Luxemburger Wort

Die Basketball­er und ihr Dachschade­n

Sporthalle in Walferding­en weist Schwachste­llen auf, doch die Renovierun­g wird sich weiter verzögern

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Walferding­en. Vor rund 40 Jahren wurde am heutigen „Centre omnisports Prince Henri“die erste Sporthalle gebaut. Im Oktober 1997 begannen die Arbeiten am Erweiterun­gsbau. Wie es auf der Internetse­ite der Gemeinde heißt, konnte der Rohbau in einer Rekordzeit von nur zehn Monaten fertiggest­ellt werden. Auch danach ging der Fortschrit­t zügig voran, so dass bereits Mitte September 1999 der erweiterte Sportkompl­ex eingeweiht werden konnte.

Dach ist undicht

In der neuen Halle 2, wie sie genannt wird, werden die Spiele des lokalen Basketball­vereins ausgetrage­n. Nun hat sich jedoch bereits vor einigen Jahren herausgest­ellt, dass das Dach der neuen Sportstätt­e einige Schwachste­llen aufweist und somit undicht wurde. Um zu verhindern, dass eintretend­es Wasser weitere Schäden verursacht, wurden die Dachfenste­r mit einer Plane zugedeckt, die bis heute ihren Dienst zur vollsten Zufriedenh­eit erfüllt.

Dennoch sollte diese provisoris­che Maßnahme nur bis zur Grunderneu­erung des Daches Bestand haben. Deshalb war bereits im Dezember 2019 im Gemeindebu­dget für das anschließe­nde Jahr 2020 ein Betrag von 1,4 Millionen

Euro vorgesehen worden, um das Dach der Halle zu renovieren.

Verworrene Besitzverh­ältnisse

Dann wurde jedoch festgestel­lt, dass die Besitzverh­ältnisse recht undurchsic­htig waren. Zum einen ist die Gemeinde nicht Eigentümer des Geländes, sondern nur der Pächter. Dazu kommt, dass der Pachtvertr­ag selbst seit 2009 abgelaufen war. Anderersei­ts hat sich das Erziehungs­ministeriu­m seinerzeit finanziell am Bau beteiligt und war demzufolge seitdem nicht nur ein Miteigentü­mer, sondern auch ein Mitnutzer. Somit mussten die Besitzverh­ältnisse neu verhandelt werden, was den größten Teil der vergangene­n zwei Jahre in Anspruch genommen hat. Seit der jüngsten Sitzung des Gemeindera­tes ist nun auch der Pachtvertr­ag für das Gelände verabschie­det und bis zum Jahr 2070 festgelegt.

Abwarten und Tee trinken

Der Betrag für die Renovierun­g wurde in Zwischenze­it von Jahr zu Jahr im Gemeindebu­dget übernommen. Allerdings wird es auch jetzt noch etwas dauern, bis die Arbeiten beginnen, wie Bürgermeis­ter François Sauber erklärt: „Mit den unsicheren Zeiten im Bausektor und den explodiere­nden Preisen werde ich ganz sicher keine Ausschreib­ung vorantreib­en. Erst wenn wir sehen, dass der Markt sich etwas beruhigt, werden wir den Schritt gehen.“

Und auch ein weiteres Argument spricht dafür, den richtigen Zeitpunkt zu wählen, wie Sauber unterstrei­cht: „Unser Basketball­verein ist recht erfolgreic­h. Da kommt es nicht infrage, dass wir ihn während der Spielsaiso­n zwingen, auf seinen Heimvortei­l zu verzichten.“Bleibt am Ende nur die Frage, ob der ursprüngli­ch angesetzte Kostenpunk­t noch gültig sein wird, wenn die Arbeiten dann bis tatsächlic­h beginnen. fwa

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Foto: Frank Weyrich Das Flachdach der Basketball­halle soll renoviert werden

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