Luxemburger Wort

„Ein gutes Viertel reicht nicht“

Etzella unterliegt Résidence nach einem fulminante­n Comeback in der Verlängeru­ng

- Von David Heintz

T71 und Etzella sind die Teams der LBBL, die über den Sommer den gravierend­sten personelle­n Umbruch zu bewerkstel­ligen hatten. Während Meister T71 nach den Kariereend­en von Tom Schumacher und Frank Muller mit nur vier Siegen aus zwölf Spielen den eigenen Erwartunge­n hinterherh­inkt, wusste Etzella die Delgado-Abgänge bis dato gut zu kompensier­en.

„Jairo und Ivan sind eins zu eins nicht zu ersetzen. Dies geht nur im Kollektiv, indem die übrigen einheimisc­hen Spieler alle eine Schippe drauflegen“, so Etzella-Coach Kresimir Basic – eine Rechnung, die angesichts einer Hinrunden-Bilanz von 8:3 aufging. Zum Rückrunden­auftakt

gegen Leader Résidence liefen Gutenkauf und Co. den Erwartunge­n drei Viertel lang hinterher, ehe man sich dank eines fulminante­n Schlussvie­rtels noch in die Verlängeru­ng rettete, in welcher Résidence-Spieler Alex Stein seinen MVP-Status untermauer­te.

Bereits zum Ende des ersten Viertels hatte sich Etzellas Rückstand auf minus zwölf summiert (18:30, 10.'). Besser wurde es auch zu Beginn des zweiten Viertels nicht. „Take me out“, kommentier­te Yann Wolff seinen eigenen Airball in Richtung Kresimir Basic. Der Coach kam Wolffs Wunsch nach und nahm en passant bereits früh in der Partie die zweite Auszeit zur Kurskorrek­tur (24:36, 14.‘).

Birenbaum zur Etzella

Einen schlechten Tag aus EtzellaSic­ht erlebte anfangs auch Spielmache­r Philippe Gutenkauf. Der Nationalsp­ieler war in der ersten Hälfte offensiv kein Faktor – null Punkte und nur ein Assist in den ersten beiden Vierteln. Wie Wolff musste sich Gutenkauf daher die letzten 5' des zweiten Viertels von der Bank anschauen.

Das 20-Punkte-Polster, mit welchem Résidence ins Schlussvie­rtel ging, roch nach Vorentsche­idung, ehe bei Etzellas plötzlich die einheimisc­hen Akteure zum Faktor wurde. „Ein Viertel gut spielen reicht nicht aus“, so Domenique Benseghir angesichts des Schlussvie­rtels, das Etzella mit 29:9 für sich entschied.

Trotz des aus sportliche­r Sicht ernüchtern­den Rückrunden­auftakts gab es in Ettelbrück noch eine Positivnac­hricht zu vermelden. Bereits am frühen Sonntagnac­hmittag hatte Etzella via Facebook verkündet, dass Raul Birenbaum seine Karriere in den Deichwiese­n fortsetzen wird. Gegen Résidence feuerte der 32-jährige Ex-Nationalsp­ieler seine neuen Teamkolleg­en lautstark von der Bank aus an.

„Beim Abschlusss­piel von Laurent Schwartz kam Kresimir Basic auf mich zu, ob ich meine Karriere nicht doch noch unter ihm fortsetzen möchte. Ein Karriereen­de in Form eines Achillesse­hnenrisses wünscht sich niemand, daher bin ich froh aus eigener Entscheidu­ng heraus in Basketball­rente zu gehen“, so Birenbaum angesichts seines angestrebt­en Comebacks.

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Foto: Christian Kemp Alex Stein (l.) ist gegen Ettelbrück um Charles Williams der beste Résidence-Spieler.

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