Ein Gefühl von Déjà-Vu
Viele beschleicht gerade ein Gefühl von Déjàvu: Länder die Einreiseregeln verschärfen, Veranstaltungen die abgesagt werden, Weihnachtsfeiern die storniert werden, Gäste die ausbleiben... Wie im vergangenen Winter sind auch die Gastronomen und Hoteliers in Luxemburg wieder in besonderer Weise von der neuen Corona-Welle betroffen. Die in den letzten Wochen sprunghaft gestiegenen Infektionswerte und die damit verbundenen Einschränkungen führen derzeit zu massiven Umsatzrückgängen, vor allem weil das Weihnachtsgeschäft nahezu komplett ausfällt. Viele Gastronomen und Hotelbetriebe machen sich wieder ernsthafte Gedanken um das Wintergeschäft: Was kommt als nächstes? Wie viel können wir noch vertragen?
Auch ohne Lockdown ist die Lage für viele Betriebe extrem belastend. Die ständigen Änderungen, die Planungsunsicherheit rund um die Omikron-Variante haben bei vielen große Angst ausgelöst. Wie im vergangenen Jahr klagen Gastronomen über die quälende Unsicherheit für Unternehmen und Beschäftige. Und fordern, dass die Hilfen ausgeweitet werten.
Sollte es wieder zu zeitweisen Lockdowns und Schließungen kommen, brauchen die Betriebe aus der HorecaBranche auch wieder die Hilfe des Staates. Die Fördermaßnahmen, die in den vergangenen Monaten gewirkt haben, müssen wieder aktiviert werden. Eine erneute Kurzarbeit könnte aber erneut zu einer Abwanderung von Mitarbeitern aus der Branche führen. Ob diese dann ein zweites Mal in die Gastronomie zurückkehren, ist mehr als fraglich.
Wie sich die Lage in diesem Winter weiter entwickeln wird, kann niemand derzeit abschätzen. Wie gefährlich ist die neue Variante des Corona-Virus für die einzelnen Branchen? Könnte Omikron die Wirtschaft zurückwerfen auf den Beginn der Pandemie? Viele Wirtschaftsexperte zeigen sich derzeit noch optimistisch: Omikron sei zwar ein Grund zur Sorge, aber kein Grund für Panik. Als Hauptargument geben sie an, die Wirtschaft habe gelernt mit Corona-Restriktionen zu leben. Die Ökonomen der Investmentbank Goldman Sachs argumentieren, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen der verschiedenen Corona-Wellen jedes Mal etwas schwächer geworden sind. Die Wirtschaft habe sich eben angepasst, die Nutzung von Heimarbeit sei Normalität geworden. In ihrem Hauptszenario gehen sie davon aus, dass Omikron nur Anfang 2022 das globale Wirtschaftswachstum etwas drücken wird. Dann gebe es neue Impfstoffe und eine starke Erholung. Kein Grund zur Panik also. Das scheinen auch die Finanzmärkte zu empfinden. Erst reagierten die Börsen negativ, inzwischen haben sie sich beruhigt. Mit einem großen Crash rechnen die meisten Experten (noch) nicht.
Keiner kann im Moment sagen, was auf die Unternehmen zukommt. Wie lange werden sie sich noch mit den Lieferengpässen herumschlagen müssen? Werden die Energiepreise noch steigen? Das Einzige, was man wirklich mit Sicherheit sagen kann, ist: Es ist besser, wenn man geimpft ist. Und noch besser, wenn man geboostert ist.
Auch ohne Lockdown ist die Lage für viele Betriebe belastend.