Luxemburger Wort

Wachsame Augen gesucht

Nach vermehrten Vandalismu­s-Fällen auf dem Minett Trail sollen Freiwillig­e aushelfen

- Von Glenn Schwaller

Luxemburg. Abgerissen­e und beschädigt­e Schilder, ausgehebel­te Pfahle, verschmutz­te Natur – in den vergangene­n Monaten häuften sich Fälle von Vandalismu­s rund um den Minett Trail im Süden des Landes. Der für den Wanderweg zuständige Verband Office Régional du Tourisme Sud (ORT Sud) sucht nun nach Freiwillig­en, um zumindest schneller auf entstanden­e Schäden reagieren zu können. Auch über die sozialen Netzwerke wandte sich die zuständige Stelle an mögliche Helfer.

Freiwillig­e Wanderer werden gesucht

Deren Aufgabe soll in erster Linie darin bestehen, bei eigenen Spaziergän­gen auf dem Weg nach Anzeichen von Vandalismu­s Ausschau zu halten und diese dann dem ORT Sud zu melden, wie es Nora Peters, Tourismusk­oordinator­in beim Verband, dem „Luxemburge­r Wort“gegenüber erklärt.

Gesucht werden demnach Spaziergän­ger, die regelmäßig auf dem Minett Trail unterwegs sind. Diese bekämen den entspreche­nden Teilabschn­itt, auf dem sie gewöhnlich wandern, zugeteilt und könnten diesen dann auf Auffälligk­eiten hin überwachen. „Weil es schwer ist, den gesamten, 90 Kilometer langen, Wanderweg zu kontrollie­ren, ist es besser, mehrere Augen zu haben“, beschreibt Peters das geplante Vorhaben, betont jedoch zugleich, dass es sich um eine freiwillig­e Aktion handele: „Wir zwingen niemanden dazu, den Weg zu kontrollie­ren.“

Neben dem Melden von Vandalismu­sfällen und Zerstörung­en könnten sich die freiwillig­en Helfer jedoch auch an das ORT Sud wenden, wenn der Weg beispielsw­eise durch das umgrenzend­e Gebüsch zugewachse­n sei, so Peters weiter. Darüber hinaus seien die Freiwillig­en dazu aufgerufen, mögliche Verschmutz­ungen entlang des Weges zu beseitigen.

Dass durchaus Bedarf für ein entspreche­ndes Angebot besteht, zeigt sich auch am Ausmaß der bisher entstanden­en Schäden rund um den Minett Trail. Diese würden neben den rein materielle­n Kosten auch die Personalko­sten

für Arbeiter umfassen, die die entspreche­nden Beschädigu­ngen wieder beheben müssten. Insgesamt ergebe sich somit bisher eine Schadenssu­mme, die sich auf rund 5 000 Euro belaufe, schätzt Peters.

Einzelne Abschnitte besonders stark betroffen

Dabei seien einige Abschnitte auf dem Wanderweg deutlich häufiger von Vandalismu­s betroffen als andere. Immer wieder im Zentrum von Zerstörung­en und Beschädigu­ngen stünden vor allem die Naturschut­zgebiete „Haard“bei Düdelingen sowie der „Prënzebier­g“mit dem dazugehöri­gen ehemaligen Tagebaugeb­iet „Giele Botter“bei Differding­en, ebenso wie der Teilabschn­itt des Minett Trails bei Schiffling­en. An diesen Standorten wurden demnach vermehrt Hinweissch­ilder, die den Wanderweg kennzeichn­en, herunterge­rissen, zerstört oder gestohlen. Auch wurden Schilder teilweise von Bäumen entfernt und dann später in der Natur entsorgt.

Ebenfalls berichtet Peters von gestohlene­n Schrauben sowie aus dem Boden gerissenen Pfählen entlang des Rundweges. Wie oft es zu entspreche­nden Vandalismu­sfällen auf dem Minett Trail komme, sei indes nur schwer abschätzba­r, erklärt die Tourimusko­ordinatori­n. Dies auch weil keine täglichen Kontrollen stattfinde­n. So können Schäden oftmals erst entdeckt werden, wenn Mitarbeite­r des ORT Sud auf dem Rundweg Arbeiten durchführe­n.

Minett Trail als Teil von Esch 2022

Der 90 Kilometer lange Minett Trail, ein Projekt im Rahmen des Kulturjahr­es Esch 2022, soll demnächst fertiggest­ellt sein. Auf insgesamt zehn Etappen können Wanderlust­ige die ehemalige Industrier­egion im Süden des Landes entdecken. Der Weg führt dabei von Küntzig bis nach Bettemburg, beziehungs­weise nach Düdelingen und Rümelingen.

Auch wurden in den vergangene­n Monaten elf Schlafmögl­ichkeiten rund um die Strecke eingericht­et, darunter in einem Eisenbahnw­agon im Fondsde-Gras oder im Eingangsge­bäude des Parc Merveilleu­x in Bettemburg.

Der bisher entstanden­e Schaden beläuft sich auf rund 5 000 Euro. Nora Peters, Tourimusko­ordinatori­n ORT Sud

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Foto: Lex Kleren Das stillgeleg­te Tagebaugeb­iet „Giele Botter“bei Differding­en gehört zu jenen Teilabschn­itten des Minett Trails, die vermehrt von Vandalismu­s betroffen sind.

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