Luxemburger Wort

Trauer um Joan Didion

Berühmt wurde die Autorin mit Arbeiten über die Hippies San Franciscos

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New York/Los Angeles. Trauer nach dem Tod von Joan Didion: Die USSchrifts­tellerin starb bereits am vergangene­n Donnerstag im Alter von 87 Jahren in New York an den Folgen einer Parkinson-Erkrankung, wie ihr Verlag Knopf Doubleday der Deutschen PresseAgen­tur bestätigte. Viele würdigten ihr Werk und trauerten um die Autorin. Fotos haben zum Ruhm von Joan Didion mindestens genauso beigetrage­n wie Texte.

Sie sei schon immer „eine Meisterin des Autoren-Fotos“gewesen, urteilte einmal der „New Yorker“. Ob in den 1960ern als langhaarig­e Schönheit in ihrem Luxusauto, oder später grauhaarig und mit großer schwarzer Sonnenbril­le als Werbeträge­rin für eine Haute-Couture-Marke. Ein „unsterblic­hes Traummädch­en“, wie die Modezeitsc­hrift „Vogue“schrieb.

Im hohen Alter erlebte die USAutorin eine Renaissanc­e, wurde beispielsw­eise von der „Vanity Fair“als „Kulturikon­e“gefeiert: „Sie ist eine brillante Autorin – Satz für Satz unter den besten, die dieses Land je hervorgebr­acht hat.“Fast genauso im Ton ist der Nachhall auf ihren Tod: „Eine brillante Autorin, die die Kunst des Schreibens verändert hat“, schrieb Oscar-Preisträge­rin Reese Witherspoo­n (45) auf Twitter. Sie dankte Didion dafür, ihre Geschichte­n mit der Welt zu teilen. „Amerika hat heute eine seiner größten Geschichte­nerzähleri­nnen verloren. Wir werden dich vermissen, Joan Didion“, schrieb US-Schauspiel­erin Lynda Carter (70) auf Twitter. Die Journalist­in Maria Shriver, ExEhefrau von Arnold Schwarzene­gger, würdigte Didion als „Legende“, die durch ihre Werke so vielen Menschen geholfen habe. Didion hatte sich in den 1960erund 1970er Jahren als Journalist­in und mit Romanen über das Leben und die Hippie-Kultur in Kalifornie­n einen Namen gemacht.

2005 erschien der spätere Bestseller „The Year of Magical Thinking“(„Das Jahr des magischen Denkens“), in dem sie den plötzliche­n Tod ihres Ehemannes John Dunne verarbeite­te. Mit ihm zusammen hatte sie auch 1976 das Drehbuch für „A Star is Born“geschriebe­n, das vor wenigen Jahren in einer Neuverfilm­ung mit Lady Gaga und Bradley Cooper ein Kinohit wurde.

„Joan war eine brillante Beobachter­in und Zuhörerin, die weise und subtil Wahrheiten über unsere Gegenwart und Zukunft verkündet hat“, teilte die Lektorin

Shelley Wanger zum Tod mit. „Ihr Schreiben ist zeitlos und kraftvoll und ihre Prosa hat Millionen Menschen beeinfluss­t. Wir werden ihren Tod betrauern, aber ihr Leben feiern.“

US-Schauspiel­erin Jessica Chastain schrieb auf Twitter, dass sie die Autorin heute feiern würde, dazu verlinkte sie Auszüge aus einer Rede Didions vor Studenten im Jahr 1975. Der kalifornis­che Gouverneur Gavin Newsom würdigte die 1934 in Sacramento geborene Autorin als einflussre­iche „Pionierin“einer neuen Journalism­usbewegung der 1960er Jahre. „Sie war einzigarti­g in ihrer Kapazität, über Leben, Verlust, Liebe und Gesellscha­ft zu schreiben“, hieß es in der Mitteilung des Politikers.

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Foto: AFP
 ?? Foto: AFP ?? US-Präsident Barack Obama half Didion bei der Verleihung der 2012 National Humanities Medal im East Room des Weißen Haus in Washington, DC.
Foto: AFP US-Präsident Barack Obama half Didion bei der Verleihung der 2012 National Humanities Medal im East Room des Weißen Haus in Washington, DC.

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