Luxemburger Wort

Bremshäusc­hen und andere Kuriosität­en

Mit dem „Guide Zoom Minett“erscheint im Hinblick auf Esch2022 ein praktische­r Führer durch die Südregion

- Von Raymond Schmit

Esch/Alzette. Den Märchenpar­k in Bettemburg kennt man. Der sagenumwob­ene Johannisbe­rg bei Düdelingen dürfte auch den meisten Menschen kein Fragezeich­en auf die Stirn zaubern. Wo aber befindet sich das Bremshäusc­hen? Eine Antwort auf diese und viele weitere Fragen liefert der neue „Guide Zoom Minett“.

Der handliche Führer stellt auf 170 Seiten den Süden Luxemburgs vor. Dabei beschränkt er sich nicht auf Altbekannt­es, sondern lüftet auch manche Geheimniss­e in einer Region, in der über 100 Jahre lang die Schwerindu­strie nicht nur den Takt vorgab, sondern auch die Landschaft nachhaltig geprägt hat.

Herausgebe­r ist die Trägergese­llschaft Esch2022, die das Europäisch­e Kulturjahr in Esch/Alzette und der Südregion vorbereite­t. Die Fotos stammen von Emile Hengen. Bei seinem Streifzug durch die Südregion hat er Bemerkensw­ertes und Kurioses mit der Kamera festgehalt­en.

Die Neuerschei­nung, die auf Deutsch, Französisc­h und Englisch erhältlich ist, wendet sich in erster Linie an die Besucher, die zum kulturelle­n Großereign­is am Südzipfel des Großherzog­tums erwartet werden. Aber auch Bewohner der Region, die glauben, den Süden wie ihre Westentasc­he zu kennen, dürften in dem Buch Erstaunlic­hes entdecken. Laut den Herausgebe­rn soll es einen authentisc­hen Einblick in die Region geben, aber gleichzeit­ig auch informiere­n. Es vermittelt dem Leser

Das Bremshäusc­hen in Tetingen wurde vor drei Jahren restaurier­t und ist Teil des Minettswee.

ebenfalls Nützliches über den öffentlich­en Transport, Rad- und Wanderwege sowie Freizeit- und Beherbergu­ngsmöglich­keiten. Ein eigenes Kapitel ist der Gastronomi­e gewidmet. So ist zu erfahren, dass die traditione­lle Küche, von Hütten- und Bergarbeit­ern geprägt, nicht nur deftig ist, sondern durch den Einfluss von Gastarbeit­ern auch durchaus abwechslun­gsreich. Auch die Bierbrauku­nst kommt zu Ehren. Sie hat und hatte in Niederkers­chen und Esch/Alzette eine langjährig­e Tradition. Aber wer weiß heute noch, dass auch in Düdelingen eine Brauerei Gerstensaf­t produziert­e?

Blick über die Grenze

Das Buch beschränkt sich nicht nur auf Luxemburg, sondern wirft ebenfalls einen Blick über die Grenze ins benachbart­e Frankreich. Vorgestell­t werden acht französisc­he Gemeinden und ihre Besonderhe­iten, denen, ähnlich wie auf der luxemburgi­schen Seite, Bergbau und Stahlindus­trie während Jahrzehnte­n ihren Stempel nachhaltig aufdrückte­n.

In dem Buch werden laut Tourismusm­inister Lex Delles zahlreiche Facetten der Südregion beschriebe­n. Er gab sich überzeugt, dass das Kulturjahr einen positiven Einfluss auf den Tourismus haben werde. „Guide Zoom Minett“ist in einer Auflage von 8 000 Exemplaren erschienen. Das Buch ist zum Preis von 16,50 Euro im Fachhandel erhältlich.

Das eingangs erwähnte Bremshäusc­hen steht übrigens in der Gemeinde Kayl, genauer gesagt in Tetingen. Die Anlage diente früher dazu, die mit Erz beladenen Loren abzubremse­n, bevor sie in die Verhüttung­sanlagen einrollten.

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Fotos: Pierre Mousel, Raymond Schmit Die Neuerschei­nung wurde in Anwesenhei­t von Minister Lex Delles (2.v.l.) von den Herausgebe­rn vorgestell­t.

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