Luxemburger Wort

Grünes Licht für weitere Investitio­nen

Haushaltse­ntwurf in Düdelingen wurde angenommen, CSV enthält sich bei der Abstimmung

- Von Glenn Schwaller

Düdelingen. Keine Projekte zurückstel­len, trotz Pandemie weiter investiere­n – so lässt sich das Credo des Düdelinger Haushaltse­ntwurfes für kommendes Jahr resümieren. Gestern wurde die Budgetvorl­age mit den Stimmen der LSAPMehrhe­it angenommen. Die CSV als größte Opposition­spartei im Gemeindera­t enthielt sich bei der Abstimmung, Déi Gréng und Déi Lénk stimmten gegen den Entwurf.

Die Debatte, die eine Woche nach der Präsentati­on der Budgetvorl­age durch den Schöffenra­t stattfand, verlief derweil ohne größere politische Konflikte. Während sich die Vertreter der regierende­n LSAP erwartungs­gemäß vor den Budgetentw­urf stellten, hielten sich auch die Gemeinderä­te der Opposition mit deutlicher Kritik größtentei­ls zurück.

So lobte Michèle Kayser-Wengler (CSV) unter anderem die solide finanziell­e Grundlage, mit welcher die Gemeinde in die Krise ging, übte jedoch Kritik an den Zuwächsen der Personalko­sten sowie der Beiträge an das CGDIS. Zudem kritisiert­e sie, dass einige Projekte, wie beispielsw­eise der Bau des Floaters, einer hausbootäh­nlichen Schlafunte­rkunft auf einem ehemaligen Kühlbecken, teurer werden als anfangs geplant. Auch bei der Kommunikat­ion des Schöffenra­tes und der Bürgerbete­iligung gebe es noch Verbesseru­ngspotenzi­al, so Kayser-Wengler.

Kritik an Wirtschaft­spolitik

Parteikoll­egin Sylvie Andrich-Duval (CSV) übte indes etwas heftigere Kritik an der Wirtschaft­spolitik des Schöffenra­tes. „Das Budget spiegelt nicht die Wichtigkei­t der ökonomisch­en Entwicklun­g

wieder“, so die ehemalige Parlaments­abgeordnet­e. Viele Betriebe hätten der Südgemeind­e in den vergangene­n Jahren den Rücken gekehrt, beanstande­te AndrichDuv­al, die zugleich aber auch das hohe Verkehrsau­fkommen in der Südgemeind­e bemängelte.

Diese Kritik wollten Bürgermeis­ter Dan Biancalana und Schöffin Claudia Dall'Agnol (beide LSAP) jedoch nicht gelten lassen. Es hätten sich durchaus neue Betriebe in Düdelingen niedergela­ssen, betonte Biancalana. Auch sei die Bemängelun­g von zu wenigen Arbeitsplä­tzen und einem zu hohen Verkehrsau­fkommen nicht kohärent, beeinfluss­en sich beide Bereiche doch gegenseiti­g, so Dall'Agnol.

Trotz der einzelnen Kritikpunk­te entschied sich die CSV-Fraktion jedoch dafür, nicht gegen den Entwurf zu stimmen, sondern sich bei der Abstimmung lediglich zu enthalten.

Aus den Reihen der Grünen wurde vor allem Kritik an der Wohnungsba­upolitik des aktuellen Schöffenra­tes geäußert. So forderte Parteivert­reterin Semiray Ahmedova ein proaktiver­es Vorgehen der Gemeinde, um für mehr bezahlbare­n Wohnraum zu sorgen. „Wir können vieles mittragen, würden jedoch andere Akzente setzen“, resümierte Monique Heinen (Déi Gréng) daher die Position ihrer Partei gegenüber der Haushaltsv­orlage für 2022.

Thessy Erpelding (Déi Lénk) ging in ihrer Rede unter anderem auf die gute Finanzsitu­ation der Gemeinde ein und lobte, dass die Investitio­nen auch im kommenden Jahr weiterhin hochgehalt­en werden sollen. Kritische Worte fand sie jedoch auch für die Wohnungsba­upolitik der LSAP .

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Foto: Raymond Schmit Die Investitio­nen hochhalten – so lautet die Prämisse des Düdelinger Haushaltes auch im kommenden Jahr.

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