„Ein gutes Viertel reicht nicht“
Etzella unterliegt Résidence nach einem fulminanten Comeback in der Verlängerung
T71 und Etzella sind die Teams der LBBL, die über den Sommer den gravierendsten personellen Umbruch zu bewerkstelligen hatten. Während Meister T71 nach den Kariereenden von Tom Schumacher und Frank Muller mit nur vier Siegen aus zwölf Spielen den eigenen Erwartungen hinterherhinkt, wusste Etzella die Delgado-Abgänge bis dato gut zu kompensieren.
„Jairo und Ivan sind eins zu eins nicht zu ersetzen. Dies geht nur im Kollektiv, indem die übrigen einheimischen Spieler alle eine Schippe drauflegen“, so Etzella-Coach Kresimir Basic – eine Rechnung, die angesichts einer Hinrunden-Bilanz von 8:3 aufging. Zum Rückrundenauftakt
gegen Leader Résidence liefen Gutenkauf und Co. den Erwartungen drei Viertel lang hinterher, ehe man sich dank eines fulminanten Schlussviertels noch in die Verlängerung rettete, in welcher Résidence-Spieler Alex Stein seinen MVP-Status untermauerte.
Bereits zum Ende des ersten Viertels hatte sich Etzellas Rückstand auf minus zwölf summiert (18:30, 10.'). Besser wurde es auch zu Beginn des zweiten Viertels nicht. „Take me out“, kommentierte Yann Wolff seinen eigenen Airball in Richtung Kresimir Basic. Der Coach kam Wolffs Wunsch nach und nahm en passant bereits früh in der Partie die zweite Auszeit zur Kurskorrektur (24:36, 14.‘).
Birenbaum zur Etzella
Einen schlechten Tag aus EtzellaSicht erlebte anfangs auch Spielmacher Philippe Gutenkauf. Der Nationalspieler war in der ersten Hälfte offensiv kein Faktor – null Punkte und nur ein Assist in den ersten beiden Vierteln. Wie Wolff musste sich Gutenkauf daher die letzten 5' des zweiten Viertels von der Bank anschauen.
Das 20-Punkte-Polster, mit welchem Résidence ins Schlussviertel ging, roch nach Vorentscheidung, ehe bei Etzellas plötzlich die einheimischen Akteure zum Faktor wurde. „Ein Viertel gut spielen reicht nicht aus“, so Domenique Benseghir angesichts des Schlussviertels, das Etzella mit 29:9 für sich entschied.
Trotz des aus sportlicher Sicht ernüchternden Rückrundenauftakts gab es in Ettelbrück noch eine Positivnachricht zu vermelden. Bereits am frühen Sonntagnachmittag hatte Etzella via Facebook verkündet, dass Raul Birenbaum seine Karriere in den Deichwiesen fortsetzen wird. Gegen Résidence feuerte der 32-jährige Ex-Nationalspieler seine neuen Teamkollegen lautstark von der Bank aus an.
„Beim Abschlussspiel von Laurent Schwartz kam Kresimir Basic auf mich zu, ob ich meine Karriere nicht doch noch unter ihm fortsetzen möchte. Ein Karriereende in Form eines Achillessehnenrisses wünscht sich niemand, daher bin ich froh aus eigener Entscheidung heraus in Basketballrente zu gehen“, so Birenbaum angesichts seines angestrebten Comebacks.