Luxemburger Wort

Aber was sollen, was müssen wir tun?

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weil sie Gott dort kaum noch finden und/oder weil sie sich, aus welchen Gründen auch immer, abgeschrie­ben, ja sogar verurteilt fühlen – wie damals die Zöllner und die Soldaten?

Die Worte von Johannes sind klar und deutlich: „Bringt Früchte hervor, die eure Umkehr zeigen und fangt nicht an zu sagen: Wir haben ja Abraham zum Vater.“Ich wage es mit meinen Worten auszudrück­en. Hört auf, euch hinter euren Traditione­n zu verstecken, sondern zeigt, was eure Früchte sind.

Dieser Satz von Johannes müsste auch uns heute allesamt sehr hellhörig machen. Wo sind die Früchte, die unsere Umkehr zeigen? Sicher – Früchte gibt es bestimmt, sonst hätte es die Kirche nicht in das 21. Jahrhunder­t geschafft. Aber wenn wir die Kirche in Europa ansehen – wo finden wir sie heute? Was geben wir den suchenden Menschen mit auf den Weg? Johannes gibt ein klares Zeugnis. Er, Johannes, ist nicht das Ziel, er ist Wegweiser.

Die Kirche ist berufen, Wegweiser zu sein

In der Nachfolge Jesu, als getaufte Männer und Frauen, sind auch wir berufen Wegweiser zu sein. Nicht wir sind das Ziel – auch die Struktur der Kirche nicht. ER ist „das Haupt des Leibes, die Kirche aber ist der Leib“– also alle Getauften sind der Leib. Und diese Kirche – der lebendige Leib Christi – ist berufen, Wegweiser zu sein, Menschen zu IHM zu leiten und zu begleiten. Niemals können auch noch so schöne Strukturen das Ziel des Weges sein. Laufen diese doch sonst Gefahr, eher Hindernis als Wegweiser zu sein.

Barmherzig­keit und unbeirrbar­e Klarheit

Johannes der Täufer begegnete Menschen, die Rat und Hilfe suchten. „Was sollen wir tun?“Was müssen wir tun, damit unsere Umkehr vor den Augen Gottes Früchte tragen kann? Der Wegweiser Johannes begegnete diesen suchenden Menschen mit großer Barmherzig­keit, aber unbeirrbar­er Klarheit. Er verurteilt­e niemanden. Nein – er gebot ihnen ihre Arbeit ehrlich und gerecht zu tun, ohne Menschen auszubeute­n oder zum persönlich­en Gewinn zu benutzen. Er riet ihnen, menschlich zu sein – und somit im berufliche­n Alltag, mit ihrem Wesen und Tun, Zeugen der unendliche­n Liebe Gottes sein.

Und wir heute, was sollen, was müssen wir tun, damit auch unser Leben vor den Augen Gottes Früchte tragen kann? Eine große Frage! Stellt Papst Franziskus mit seinem weltweiten synodalen Prozess der kirchliche­n Gemeinscha­ft, und somit uns allen, nicht eine ähnliche Frage. „Was sollen, was müssen wir tun?“Was muss sich ändern, in welchen Bereichen müssen wir umkehren? Was muss geschehen, damit die Kirche wieder mehr wegweisend sein kann und somit wahrhaftig zu IHM leitet und begleitet? Möge ER uns den Weg zeigen – und – mögen wir uns von IHM leiten lassen.

Wenn dies gelingt, dann können wir mit den Worten der alttestame­ntlichen Lesung dieses Gaudete-Sonntags jubeln: „Freu dich und frohlocke … der Herr ist in deiner Mitte.“

Niemals können auch noch so schöne Strukturen das Ziel des Weges sein.

fir sech deefen ze loossen, a si soten zu him: „Meeschter, wat solle mir da maachen?“Hien huet hinne geäntwert: „Dreift net méi an ewéi dat, wat dir virgeschri­wwe krut!“Och Zaldoten hunn hie gefrot: „A mir, wat solle mir maachen?“Zu hinne sot hien: „Setzt keen ënner Drock, erpresst och keen a sidd mat ärem Sold zefridden!“D’Vollek war voll Erwaardung, an alleguer hu si sech bei sech gefrot, ob de Johannes net vläicht esouguer de Messias wär. Du sot hien zu hinnen all: „Ech deefen iech elo mat Waasser, ma et kënnt een, dee méi staark ass wéi ech, an ech sinn et net wäert, him seng Schongstré­ckele lasszemaac­hen. Hien deeft iech mat hellegem Geescht a mat Feier. Hien huet d’Schëpp schonn an der Hand, fir säin Denn propper ze maachen an de Weess a senger Scheier ze sammelen; d’Kuef awer verbrennt hie mat Feier, dat ni ausgeet.“De Johannes huet d'Vollek nach zu villem aneren ugehal an him esou déi Gutt Noriicht verkënnegt.

Copyright: Editions Saint-Paul / Archevêché D’Sonndeseva­ngelium fënnt een och op www.cathol.lu

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Foto: Shuttersto­ck Zu Johannes dem Täufer kamen viele Ratsuchend­e. Darunter waren auch Soldaten und Steuereint­reiber.

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