Die Armee soll grüner werden
Eine moderne Armee müsse ihren Beitrag zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks leisten, beschrieb Armeeminister François Bausch (Déi Gréng) Mitte des Jahres in einem „Wort“-Interview die Herausforderung und verwies auf eine Studie, auf deren Grundlage ein nachhaltiges Monitoring erfolgen soll. Den nun vorliegenden Zahlen zufolge, die der Minister im zuständigen parlamentarischen Ausschuss vorlegte – im März hatte der Piraten-Deputierte Marc Goergen in einer Motion die CO2-Bilanz der Armee thematisiert –, war die luxemburgische Armee 2019 für 1,5 Prozent der nationalen CO2Bilanz verantwortlich. In absoluten Zahlen entspricht dies 19 330 Tonnen.
Mit einem beachtlichen Einsparpotenzial gehen die Instandsetzungen der Kasernen auf dem Härebierg einher. In puncto Effizienz und Isolierung sollen die bestmöglichen Technologien genutzt werden, heißt es in einem Schreiben, so dass unter dem Strich die Emissionen um 78 Prozent reduziert werden können – obwohl die Nutzfläche um 25 Prozent steigt. Durch die Produktion und Nutzung erneuerbarer Energien sollen die Emissionen beim Stromverbrauch halbiert werden.
Dem enormen Einsparpotenzial bei den Infrastrukturen stehen weitaus geringere CO2-Reduzierungen beim Fuhrpark gegenüber. Das Kommuniqué liefert die einfache Erklärung mit: Zurzeit sind noch keine Militärfahrzeuge und –flugzeuge mit emissionsneutralem Antrieb verfügbar. Dafür wird die Flotte an zivilen Fahrzeugen
Beispiel A400M: CO2 via Synergien einsparen.
nach und nach ökologisch ausgerichtet; Stand 2021 verfügen 21 Prozent der Wagen über einen Hybridantrieb und weitere 21 Prozent werden rein elektrisch betrieben. Darüber hinaus sollen Synergien beim Erwerb und der Nutzung von Fahrzeugen und Flugzeugen zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks führen. Als Beispiele nennt der Ressortminister die beiden Flugzeuge A400M und MRTT (Multi Role Tanker Transport), die auf die Initiativen „Joint Procuring“und „Pooling&Sharing“zurückgehen.
Daneben unterstützt das Verteidigungsressort die Forschung und im Budgetentwurf 2022 sind 400 000 Euro vorgesehen, mit denen Luxemburg Zertifikate an internationalen Projekten zur CO2Speicherung erwirbt. mas