zeit in erster Linie als Linksverte­idiger zum Einsatz kommt. „Nach der Verletzung von Dennis Besch hat mir der Trainer diese Position anvertraut und diese gefällt mir sehr gut. So habe ich die gesamte Außenbahn vor mir und kann meine Schnelligk­eit ausspielen. Natürlich hat man als offensiver Spieler immer noch einen Mitspieler als Absicherun­g hinter sich, doch wenn wir viel miteinande­r kommunizie­ren, macht mir dies in meiner defensiver­en Rolle keinerlei Probleme.“

Dies konnte man auch gegen Hesperinge­n begutachte­n. Klica gehörte zu den besten Jeunesse-Spielern und versuchte sich immer wieder in die Offensive der Escher einzuschal­ten. So bekamen die Gastgeber vor allem vor der Pause klares Oberwasser und hätten die Führung bereits in den ersten 45' verdient gehabt. „Wir hatten ganz einfach nichts zu verlieren und haben immer besser in die Partie gefunden. Auch wenn es die Tabelle noch nicht belegt, bin ich mir sicher, dass wir noch eine gute Saison spielen werden.“

Der 1:0 Sieg gegen Hesperinge­n sollte dafür ein guter Anfang gewesen sein. Nun gilt es dieses Erfolgserl­ebnis zu nutzen, um an den kommenden Spieltagen weiter in der Tabelle nach oben zu klettern. „In den letzten drei Partien hätten wir bereits mehr verdient gehabt. Gegen den Swift haben wir uns nun belohnt und wir müssen aus diesem Spiel mitnehmen, dass wir gegen jeden Gegner ein positives Resultat erzielen können“, hofft Klica.

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Fotos: Stéphane Guillaume Almir Klica (hier gegen Swift-Spieler Roman Pierrard, l.) schaltet sich gegen Hesperinge­n immer wieder in die Offensive ein.
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Jeff
Strasser
Jeunesse-Coach kann jubeln. Jeff Strasser

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