Traum vom Doublé lebt
Hostert-Folschette bezwingt Berburg im Halbfinale des Tischtennis-Pokals
„Jetzt wollen wir natürlich auch noch das Pokalfinale und die Liga gewinnen“, lautet die ambitionierte Zielsetzung von Hosterts Maël van Dessel. Kurz zuvor hat der Rechtshänder noch mit seinem zweiten Einzelsieg gegen Berburg im Halbfinale der Coupe de Luxembourg seiner Mannschaft den Weg ins Finale geebnet. Richtungsweisend dafür, dass sich HostertFolschette am Ende mit 4:2 gegen Berburg behaupten konnte, war unter anderem van Dessels erstes Spiel gegen den Berburger Spitzenspieler Mirko Habel.
Denn während sich Shamruk Gleb (Hostert-Folschette) in drei Sätzen gegen den Nationalspieler Eric Thillen durchsetzen konnte, entwickelte sich das Match zwischen van Dessel und Habel zu einem regelrechten Krimi. Als Habel schließlich mit 2:1 Sätzen führte und nach einem spektakulären Ballwechsel mit 6:4 im vierten Durchgang in Führung ging, geriet van Dessel immer mehr in die Bredouille. „In dem Moment habe ich mir einfach Mut zugesprochen und dabei versucht, mich ausschließlich auf den nächsten Punkt zu konzentrieren. Das hat mir geholfen, meine Nervosität besser in den Griff zu bekommen. Meine darauffolgenden Bälle waren auch viel sicherer“, erläutert das Hosterter Eigengewächs nach dem Spiel.
Diese Einstellung sollte sich als goldrichtig erweisen. Van Dessel punktete gleich sechs Mal in Folge und erzwang schließlich den Entscheidungssatz. Beide Spieler schenkten sich hier nicht viel und bei seinem ersten Matchball beim Stand von 10:9 profitierte van Dessel von einem Fehlaufschlag seines Gegenübers.
„Dieser Sieg war natürlich extrem wichtig für mich, sowie für meine Mannschaft. Dass wir sofort mit 2:0 in Führung lagen, war vor allem mental ein großer Vorteil für uns. Das Match gegen Habel hat mir persönlich auch viel Selbstvertrauen für mein zweites Spiel gegeben“, analysiert van Dessel.
Van Dessel eiskalt
Berburgs Michael Schwarz hingegen zeigte sich trotz der 2:0 Führung der Gäste unbeeindruckt in seinem Einzel gegen Kevin Kubica. Nachdem er die ersten beiden Sätze ziemlich knapp für sich entscheiden konnte, machte er im dritten Durchgang den Sack zu und verkürzte somit auf 1:2 aus Sicht der Hausherren.
Auf der anderen Platte hatte Habel sichtlich Probleme seinen Spielrhythmus gegen Hosterts Gleb zu finden. Obgleich die Berburger Nummer eins mit 0:2 Sätzen ins Hintertreffen geriet, legte Ballwechsel gegen Berburgs Schwarz und punktete dabei stets mit seiner immens druckvollen Vorhand. Beim Stand von 10:6 im vierten Satz blieb van Dessel eiskalt und verwandelte dann auch gleich seinen ersten Matchball. Somit bescherte der junge Rechtshänder seiner Mannschaft den Weg ins Finale. Die Freude sowie die Erleichterung waren ihm dabei sichtlich anzusehen.
Fieber: Musko muss passen
Im Finale wartet das Überraschungsteam aus Roodt. Das Team um die Nationalspielerin Tessy Gonderinger sorgte am Samstag mit einem Erfolg über den Titelverteidiger aus Howald für die Sensation des Abends. Hinzu kommt noch, dass der eigentliche Spitzenspieler Peter Musko aufgrund von Fieber nicht spielen konnte, nachdem er am Freitagmorgen seine Booster-Impfung erhalten hatte. Anders als es am Samstag im LW hieß, bemühte sich die FLTT nicht, um gemeinsam mit den Verantwortlichen von Roodt eine Lösung für Muskos Sputnikimpfung zu finden. Der Verband weist darauf hin, dass man in Angelegenheiten, welche mehrerer seiner Vereine betrifft, stets zu absoluter Neutralität verpflichtet ist.
Roodts portugiesischer Spieler José Lavado wuchs beim Halbfinalsieg mit drei Einzelsiegen gegen das Howalder Aufgebot über sich hinaus. Van Dessel entgegnet daraufhin selbstbewusst, dass „unabhängig vom Gegner, das Hauptziel der Mannschaft immer noch darin besteht, dass Doublé, also Pokal und Liga, zu gewinnen“.