Ernüchternd
Titus Petingen kassiert die dritte Pleite ohne eigenen Treffer in Serie
Diogo Pimentel schlug die Hände über dem Kopf zusammen, Lucas Correia zuckte ungläubig mit den Schultern. Vorausgegangen war dem Nicht-Fassen-Können der Fola-Akteure ein Bilderbuchfreistoß ihres Mannschaftskameraden Grégory Grisez. Folas Linksverteidiger hatte in der 77.' Maß genommen und einen Freistoß wie an der Perlenschnur gezogen über die TitusMauer an die Unterkante des linken Petinger Torwinkels gezirkelt – von wo der Ball über die Torlinie sprang. Ein Treffer, der symptomatisch für die Verteilung des Spielglücks am späten Samstagabend auf dem Escher Galgenberg war.
Während Fola in den entscheidenden Situationen das nötige Abschlussglück hatte, scheiterten die spielerisch ansprechenden Gäste aus Petingen abwechselnd an Pfosten, Latte – oder am starken Emanuel Cabral. Grisez' Gemälde von einem Freistoß zum 2:0 bedeutete die Vorentscheidung im Stade Emile Mayrisch, derweil schon die Escher Führung glücklich zustande kam. Ein 20-Meter-Schuss von Gauthier Caron wurde abgefälscht und senkte sich über den machtlosen André Barrela ins Tor (71.').
„Titus Petingen war in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft. Sie sind uns früh angelaufen, weshalb wir ihnen auch bewusst die Spielkontrolle überlassen wollten. Diese Rechnung ging nicht auf, so dass wir froh waren mit einem Unentschieden in die Pause zu gehen“, zeigte sich FolaCoach Sébastien Grandjean selbstkritisch. Auf Petinger Seite konnte man sich für das Kompliment des „Schönen-Fußball-Zelebrierens“nichts kaufen.
„Wir spielen ein bisschen hopp oder top“, so Christian Silaj, über die Petinger Ausbeute, wonach man ohne Unentschieden in die Winterpause geht. In 15 Partien ging der ambitionierte, jedoch sich im Neuaufbau befindende Fusionsverein, nur sechs Mal als Sieger vom Platz – damit wurden 60 Prozent aller Hinrundenspiele verloren. Nicht zuletzt die jüngste Ergebniskrise sorgt dafür, dass Silaj die Winterpause herbeisehnt. „Wir haben die Saison stark angefangen. Wenn du von den letzten sechs Partien der Hinrunde jedoch fünf verlierst, dann kommt die Winterpause zum richtigen Zeitpunkt.“
Potenzial abrufen
Der erfahrene defensive Mittelfeldspieler, dem im jungen Petinger Team die Rolle des Leaders zu Teil wird, hofft auf Besserung nach der Winterpause. „Unsere Punktausbeute entspricht sicherlich nicht der Qualität, die in unserer Mannschaft steckt. Es gilt nun die Köpfe freizubekommen, Kraft zu tanken, eine gute Vorbereitung zu absolvieren – um dann ab Februar tabellarisch
Sébastien Grandjean sieht noch Luft nach oben.
Spiel für Spiel nach oben zu klettern.“
Während die Euphorie bei Titus Petingen nach dem ersten Auswärtsspiel der Hinrunde – einem 2:0-Coup in Hesperingen – noch groß war, endete das letzte Gastspiel 2021 mit einer neuerlichen Enttäuschung, wodurch Petingen mit nur 18 Punkten im Dunstkreis der Abstiegszone überwintern wird.
Sportlich gesehen eine gänzlich andere Stimmung herrscht unter dem Weihnachtsbaum im Hause Grandjean. „Fola kann auf ein nahezu perfektes Fußballjahr 2021 zurückschauen. In Sachen Budget gehören wir sicherlich nicht zum Spitzenquartett. Dennoch wurden wir Meister, spielten eine erfolgreiche Europapokalkampagne und beenden die Hinrunde mit drei Siegen in Serie“, zeigte sich der FolaCoach rundum zufrieden.
„Auf Rang vier zu überwintern ist umso erstaunlicher, als dass wir aufgrund unserer Europapokalerfolge keine gezielte Sommervorbereitung absolvieren konnten. Die aktuelle Platzierung erlaubt uns, bei einer regulären Wintervorbereitung, von einer Titelverteidigung träumen zu können.“
Petingen war in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft. Sébastien Grandjean, Trainer bei Fola
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