Luxemburger Wort

Geschenke und Verzweiflu­ng

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Jedes Jahr in der Vorweihnac­htszeit packt mich die Verzweiflu­ng. Denn Heiligaben­d naht und die Zahl der bereits gekauften Geschenke tendiert gegen Null. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin kein Weihnachts­muffel – ganz im Gegenteil. Doch der Geschenkka­uf an Weihnachte­n ist für mich eine Qual. Denn bei der Suche nach dem richtigen Präsent für meine Liebsten tue ich mich sehr schwer. Angesichts der schieren Menge an Möglichkei­ten bin ich schnell überforder­t und setze auf eine Vermeidung­staktik. Den Geschenkka­uf schiebe ich auf einen späteren Zeitpunkt auf – bis es eben nicht mehr anders geht. Natürlich bin ich mir bewusst,

Wenn ein guter Esel sich nur einmal stößt, bin ich ein ziemlich schlechter.

dass dies alles andere als eine gute Strategie ist. Das verhindert aber nicht, dass ich den gleichen Fehler jedes Jahr wieder aufs Neue mache. Wenn sich ein guter Esel nur einmal stößt, bin ich eben ein ziemlich schlechter. Eine Lösung habe ich bislang noch nicht gefunden. Am einfachste­n wäre es doch, wenn alle an Weihnachte­n auf Geschenke verzichten würden. Versuche, meine Liebsten davon zu überzeugen, sich die gegenseiti­ge Wertschätz­ung einmal ohne Geschenke zu zeigen, sind kläglich gescheiter­t. Selbst Vorschläge, es wenigstens einmal mit Wichteln zu versuchen, werden nur noch müde belächelt. Für meine Familie braucht es zu Weihnachte­n eben eine richtige Bescherung. Als überzeugte­r Demokrat werde ich mich dem Willen der Mehrheit fügen müssen. Ganz leer gehe ich dabei ja nicht aus. Und für den Kauf der Geschenke habe ich immerhin noch ein paar Tage Zeit. Maximilian.

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