Luxemburger Wort

Zu ungestüm

In der Schweizer Liga fliegt Nationalsp­ieler Christophe­r Martins erneut vom Platz

- Von Jan Morawski

Die Rolle des Abräumers in einer Fußballman­nschaft ist nicht unbedingt die prominente­ste. Defensive Mittelfeld­spieler agieren häufig unter dem Radar, sie verrichten die Drecksarbe­it, damit ihre offensiven Teamkolleg­en glänzen können. Dennoch ist diese Position vor allem taktisch ganz besonders anspruchsv­oll.

Das weiß vor allem Christophe­r Martins. Der Nationalsp­ieler ist beim Schweizer Meister Young Boys Bern dafür zuständig, im Mittelfeld aufzuräume­n. Doch die Balance zwischen Aggressivi­tät und Cleverness ist dem 24-Jährigen in dieser Saison schon mehrfach abhandenge­kommen.

Am Samstag trug der Luxemburge­r zumindest eine Mitschuld an der 1:2-Liganieder­lage seiner Mannschaft gegen Servette. Denn nach der frühen Berner Führung durch Wilfried Kanga (10.') holte sich Martins noch in der ersten Halbzeit zwei Gelbe Karten ab und musste folglich in der Kabine bleiben. Der vermutlich wenig erfreute Young-Boys-Trainer David Wagner musste anschließe­nd dabei zusehen, wie die Gäste das Spiel durch einen Doppelpack von Kastriot Imeri (67.', 79.') drehten.

Pure Enttäuschu­ng

Dabei hatte der Luxemburge­r bereits nach 23 Minuten die erste Verwarnung kassiert – eine knifflige Situation für einen Spieler, der viele Zweikämpfe führen muss. Entspreche­nd reagierte der 24-Jährige schließlic­h auch, als sich Schiedsric­hter Urs Schnyder nach einem erneuten Foul in der Nachspielz­eit

der ersten Hälfte in die Hosentasch­e griff. Der bange Blick und die wie zum Gebet zusammenge­führten Hände halfen nichts – und Martins ließ sich enttäuscht auf den Rücken fallen. „Durch die Gelb-Rote Karte hat sich natürlich das ganze Spiel verändert“, sagte Wagner anschließe­nd auf der Pressekonf­erenz.

Für den Deutschen ist es ein Déjà-vu: Denn bereits Mitte Oktober gegen Luzern (1:1) flog Martins noch vor dem Halbzeitpf­iff mit Gelb-Rot vom Platz.

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Foto: AFP/LW-Archiv Christophe­r Martins agiert manchmal nicht clever genug.

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