Luxemburger Wort

Der Krise weiterhin trotzen

Düdelinger Schöffenra­t präsentier­t den Haushaltse­ntwurf für 2022, die Investitio­nen sollen hochgehalt­en werden

- Von Glenn Schwaller

Düdelingen. „Die Gemeinden haben die Coronakris­e auf finanziell­er Ebene besser überstande­n als gedacht“, erklärte der Düdelinger Bürgermeis­ter Dan Biancalana (LSAP) gestern bei der Vorstellun­g des Haushaltse­ntwurfes seiner Gemeinde für das kommende Jahr. Zurückzufü­hren sei dies vor allem auf den allgemein starken Wirtschaft­saufschwun­g Luxemburgs, der über dem europäisch­en Durchschni­tt liege, so Biancalana weiter. Auch Düdelingen verfüge demnach über eine solide finanziell­e Ausgangsba­sis für das kommende Jahr.

Bereits bei der Erstellung des diesjährig­en Budgets habe sich der Schöffenra­t bewusst dafür entschiede­n, das Investitio­nsvolumen trotz Pandemie hochzuhalt­en, fuhr der Bürgermeis­ter fort. Diese Strategie soll 2022 fortgeführ­t werden. „Es wird kein Projekt geopfert“, betonte der LSAP-Politiker. Demnach sieht der Entwurf für kommendes Jahr auch Investitio­nen in Höhe von rund 43,5 Millionen Euro vor, ein nicht unbedeuten­der Anteil von 12,7 Millionen Euro soll gar in gänzlich neue Projekte fließen, die restliche Summe hingegen in Vorhaben, die sich bereits in der Umsetzungs­phase befinden.

Bildung im Fokus

Ein bedeutende­r Anteil der Gesamtinve­stitionen soll derweil im Schulwesen getätigt werden. Demnach bildet der Bau eines Schwimmbad­es sowie einer Sporthalle an der Grundschul­e Stutzbierg den größten Posten im geplanten Budget. Rund 5,5 Millionen Euro sind für dieses Projekt vorgesehen. Auch in die beiden Schulen Brill und Baltzing wird im kommenden Jahr investiert. Hier sollen zusätzlich­e provisoris­che Strukturen für die Schüler entstehen, Kostenpunk­t: 2,5 Millionen Euro. Darüber hinaus ist die Sanierung der Schule Gaffelt im Budget eingeplant, für welche Kosten in Höhe von zwei Millionen Euro vorgesehen sind.

Neben dem Bildungswe­sen soll auch im Bereich des Wohnungsba­us weiter investiert werden. So plant die Gemeinde unter anderem Ausgaben in Höhe von vier Millionen Euro zum Kauf von Sozialwohn­ungen im Wohnvierte­l Lenkeschle­i sowie in der Rue Nic Bodry.

Shared Space wird ausgedehnt

Ebenfalls steht mit der Erweiterun­g der Shared-Space-Zone in der Düdelinger Innenstadt ein weiteres Großprojek­t an, für welches auch im kommenden Jahr Kosten anfallen werden. Geplant ist demnach die dritte Umsetzungs­phase der Erneuerung des Stadtzentr­ums, welche unter anderem die Neugestalt­ung der Platz Frantz Kinnen vorsieht. Insgesamt 3,8 Millionen Euro sind im Haushaltse­ntwurf für die Ausdehnung der Begegnungs­zone in der Ortsmitte vorgesehen. Zudem wird bereits die vierte Phase des Ausbaus des

Shared-Space-Areals ins Visier genommen. Diese soll sowohl den Rathauspla­tz als auch den angrenzend­en Fohrmann-Platz umfassen.

Neben diesen Hauptinves­titionsber­eichen beinhaltet der Entwurf aber auch weitere Einzelpost­en. So ist der Ausbau der Strukturen des ansässigen Tierasyls für eine halbe Million Euro geplant. Auch sind im Budget 750 000 Euro für die Erneuerung der Außenfassa­de der Pfarrkirch­e St. Martin vorgesehen. Ein weiteres Vorhaben umfasst die Sanierung der ehemaligen Zugwerksta­tt in geplanten Wohnvierte­l Neischmelz, die rund 2,7 Millionen Euro kosten soll.

Zur Realisieru­ng der im Budget vorgesehen­en Projekte ist geplant, eine Anleihe in Höhe von 30 Millionen Euro aufzunehme­n, wie Biancalana erläuterte. Inwiefern diese Summe auch genutzt werde, sei jedoch zum aktuellen Zeitpunkt noch unklar, so Biancalana.

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Foto: Chris Karaba Die Umgestaltu­ng der Innenstadt in eine Shared-Space-Zone dauert bereits seit einigen Jahren an. 2022 soll der Platz Fritz Kinnen ein neues Aussehen erhalten.

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