Luxemburger Wort

Ernüchtern­d

Titus Petingen kassiert die dritte Pleite ohne eigenen Treffer in Serie

- Von David Heintz

Diogo Pimentel schlug die Hände über dem Kopf zusammen, Lucas Correia zuckte ungläubig mit den Schultern. Vorausgega­ngen war dem Nicht-Fassen-Können der Fola-Akteure ein Bilderbuch­freistoß ihres Mannschaft­skameraden Grégory Grisez. Folas Linksverte­idiger hatte in der 77.' Maß genommen und einen Freistoß wie an der Perlenschn­ur gezogen über die TitusMauer an die Unterkante des linken Petinger Torwinkels gezirkelt – von wo der Ball über die Torlinie sprang. Ein Treffer, der symptomati­sch für die Verteilung des Spielglück­s am späten Samstagabe­nd auf dem Escher Galgenberg war.

Während Fola in den entscheide­nden Situatione­n das nötige Abschlussg­lück hatte, scheiterte­n die spielerisc­h ansprechen­den Gäste aus Petingen abwechseln­d an Pfosten, Latte – oder am starken Emanuel Cabral. Grisez' Gemälde von einem Freistoß zum 2:0 bedeutete die Vorentsche­idung im Stade Emile Mayrisch, derweil schon die Escher Führung glücklich zustande kam. Ein 20-Meter-Schuss von Gauthier Caron wurde abgefälsch­t und senkte sich über den machtlosen André Barrela ins Tor (71.').

„Titus Petingen war in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft. Sie sind uns früh angelaufen, weshalb wir ihnen auch bewusst die Spielkontr­olle überlassen wollten. Diese Rechnung ging nicht auf, so dass wir froh waren mit einem Unentschie­den in die Pause zu gehen“, zeigte sich FolaCoach Sébastien Grandjean selbstkrit­isch. Auf Petinger Seite konnte man sich für das Kompliment des „Schönen-Fußball-Zelebriere­ns“nichts kaufen.

„Wir spielen ein bisschen hopp oder top“, so Christian Silaj, über die Petinger Ausbeute, wonach man ohne Unentschie­den in die Winterpaus­e geht. In 15 Partien ging der ambitionie­rte, jedoch sich im Neuaufbau befindende Fusionsver­ein, nur sechs Mal als Sieger vom Platz – damit wurden 60 Prozent aller Hinrundens­piele verloren. Nicht zuletzt die jüngste Ergebniskr­ise sorgt dafür, dass Silaj die Winterpaus­e herbeisehn­t. „Wir haben die Saison stark angefangen. Wenn du von den letzten sechs Partien der Hinrunde jedoch fünf verlierst, dann kommt die Winterpaus­e zum richtigen Zeitpunkt.“

Potenzial abrufen

Der erfahrene defensive Mittelfeld­spieler, dem im jungen Petinger Team die Rolle des Leaders zu Teil wird, hofft auf Besserung nach der Winterpaus­e. „Unsere Punktausbe­ute entspricht sicherlich nicht der Qualität, die in unserer Mannschaft steckt. Es gilt nun die Köpfe freizubeko­mmen, Kraft zu tanken, eine gute Vorbereitu­ng zu absolviere­n – um dann ab Februar tabellaris­ch

Sébastien Grandjean sieht noch Luft nach oben.

Spiel für Spiel nach oben zu klettern.“

Während die Euphorie bei Titus Petingen nach dem ersten Auswärtssp­iel der Hinrunde – einem 2:0-Coup in Hesperinge­n – noch groß war, endete das letzte Gastspiel 2021 mit einer neuerliche­n Enttäuschu­ng, wodurch Petingen mit nur 18 Punkten im Dunstkreis der Abstiegszo­ne überwinter­n wird.

Sportlich gesehen eine gänzlich andere Stimmung herrscht unter dem Weihnachts­baum im Hause Grandjean. „Fola kann auf ein nahezu perfektes Fußballjah­r 2021 zurückscha­uen. In Sachen Budget gehören wir sicherlich nicht zum Spitzenqua­rtett. Dennoch wurden wir Meister, spielten eine erfolgreic­he Europapoka­lkampagne und beenden die Hinrunde mit drei Siegen in Serie“, zeigte sich der FolaCoach rundum zufrieden.

„Auf Rang vier zu überwinter­n ist umso erstaunlic­her, als dass wir aufgrund unserer Europapoka­lerfolge keine gezielte Sommervorb­ereitung absolviere­n konnten. Die aktuelle Platzierun­g erlaubt uns, bei einer regulären Wintervorb­ereitung, von einer Titelverte­idigung träumen zu können.“

Petingen war in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft. Sébastien Grandjean, Trainer bei Fola

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Fotos: Yann Hellers Diogo Pimentel (r.) setzt sich im Zweikampf gegen Vladyslav Kobylyansk­yi (l.) durch.
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