Impfstoff ohne Abnehmer
13 110 Dosen nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums zerstört
Luxemburg. Ende November musste eine größere Anzahl Dosen AstraZeneca zerstört werden. Dies geht aus einer Antwort auf eine parlamentarische Frage des Abgeordneten Sven Clement (D'Piraten) an die Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) hervor. Die betroffenen Flakons hätten ein auf den 30. November datiertes Verfallsdatum gehabt.
Die in der Antwort angegeben Zahlenangaben scheinen indes fehlerhaft zu sein. Es ist die Rede von 131 betroffenen Flakons und 13 110 Impfdosen. Demnach würde ein Fläschchen mehr als 100 Dosen beinhalten. Laut Herstellerangaben können je nach Behältnisgröße (4 oder 5 ml) nur acht bis zehn Dosen pro Flakon entnommen werden. Eine Stellungnahme vom Ministerium liegt noch nicht vor.
Keine Lieferungen mehr
Die genannte Zahl der Impfdosen stimmt aber mit früheren Angaben des Ministeriums überein. In einer Antwort auf eine parlamentarische Frage der Abgeordneten Nathalie Oberweis (Déi Lénk) von Anfang November ist von 13 110 Impfdosen mit einem solchen Verfallsdatum
die Rede. Wie nun aus der aktuellen Antwort hervorgeht, habe sich die Zahl der verabreichten Impfdosen seitdem nicht verändert. Der Wirkstoff würde nicht mehr in der „Gunst der Öffentlichkeit stehen“und sei nicht mehr verimpft worden. Seit Mitte September erhalte man keine Lieferung des Wirkstoffes mehr.
Es hätten ungenügend Daten des Herstellers vorgelegen, um die Haltbarkeit der Impfdosen zu verlängern. Es sei nicht möglich gewesen, die Impfdosen zu spenden.
Im März sorgte der AstraZeneca-Impfstoff europaweit für Diskussionen, nachdem vereinzelte Fälle von bestimmten Blutgerinnseln kurz nach der Impfung auftraten. Die Nebenwirkung gilt als sehr selten, kann aber tödlich enden. Im April war hierzulande eine Frau an den Folgen einer, wohl durch die Impfung hervorgerufenen, Thrombose verstorben.