Vom Brems- aufs Gaspedal
Gemeinde Grevenmacher erhöht im kommenden Jahr die Investitionen bei wachsenden Einnahmen
Grevenmacher. Im fast abgelaufenen Jahr hatte die Stadt Grevenmacher bei den Ausgaben auf die Bremse gedrückt und wegen der Pandemie ein sparsames Budget vorgelegt. Jetzt ist bei Corona zwar noch immer keine Entspannung in Sicht, doch die Gemeinde gibt bei den Investitionen Gas.
Um ganze 4,1 Millionen Euro steigen die Ausgaben im außerordentlichen Haushalt. Darin vorgesehen ist eine Rücklage in Höhe von zwei Millionen Euro, um zum Verkauf stehende Grundstücke und Gebäude zu erwerben. Der größte Batzen entfällt jedoch auf das Kulturzentrum. Auf der derzeit größten Baustelle der Region wird gerade die Bodenplatte verlegt und im kommenden Jahr soll das Gebäude schnell in die Höhe wachsen. Im Budget für das kommende Jahr, das Bürgermeister Léon Gloden am Freitag dem Gemeinderat vorstellte, sind dafür acht Millionen Euro vorgesehen.
Für das neue Wohnquartier Pietert fällt 2022 der Startschuss. In dem Viertel, in dem einmal 250 zusätzliche Einwohner ein Zuhause finden sollen, sind im Budget die Erschließungsarbeiten vorgesehen.
Außerdem fließt viel Geld in die Instandhaltung der Sport- und Freizeiteinrichtungen. So bekommt das große Becken im Schwimmbad eine neue Folie. „Die alte Folie war undicht, sodass die Arbeiten überfällig sind“, kommentierte Bürgermeister Gloden. „Außerdem werden wir den Eingangsbereich
des Schwimmbads hochwassersicher machen. Zudem sind eine Reihe Arbeiten an den Filteranlagen und den Pumpen nötig. Nach der Modernisierung können wir Heizkosten einsparen.“Die Fußballer können sich darüber freuen, dass der in die Jahre gekommene synthetische Rasen im Stadion Op Flohr erneuert wird. Außerdem ist ein Bolzplatz für 80 000 Euro geplant.
Der ordentliche Haushalt steht im Zeichen wachsender Einnahmen, sodass unter dem Strich ein Überschuss von 3,5 Millionen Euro steht. Dies, obwohl die Gemeinde 2022 die Ausgaben um 2,5 Millionen Euro erhöhen wird. Bürgermeister Gloden hob hervor, dass die Beiträge der Gemeinde zum Abwassersyndikat Sidest steigen werden, weil durch das Hochwasser beschädigte Anlagen ersetzt werden müssen. Die Bürger von Grevenmacher sollen allerdings nicht zusätzlich belastet werden. Auch der Trinkwasserpreis für Sebes-Wasser geht steil nach oben. Hier versucht die Gemeinde, den Preisanstieg durch verstärkte Nutzung eigener Quellen abzufedern.
Beim Budget für 2021 liegt die Gemeinde im ordentlichen Haushalt mit 20,6 Millionen Euro leicht unter dem Ansatz vom Jahresanfang, vor allem wegen niedriger ausgefallenen Personalkosten. Im außerordentlichen Haushalt musste nur ein Kredit von sieben Millionen statt neun Millionen aufgenommen werden. Er schließt mit Ausgaben von 16,9 Millionen Euro, drei Millionen weniger als vorgesehen. „Der Maacher Schöffenrat hält die Investitionen hoch“, resümierte Bürgermeister Gloden. „Das ist gut für die Wirtschaft, die Arbeitsplätze und die strukturelle Entwicklung der Stadt.“
Die Folie des Schwimmerbeckens hat Risse und muss dringend erneuert werden.