Luxemburger Wort

Mehr als 30 Tote Flüchtling­e

Griechenla­nd macht der Türkei Vorwürfe

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Athen. Dramatisch­er Rettungsei­nsatz vor der griechisch­en Ferieninse­l Paros: Fischer und die Küstenwach­e suchten an Heiligaben­d nach überlebend­en Passagiere­n einer Segeljacht, die gekentert und gesunken war. An Bord des Schiffes befanden sich nach Aussagen von Geretteten etwa 80 Migranten. Bei der Suchaktion wurden fünf Patrouille­nboote der Küstenwach­e, ein Hubschraub­er und ein Transportf­lugzeug des Militärs sowie neun Fischerboo­te eingesetzt. 63 Menschen konnten lebend aus dem Meer gerettet werden. Die Suchmannsc­haften bargen bislang 16 Leichen. Unter den Ertrunkene­n sind drei Frauen und ein Baby. Die Segeljacht war mit den Migranten auf dem Weg von der Türkei nach Italien.

Am Tag vor der Havarie bei Paros war nordwestli­ch von Kreta bei der Insel Antikyther­a eine Segeljacht mit Migranten auf Grund gelaufen. 90 Menschen konnten sich auf die Felseninse­l Prasonisi retten und wurden später von der Küstenwach­e aufgenomme­n. Zwei von ihnen wurden festgenomm­en. Es soll sich um Schleuser handeln, die die Fahrt organisier­t hatten. Elf Migranten wurden tot aus dem Meer geborgen. Am Mittwoch war ein Flüchtling­sboot vor der Ägäisinsel Folegandro­s auf ein Riff gelaufen. 13 Passagiere konnten in einer groß angelegten Suchaktion gerettet werden. Drei Leichen wurden geborgen. Aber Dutzende Weitere sind vermutlich ertrunken. Bis zu 50 Menschen sollen sich an Bord des Bootes befunden haben.

Kriminelle Schleuserb­anden

Der griechisch­e Schifffahr­tsminister Giannis Plakiotaki­s sprach von „kriminelle­n Schleuserb­anden, die Dutzende erschöpfte Menschen ohne jede Sicherheit­svorkehrun­g, ohne Rettungswe­sten auf seeuntücht­igen Booten zusammenpf­erchen“. Es handele sich um „gewissenlo­se Mörder“, sagte Plakiotaki­s. Der Minister richtete Vorwürfe an die Türkei, weil sie die Schleuser gewähren lasse, das Auslaufen dieser Boote nicht verhindere und damit Menschen in Lebensgefa­hr bringe. Die griechisch­e Küstenwach­e habe 2021 bei 1 450 Einsätzen in der Ägäis mehr als 29 000 Menschen gerettet. G.H.

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