„Gewalt ist nie eine Lösung“
Die Pandemie, die gewalttätigen Proteste gegen die Corona-Maßnahmen und der Klimaschutz, das waren die großen Themen, die Großherzog Henri an Heiligabend in den Mittelpunkt seiner traditionellen Weihnachtsansprache stellte. Die Gesellschaft sei auch in diesem Jahr mit enormen Herausforderungen konfrontiert gewesen. Deshalb sei es um so wichtiger, sich auf die Werte zu konzentrieren, die das Zusammenleben erst möglich machen, nämlich Hilfsbereitschaft, Mitgefühl, Solidarität und Respekt, so das Staatsoberhaupt. Im Übrigen betonte er, dass nur die Impfung aus der Krise herausführen kann.
Im Zusammenhang mit den rezenten Auseinandersetzungen um die Corona-Maßnahmen verurteilte er die Gewalt kategorisch. In einer Demokratie habe natürlich jeder das Recht, seine Meinung zu äußern: „Doch meine Freiheit hört dort auf, wo die Freiheit des anderen beginnt.“Und zu dieser Freiheit gehörten nun einmal auch die Gesundheit und die Sicherheit jedes Einzelnen. Und weiter: „Wir brauchen eine objektive, auf Fakten basierende Diskussion.“Entscheidungen, die auf demokratische Art und Weise getroffen wurden, müssten auch umgesetzt werden. Demokratie bedeute, Entscheidungen der Mehrheit zu akzeptieren: „Es ist inakzeptabel, es ist der falsche Weg, wenn man mit Gewalt etwas daran ändern will. Gewalt ist nie eine Lösung und Gewalt wird in unserem Rechtsstaat nicht akzeptiert.“
Großherzog Henri am Freitag bei der Weihnachtsansprache.
Beim Thema Klimaschutz erinnerte er zunächst an die schweren Überschwemmungen im Juli und ging dann auf den Klima-Gipfel in Glasgow ein. Zwar hätten die Resultate ehrgeiziger sein können, so der Großherzog. Dennoch seien wichtige Entscheidungen getroffen worden, die man nun umsetzen müsse. Luxemburg nehme seine Verantwortung sehr ernst. Man werde nach Wegen suchen, um die Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen. Initiativen aus dem Privatsektor spielen für das Staatsoberhaupt dabei eine wichtige Rolle: „Wenn wir die Welt effizienter, sauberer, gerechter und nachhaltiger gestalten wollen, brauchen wir Pioniergeist.“
Der Staatschef erinnerte in seiner Weihnachtsansprache daran, dass Luxemburg sich in der Vergangenheit stets für den Multilateralismus und für die Menschenrechte eingesetzt hat. Dieses Engagement sei nun belohnt worden, indem das Land zum ersten Mal in den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen gewählt worden sei. DS