Luxemburger Wort

Traum vom Doublé lebt

Hostert-Folschette bezwingt Berburg im Halbfinale des Tischtenni­s-Pokals

- Von Jacob Bjurström

„Jetzt wollen wir natürlich auch noch das Pokalfinal­e und die Liga gewinnen“, lautet die ambitionie­rte Zielsetzun­g von Hosterts Maël van Dessel. Kurz zuvor hat der Rechtshänd­er noch mit seinem zweiten Einzelsieg gegen Berburg im Halbfinale der Coupe de Luxembourg seiner Mannschaft den Weg ins Finale geebnet. Richtungsw­eisend dafür, dass sich HostertFol­schette am Ende mit 4:2 gegen Berburg behaupten konnte, war unter anderem van Dessels erstes Spiel gegen den Berburger Spitzenspi­eler Mirko Habel.

Denn während sich Shamruk Gleb (Hostert-Folschette) in drei Sätzen gegen den Nationalsp­ieler Eric Thillen durchsetze­n konnte, entwickelt­e sich das Match zwischen van Dessel und Habel zu einem regelrecht­en Krimi. Als Habel schließlic­h mit 2:1 Sätzen führte und nach einem spektakulä­ren Ballwechse­l mit 6:4 im vierten Durchgang in Führung ging, geriet van Dessel immer mehr in die Bredouille. „In dem Moment habe ich mir einfach Mut zugesproch­en und dabei versucht, mich ausschließ­lich auf den nächsten Punkt zu konzentrie­ren. Das hat mir geholfen, meine Nervosität besser in den Griff zu bekommen. Meine darauffolg­enden Bälle waren auch viel sicherer“, erläutert das Hosterter Eigengewäc­hs nach dem Spiel.

Diese Einstellun­g sollte sich als goldrichti­g erweisen. Van Dessel punktete gleich sechs Mal in Folge und erzwang schließlic­h den Entscheidu­ngssatz. Beide Spieler schenkten sich hier nicht viel und bei seinem ersten Matchball beim Stand von 10:9 profitiert­e van Dessel von einem Fehlaufsch­lag seines Gegenübers.

„Dieser Sieg war natürlich extrem wichtig für mich, sowie für meine Mannschaft. Dass wir sofort mit 2:0 in Führung lagen, war vor allem mental ein großer Vorteil für uns. Das Match gegen Habel hat mir persönlich auch viel Selbstvert­rauen für mein zweites Spiel gegeben“, analysiert van Dessel.

Van Dessel eiskalt

Berburgs Michael Schwarz hingegen zeigte sich trotz der 2:0 Führung der Gäste unbeeindru­ckt in seinem Einzel gegen Kevin Kubica. Nachdem er die ersten beiden Sätze ziemlich knapp für sich entscheide­n konnte, machte er im dritten Durchgang den Sack zu und verkürzte somit auf 1:2 aus Sicht der Hausherren.

Auf der anderen Platte hatte Habel sichtlich Probleme seinen Spielrhyth­mus gegen Hosterts Gleb zu finden. Obgleich die Berburger Nummer eins mit 0:2 Sätzen ins Hintertref­fen geriet, legte Ballwechse­l gegen Berburgs Schwarz und punktete dabei stets mit seiner immens druckvolle­n Vorhand. Beim Stand von 10:6 im vierten Satz blieb van Dessel eiskalt und verwandelt­e dann auch gleich seinen ersten Matchball. Somit bescherte der junge Rechtshänd­er seiner Mannschaft den Weg ins Finale. Die Freude sowie die Erleichter­ung waren ihm dabei sichtlich anzusehen.

Fieber: Musko muss passen

Im Finale wartet das Überraschu­ngsteam aus Roodt. Das Team um die Nationalsp­ielerin Tessy Gonderinge­r sorgte am Samstag mit einem Erfolg über den Titelverte­idiger aus Howald für die Sensation des Abends. Hinzu kommt noch, dass der eigentlich­e Spitzenspi­eler Peter Musko aufgrund von Fieber nicht spielen konnte, nachdem er am Freitagmor­gen seine Booster-Impfung erhalten hatte. Anders als es am Samstag im LW hieß, bemühte sich die FLTT nicht, um gemeinsam mit den Verantwort­lichen von Roodt eine Lösung für Muskos Sputnikimp­fung zu finden. Der Verband weist darauf hin, dass man in Angelegenh­eiten, welche mehrerer seiner Vereine betrifft, stets zu absoluter Neutralitä­t verpflicht­et ist.

Roodts portugiesi­scher Spieler José Lavado wuchs beim Halbfinals­ieg mit drei Einzelsieg­en gegen das Howalder Aufgebot über sich hinaus. Van Dessel entgegnet daraufhin selbstbewu­sst, dass „unabhängig vom Gegner, das Hauptziel der Mannschaft immer noch darin besteht, dass Doublé, also Pokal und Liga, zu gewinnen“.

 ?? Fotos: Christian Kemp ?? Nachwuchst­alent Maël van Dessel verhilft Hostert-Folschette zum Einzug ins Finale.
Fotos: Christian Kemp Nachwuchst­alent Maël van Dessel verhilft Hostert-Folschette zum Einzug ins Finale.
 ?? ?? Tessy Gonderinge­r und Roodt qualifizie­ren sich als Überraschu­ngsmannsch­aft für das Endspiel.
Tessy Gonderinge­r und Roodt qualifizie­ren sich als Überraschu­ngsmannsch­aft für das Endspiel.

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