Komplizierte Rückkehr
Nach überstandener Achillessehnen-Operation steht Handballer Tom Meis wieder auf dem Parkett
Es war ein zäher, langer Kampf gegen die Verletzung und gegen sich selbst. Käerjengs Rückraumakteur Tom Meis ist nach siebenmonatiger Auszeit wieder auf die Handballbühne zurückgekehrt. Eigentlich hätte Meis erst im Januar wieder auflaufen dürfen, doch der zügige Heilungsprozess begünstigte sein Comeback. „Nach einem Komplettriss meiner linken Achillessehne musste ich mich einer Operation unterziehen. Weil der Heilungsprozess gut voranging, kehrte ich bereits im November auf das Parkett zurück und hatte zwei Kurzzeiteinsätze. Doch ich will mein Pensum so niedrig wie möglich halten.“
Wie Meis betont, sei er noch längst nicht bei 100 Prozent und auch noch nicht in der Lage, im Angriff sowie auch in der Abwehr gleichermaßen seinen Mann zu stehen. „Wenn ich der Mannschaft nur allein schon im Angriff helfen kann, wäre das schon von Vorteil. Die Belastungssteuerung ist da ein wichtiges Element, sonst wäre die Gefahr einer neuerlichen Verletzung zu hoch.“
Und Käerjeng braucht unbedingt einen fitten und auskurierten Tom Meis, um wieder in die Erfolgsspur zu finden. Nach Meis' Ausfall rückte Miroslav Rac zunehmend auf die Position, doch nun ist auch Rac verletzt. „Die momentane Situation ist nicht einfach, weil wir nun auch noch den Ausfall von Miro kompensieren müssen“, verweist der ehemalige Differdinger auf die komplizierte Personalsituation mit den vielen Verletzten. Neben Rac ist auch Pierre Veidig (Schulter) verletzt, Tommaso Cosanti nach internen Differenzen vorerst gar nicht mehr im Kader.
Noch keine Einheit
Es sei bislang alles andere als optimal gelaufen und das habe viel
Tom Meis will nach seiner langwierigen Verletzung nichts überstürzen.
mit der Stimmung im Team zu tun. „Wir haben vier Matches auf ein Tor verloren, das zehrt an den Nerven und steigert nicht unbedingt das Selbstvertrauen. Das zeigt, dass wir in wichtigen Phasen dieser Spiele nicht gut als
Team zusammengestanden haben. Wir müssen erst eine Mannschaft werden“, bringt Meis auch unüberhörbare Kritikpunkte an. Nun hofft der technisch versierte Rückraumspieler auf eine Kehrtwende in den Titel-Play-offs. „Das Zusammenspiel muss besser funktionieren und vor allem der Wille, enge Spiele doch noch gewinnen zu wollen. Wir haben in jedem Spiel gegen die direkten Konkurrenten 30 und mehr Gegentore bekommen. Dann wird es schwer, überhaupt Spiele zu gewinnen. Wir müssen es über die Mentalität und den Glauben wieder schaffen, erfolgreich zu sein“, fordert Meis eine Reaktion. Die blieb beim samstagabendlichen Gastspiel in Niederkorn gegen die Red Boys gänzlich aus. Beim desaströsen 24:39 fehlte es an allen Ecken und Enden. So zeigte sich Meis' Teamkamerad Charlie Plantin nach der Demontage gegen die Red Boys niedergeschlagen. „Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute keine Einstellung gefunden und auf der ganzen Linie enttäuscht. Es war ein kollektiver Totalausfall. In dieser Form haben wir in den Top Vier nichts verloren.“
Meis indes hofft, dass „ich verletzungsfrei bleibe bis zur Winterpause. So kann ich mich im Januar verstärkt auf den Muskelaufbau und die Grundlagenausdauer konzentrieren und darauf, dass das Selbstvertrauen zurückkommt.“
Red Boys: Auger (1.-60.') (1) im Tor, Rezic, Becvar (2), Manderscheid, Bonic (5), Alen Zekan (7), Batinovic (11/5), Jokic (8), Ostrihon, Aldin Zekan (3), Scheid (1), Hodzic, Tajnik (1)
Käerjeng: Hotton (1.-42.') (1) und Michels (ab 42.') im Tor, Temelkov (6), Trivic (5), Plantin (2), Ragot (4), Rahim (1), Radojevic (3), Edgar (1), Meis (1), Veidig, Radoncic, Lallemang
Siebenmeter: Red Boys 5/5, Käerjeng
0/0
Zeitstrafen: Ostrihon, Becvar, Batinovic (Red Boys), Lallemang (2), Radoncic (2), Plantin, Trivic (Käerjeng)
Besondere Vorkommnisse: Red Boys in Bestbesetzung, bei Käerjeng fehlte der verletzte Miroslav Rac, Tommaso Cosanti nach internen Entscheidungen momentan nicht mehr im Kader.
Zwischenstände: 5.' 5:1, 10.' 10:4,
15.' 11:7, 20.' 14:9, 25.' 16:11, 35.' 21:13,
40.' 26:15, 45.' 29:17, 50.' 33:19, 55.' 36:21 Maximaler Vorsprung: Red Boys +17, Käerjeng 0
Schiedsrichter: Weber, Weinquin Zuschauer: 120 (geschätzt)