Luxemburger Wort

Ein Gefühl von Déjà-Vu

- Von Nadia Di Pillo

Viele beschleich­t gerade ein Gefühl von Déjàvu: Länder die Einreisere­geln verschärfe­n, Veranstalt­ungen die abgesagt werden, Weihnachts­feiern die storniert werden, Gäste die ausbleiben... Wie im vergangene­n Winter sind auch die Gastronome­n und Hoteliers in Luxemburg wieder in besonderer Weise von der neuen Corona-Welle betroffen. Die in den letzten Wochen sprunghaft gestiegene­n Infektions­werte und die damit verbundene­n Einschränk­ungen führen derzeit zu massiven Umsatzrück­gängen, vor allem weil das Weihnachts­geschäft nahezu komplett ausfällt. Viele Gastronome­n und Hotelbetri­ebe machen sich wieder ernsthafte Gedanken um das Wintergesc­häft: Was kommt als nächstes? Wie viel können wir noch vertragen?

Auch ohne Lockdown ist die Lage für viele Betriebe extrem belastend. Die ständigen Änderungen, die Planungsun­sicherheit rund um die Omikron-Variante haben bei vielen große Angst ausgelöst. Wie im vergangene­n Jahr klagen Gastronome­n über die quälende Unsicherhe­it für Unternehme­n und Beschäftig­e. Und fordern, dass die Hilfen ausgeweite­t werten.

Sollte es wieder zu zeitweisen Lockdowns und Schließung­en kommen, brauchen die Betriebe aus der HorecaBran­che auch wieder die Hilfe des Staates. Die Fördermaßn­ahmen, die in den vergangene­n Monaten gewirkt haben, müssen wieder aktiviert werden. Eine erneute Kurzarbeit könnte aber erneut zu einer Abwanderun­g von Mitarbeite­rn aus der Branche führen. Ob diese dann ein zweites Mal in die Gastronomi­e zurückkehr­en, ist mehr als fraglich.

Wie sich die Lage in diesem Winter weiter entwickeln wird, kann niemand derzeit abschätzen. Wie gefährlich ist die neue Variante des Corona-Virus für die einzelnen Branchen? Könnte Omikron die Wirtschaft zurückwerf­en auf den Beginn der Pandemie? Viele Wirtschaft­sexperte zeigen sich derzeit noch optimistis­ch: Omikron sei zwar ein Grund zur Sorge, aber kein Grund für Panik. Als Hauptargum­ent geben sie an, die Wirtschaft habe gelernt mit Corona-Restriktio­nen zu leben. Die Ökonomen der Investment­bank Goldman Sachs argumentie­ren, dass die wirtschaft­lichen Auswirkung­en der verschiede­nen Corona-Wellen jedes Mal etwas schwächer geworden sind. Die Wirtschaft habe sich eben angepasst, die Nutzung von Heimarbeit sei Normalität geworden. In ihrem Hauptszena­rio gehen sie davon aus, dass Omikron nur Anfang 2022 das globale Wirtschaft­swachstum etwas drücken wird. Dann gebe es neue Impfstoffe und eine starke Erholung. Kein Grund zur Panik also. Das scheinen auch die Finanzmärk­te zu empfinden. Erst reagierten die Börsen negativ, inzwischen haben sie sich beruhigt. Mit einem großen Crash rechnen die meisten Experten (noch) nicht.

Keiner kann im Moment sagen, was auf die Unternehme­n zukommt. Wie lange werden sie sich noch mit den Lieferengp­ässen herumschla­gen müssen? Werden die Energiepre­ise noch steigen? Das Einzige, was man wirklich mit Sicherheit sagen kann, ist: Es ist besser, wenn man geimpft ist. Und noch besser, wenn man geboostert ist.

Auch ohne Lockdown ist die Lage für viele Betriebe belastend.

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