Gute Nachrichten
In Zeiten wie diesen fällt es selbst den größten Frohnaturen schwer, sich ein gewisses Maß an Optimismus zu bewahren. Das Wort „Krise“hat Hochkonjunktur, die Pandemie nimmt kein Ende und überall scheinen die Nerven blank zu liegen. Aber es gibt tatsächlich auch gute Nachrichten. Sie geraten nur manchmal in den Hintergrund.
Die Budgetobergrenze in der Formel 1 und die Erkenntnis, dass sie funktioniert, sind zwei davon. Zwar schaut die Motorsportgemeinde im Moment gebannt auf das unfassbar spannende WM-Finale zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton. Doch in dessen Schatten gibt es eine Erfolgsgeschichte, über die man sich zum Jahresende ruhig mal freuen kann. Die Formel 1 ist zumindest hinsichtlich der Finanzen zukunftsfähig geworden und das war so nicht unbedingt zu erwarten gewesen.
Die großen Teams sind gezwungen, effizienter und nachhaltiger zu wirtschaften.
Seit Saisonbeginn ist die Deckelung der Kosten geregelt, nachdem die Beteiligten zuvor viele Jahre vergeblich darum gerungen hatten, sich auf eine Begrenzung der ausufernden Budgets zu einigen. Denn früher war es irgendwie klar gewesen, dass die reichen Teams mit großen Konzernen im Rücken immer gewaltigere Summen investieren und die anderen irgendwann pleite sein würden. Die Einführung der Budgetobergrenze wurde zwar schon vor Corona beschlossen, doch die Pandemie hat die Sache nochmals beschleunigt.
2021 durften die Kosten für die Chassis-Entwicklung nicht höher als 145 Millionen Dollar pro Rennstall sein, künftig sollen sie schrittweise weiter sinken. Natürlich ist das immer noch viel Geld, aber immerhin deutlich weniger als früher. Und siehe da – die Betroffenen finden das mittlerweile gut, wie die Fachzeitschrift „Auto, Motor und Sport“erfahren hat.
Die großen Teams sind gezwungen, effizienter und nachhaltiger zu wirtschaften. Die kleinen haben wieder eine Perspektive. Es sieht danach aus, als sei die Formel 1 trotz aller Probleme bislang finanziell nicht schlecht durch die Pandemie gekommen. Neben den Einnahmen aus den Fernsehrechten haben die Eigentümer der Rennserie inzwischen auch bei modernen Marketingmöglichkeiten beispielsweise über soziale Medien mächtig aufgeholt. Man hat ein jüngeres Publikum mobilisiert. Weiter in Planung sind eine Kostengrenze für Motoren, klimaschonende Kraftstoffe und mehr Elektromobilität. Nur zu! Gute Nachrichten sind immer willkommen.